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Moderation und Berichterstattung:
Stefan Geiss, empirica, Berlin
Vorbemerkung Handlungsfelder und Ziele Zentrale inhaltliche Handlungsfelder Zentrale organisatorische Handlungsfelder Fazit Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Arbeitsgruppe 8 |
Der von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Arbeitsgruppe formulierte Anspruch an die Festlegung oder Definition zentraler Handlungsfelder war durchaus unterschiedlich. Zwar existierten im Erfahrungsbereich der überwiegend in kommunalen Ämtern arbeitenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einigen Fällen Handlungskonzepte, in denen Projekte und Maßnahmen aus Gebietsanalysen und Stärken-Schwächen-Profilen abgeleitet wurden, in einigen Fällen gab es Zielvorgaben zu den Entwicklungszielen für den Stadtteil insgesamt oder für einzelne Bereiche der sozialen Stadtentwicklung; dennoch wurde deutlich, dass eine gezielte Schwerpunktsetzung zugunsten der für den Stadtteil zentralen Handlungsfelder in der Regel nicht stattfindet.
Es zeigte sich relativ rasch, dass sich Schwerpunkte hinsichtlich der Handlungsfelder ergeben, wenn man unabhängig vom bestehenden Förderinstrumentarium problemorientiert nach Lösungsansätzen sucht. Ebenso wurde deutlich, dass der Aufbau von Organisations- und Entscheidungsstrukturen sowie die sinnvolle Einbindung der verschiedenen Akteure innerhalb und außerhalb der Verwaltung, in den der Kommune übergeordneten Gremien und auf der Gebietsebene ein zentrales Handlungsfeld der Quartiersmanager vor Ort darstellt. Im Folgenden wird daher zwischen den zentralen inhaltlichen Handlungsfeldern und den in der Diskussion benannten organisatorischen Handlungsfeldern unterschieden.
In den meisten Fällen sind mit der Aufnahme in das Programm Soziale Stadt mehr oder weniger konkret formulierte Entwicklungsziele verbunden. Implizit im Programm verankert ist dabei das Ziel der Aufwertung und Stabilisierung eines Stadtteils oder eines Wohngebiets. Konkrete Ziele sind demnach die Verbesserung der physischen Umwelt genauso wie eine Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Situation der Bewohnerinnen und Bewohner. Aus vielen Diskussionen des vergangenen Jahres sowie aus den Erfahrungen mit vergleichbaren Programmen im europäischen Ausland wird deutlich, dass neben der Festlegung zentraler Handlungsfelder die klare und möglichst konkrete Formulierung von Zielen der Gebietsstrategie insgesamt sowie einzelner Maßnahmen entscheidend für effektives Handeln sind. Solche Zielformulierungen sollten nach Möglichkeit auf die gewünschten Effekte für die jeweiligen Zielgruppen abheben. Als typisches Beispiel kann der Bereich Bildung und Qualifizierung gelten: Ziel der Quartiersentwicklung ist es letztendlich nicht, ein möglichst breites Spektrum an (zusätzlichen) Bildungs- und Qualifizierungsangeboten im Gebiet zu etablieren, sondern die Bildungs- und Qualifizierungsdefizite von Bewohnerinnen und Bewohnern durch Bildungserfolge möglichst weitgehend zu kompensieren.
Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Handlungsfeldern unterscheiden:
In der Arbeitsgruppendiskussion wurde deutlich, dass - betrachtet man die zentralen und "dringendsten" Probleme in den Gebieten - Maßnahmen aus dem zweiten Bereich die weitaus größere Relevanz haben. Folglich wurde der Integration von Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen, von Sprachbildung, besserer Gesundheitsvorsorge und anderen Handlungsfeldern, die eine Verbesserung der Integrationschancen zum Ziel haben, eindeutig Priorität eingeräumt. Es wurde jedoch auch deutlich, dass die organisatorischen und inhaltlichen Anforderungen entsprechender Strategien und Maßnahmen einen hohen Grad an Vernetzung von und Zusammenarbeit mit Akteuren erfordern, die üblicherweise nicht in Stadtentwicklungsprozesse im engeren Sinne eingebunden sind.
Die Ansprüche, die auch in der Arbeitsgruppe an ein integriertes Stadtentwicklungsprogramm gestellt wurden, erfordern dringend ein gemeinsames Handeln verschiedener Fachressorts und Akteure. In vielen Fällen obliegt es den Quartiersmanagern oder Stadtteilmanagern, Fachbehörden, Arbeitsämter oder Träger von Beschäftigungsmaßnahmen in einen Stadtentwicklungsprozess mit gemeinsamen Zielen einzubinden. Selbst wenn die Stadtteilmanager Teil der kommunalen Verwaltung sind, reichen ihre Kompetenz und Entscheidungsbefugnis häufig nicht aus, um eine solche Beteiligung aller zu erreichen. Demzufolge ist der Aufbau einer kompetenten, handlungsbefugten und entscheidungsberechtigten Organisationsstruktur das zentrale organisatorische Handlungsfeld. Anhand der unterschiedlichen Erfahrungen der Arbeitsgruppenteilnehmerinnen und -teilnehmer wurde deutlich, dass eine solche Organisationsebene in kleinen Kommunen leichter zu etablieren ist als in großen. Es zeigte sich aber auch, dass vielfach der integrierte Stadtentwicklungsgedanke vor allem in den Ressorts, die sich mit klassischer Sozialpolitik, mit Bildung und mit Beschäftigungsförderung befassen, noch nicht ausreichend verankert ist. Diese Reduktion" des Programms auf den baulich-räumlichen Handlungsansatz entsteht auch durch die vielerorts immer noch schwierige Integration von Maßnahmen und Projekten aus dem nicht-investiven Bereich. Dennoch scheint zur Bewältigung der zentralen Aufgaben eine fachübergreifende Steuerung des Quartiersentwicklungsprozesses unabdingbar.
Im Verlauf der Arbeitsgruppendiskussion entstand Einvernehmen darüber, dass vor dem Hintergrund der gravierenden Probleme in den Stadtteilen andere Handlungsfelder und Ziele Gewicht bekommen sollten, als dies derzeit vielfach der Fall ist. Eine Umverteilung sowohl der personellen als auch der finanziellen Ressourcen zugunsten von Handlungsfeldern, die eine Verbesserung der Integrationschancen zum Ziel haben, scheint notwendig. Umsetzung und Erreichung entsprechender Ziele sind jedoch nur möglich, wenn auch auf der Steuerungsseite und auf der Ebene der in die Umsetzung eingebundenen Akteure eine breitere Basis geschaffen werden kann, als dies heute in vielen Kommunen der Fall ist. Eine Öffnung der entsprechenden Gremien und Organisationsstrukturen ist daher mit einer inhaltlichen Schwerpunktsetzung eng verbunden.
Name |
Vorname |
Institution |
Ort |
Bartkowiak |
Jost |
Stadt Münster, Amt für Stadtentwicklung und Statistik |
Münster |
Bock |
Alexander |
Plankreis München |
München |
Engler |
Jörn |
Stadt Eschwege, Amt für Soziales, Kultur und Sport |
Eschwege |
Fiedler |
Jürgen |
Stadtteilbüro Dulsberg |
Hamburg |
Geiss |
Stefan |
empirica |
Berlin |
Golding |
Roland |
GIB Gesellschaft für innovative, Beschäftigungsförderung Bottrop |
Bottrop |
Gringel |
Bettina |
Stadt- u. Regionalplanung, Dr. Paul G. Jansen |
Köln |
Gülck |
Klaus-Dieter |
Stadt Herne, Jugendamt |
Herne |
Güntner |
Simon |
TU Berlin, Institut für Soziologie |
Berlin |
Hanio |
Harald |
Stadt Moers, Dezernat IV, Sozialentwicklungsplanung |
Moers |
Hartmann |
Monika |
Stadtteilmanagement Neustädter Feld |
Magdeburg |
Oesterreich |
Daniela |
Uni Dortmund (Seminar Harzsch) |
Dortmund |
Pepping, Dr. |
Georg |
Jugendpsychologisches Institut, Altendorf |
Essen |
Schäfer |
Dr. Heiner |
Stadtverwaltung Worms,, Stadtteilbüro des Jugendamts in Neuhausen |
Worms |
Schieferstein |
Renate |
Stadt Velbert, Bebauungsplanung |
Velbert |
Schlonski |
Christiane |
Hansestadt Lübeck, Stadtsanierung |
Lübeck |
Strauß |
Jasmin |
|
Nürnberg |
Wilkes |
Oliver |
|
Dortmund |
Wollny |
Inga |
Büro Soziale Stadt Gaarden |
Kiel |