Klaus Pfitzenreuter,
Geschäftsführer der Glückauf Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft mbH, Lünen, die im Rahmen "Soziale Stadt 2000" ausgezeichnet wurde
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Die Glückauf Wohnungsbaugesellschaft mit Sitz in Lünen-Brambauer wurde 1951 gegründet und ist seit 1975 ein Tochterunternehmen der Treuhandstelle GmbH (THS) in Essen. Hauptgesellschafter sind die Vermögens- und Treuhandgesellschaft der IGBCE (VTG) sowie der Verein für die bergbaulichen Interessen (VBI).
Die Tochtergesellschaft Glückauf bewirtschaftet rund 4 700 Vermietungseinheiten in Lünen und Selm, hiervon befinden sich etwa 3 500 Vermietungseinheiten im Ortsteil Lünen-Brambauer. Lünen, insbesondere der Stadtteil Brambauer, ist ein "Kind des Bergbaus". Auf Grund der Schließung der Schachtanlagen und des damit einhergehenden Verlusts von Arbeits- und Ausbildungsplätzen im Stadtteil, leidet dieser von daher unter den allgemein bekannten Umstrukturierungsproblemen des Ruhrgebiets. Er liegt ca. zehn Kilometer von der City Lünen entfernt und bildet mit ca. 20 000 Einwohnern ein in sich nahezu abgeschlossenes Unterzentrum.
Die Glückauf realisiert die in ihren Geschäftsfeldern vorgegebenen Ziele durch
Für die damit geschaffenen Wohn- und Lebensqualitäten hat sie den Begriff "Wohnen plus!" geprägt. Er ist ihr Anspruch und Ansporn zugleich.
Für ihr Projekt "Wohnen Plus - Soziales Management einer Wohnungsgesellschaft" wurde die Glückauf in Berlin mit einem Preis ausgezeichnet, nachdem sie mit mehr als 100 weiteren Teilnehmern an dem bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb "Preis soziale Stadt 2000" teilnahm.
Die Glückauf baut, modernisiert, verkauft und verwaltet Wohnungen und Häuser in Lünen und Selm. Ihr Auftrag war und ist die Wohnungsversorgung der Bewohner in diesen Städten, die in der Vergangenheit stark durch den Bergbau geprägt wurden. Lünen, speziell der Stadtteil Brambauer, ist ein "Kind des Bergbaus". Wie der Bergbau selbst mussten sich auch die Eigentümer der Bergarbeitersiedlungen der Strukturkrise (Einstellung der Kohleförderung des Bergwerks Minister Achenbach im Juni 1992) des Ruhrgebiets stellen und neue Wege gehen. Bestimmend wirkte die Strukturkrise auf die Sozialstruktur des Stadtteils: Eine Arbeitslosenquote von 18 Prozent vor allem unter Jugendlichen, ein Ausländeranteil in bestimmten Siedlungsbereichen von bis zu 40 Prozent und die Zunahme von Sozialhilfeempfängern erschweren das Zusammenleben der Siedlungsbewohner, zu denen zunehmend auch hochaltrige Senioren und die "jungen Alten" gehören: jene Gruppe der 50- bis 60-Jährigen, die vorzeitig aus dem aktiven Arbeitsleben im Bergbau ausscheiden mussten.
Seit 1989 erstreckt sich daher die Geschäftstätigkeit der Wohnungsbaugesellschaft "Glückauf" nicht nur auf das bloße Vermieten von Wohnraum, sondern auch auf die aktive Betreuung seiner Mieter. Im Stadtteil Brambauer gehen Bau- und Sozialprojekte Hand in Hand, um ein Wohngebiet zu schaffen, in dem es
Mit dem Verein Glückauf Nachbarschaftshilfe unterstützt die Wohnungsbaugesellschaft einen Partner, der die Umsetzung vieler sozialer Projekte gemeinsam mit den Bewohnern überhaupt erst ermöglicht. Zahlreiche Sanierungsprojekte und Wohnumfeldgestaltungen wurden mit Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen verknüpft und Seniorenwohnungen und zwei Kindergärten neu erbaut.
Die Personalstatistik 2000
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Zu den 33 Mitarbeitern gehören sechs Teilzeitbeschäftigte, zwei Mitarbeiterinnen befinden sich im Erziehungsurlaub.
Mit der Gründung des Glückauf Nachbarschaftshilfevereins im Mai 1994 wurde ein Schritt vollzogen, der die Idee von der "Hilfe zur Selbsthilfe" konsequent aufgreift und umsetzt.
Dem Verein kann jeder interessierte Bürger beitreten. Derzeit hat der gemeinnützige Verein ca. 900 Mitglieder. Die Ziele des Vereins:
Zu diesem Zweck leitet der Verein unter anderem mehrere Kommunikationszentren. Diese Zentren sind Häuser der Begegnung, Treffpunkte für junge und alte Menschen, für Deutsche und Ausländer, für Frauen und Männer.
Der Verein für Nachbarschaftshilfe ist das umfassendste von der Glückauf Wohnungsbaugesellschaft gegründete Organ im Bereich ihrer Sozialaktivitäten. Deshalb sind auch viele der Aktionen in die Hände des Nachbarschaftshilfevereins gelegt worden, um den Willen der Selbstverwaltung und Selbstgestaltung der Mitglieder zu fördern.
Zurzeit beschäftigt der Verein folgende hauptamtliche Mitarbeiter
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Modell "Zentrale Anlaufstelle" (zu 80Prozent über das Land NRW gefördert)
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Spezieller Kinder- und Jugendbereich und Projektentwicklung (zu 100 Prozent finanziert über Stadt Lünen und THS)
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Seit dem 01.10.2000 beschäftigt der Verein einen Zivildienstleistenden, der sowohl in allen Treffpunkten als auch im Bereich der individuellen Hilfen eingesetzt wird.
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Seit dem 01.01.2000 besteht eine erweiterte Möglichkeit, Arbeitsentgelte für geringfügige und nebenberufliche Mitarbeit lohnsteuer- und beitragsfrei zu zahlen.
Einnahmen, die für bestimmte nebenberufliche Tätigkeiten in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Behinderten- und in der Altenhilfe gewährt werden, bleiben gemäß § 3 Nr. 26 des EStG bis in Höhe von 3.600 DM im Kalenderjahr einkommensteuerfrei. Die Befreiung von der Einkommensteuer bewirkt auch die Befreiung von der Beitragspflicht in der Sozialversicherung, sodass die Einnahmen steuer- und beitragsfrei ausgezahlt werden können.
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Im Januar 2000 teilte das Arbeitsamt Lünen mit, dass die vom Verein beantragten Stellen im ABM-Bereich (Aktivierende Betreuung von älteren Siedlungsbewohnern, 12 Vollzeitstellen für langzeitarbeitslose Frauen, erste ABM wurde 1992 bewilligt) und im Qualifizierungsbereich (20 ABM/Qualifizierung Stellen für arbeitslose Erzieherinnen) nicht bewilligt wurden.
Trotz dieser massiven Einsparungen öffentlicher Mittel konnte der Glückauf Nachbarschaftshilfe Verein sein Leistungsangebot aufrechterhalten und sogar ausbauen. Dies konnte nur mit Hilfe der Vermittlungsstelle und den gegründeten ehrenamtlichen Helferkreisen erreicht werden.
Beispiel: Seniorentreff Heikenberg
Seit Mitte März 2000 waren die ehrenamtlichen Helfer des Seniorentreffs Heikenberg bei der Durchführung der Veranstaltungen maßgeblich beteiligt. Um die Veranstaltungen auch nach dem Wegfall der ABM-Mitarbeiter sicherzustellen, gründete sich im März ein Seniorenhelferkreis von 12 Personen. Schon im Januar 2000 wurde von den Senioren eine Planungsgruppe für den Seniorentreff gegründet, diese Gruppe besteht aus fünf ehrenamtlichen Mitgliedern. 2000 haben 180 Veranstaltungen und Angebote mit 2.904 Besuchern stattgefunden.
Um die vielfältigen Aufgaben des Vereins jedoch auch in der Zukunft zu sichern, wird es immer wichtiger werden, aktive und engagierte auch jüngere Mitglieder zu finden.
Im Zuge der sich verändernden Bevölkerungsverteilung von Jung und Alt wird die Nachbarschaftshilfe sich zu einem Teilbereich der sozialen Sicherung im Alter herausbilden. Selbst organisierte Nachbarschaftshilfe, beispielsweise in Form von Tauschbörsen, gewinnt immer mehr an Bedeutung und setzt Akzente in der ehrenamtlichen Hilfe. In vielen Bereichen des Glückauf Nachbarschaftshilfe Vereins ist die ehrenamtliche Hilfe (freiwillige Arbeit) die wichtigste Ressource zur Bewältigung der zahlreichen Aufgaben und individuellen Hilfen.
Die Einrichtung einer "Vermittlungsstelle für organisierte Nachbarschaftshilfe", die Organisation von Veranstaltungskomitees und die Gründung von Helferkreisen sind nur einige Maßnahmen zur "Förderung der Nachbarschaftshilfe" des Vereins. Ehrenamtliche, freiwillige Hilfe ist oft noch etwas Selbstverständliches, sollte jedoch nicht einfach so hingenommen, sondern gepflegt werden. Die ehrenamtlichen Helfer benötigen Ansprechpartner für organisatorische Bereiche und Fragen. Sie möchten sich ab und zu austauschen, und einige haben auch zahlreiche Fragen.
Mit der Zielsetzung, die ehrenamtliche Arbeit noch konsequenter zu fördern, möchte der Verein in diesem Jahr zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit einem Weiterbildungsträger eine Fortbildungsreihe "Ausbildung zum/zur Nachbarschaftshelfer/in" anbieten. Der Grundkurs wird sich an Interessierte und auch schon ehrenamtlich Tätige des Glückauf Nachbarschaftshilfe e.V. richten.
Inhaltlich soll sich dieser Kurs aus vier Themenschwerpunkten zusammensetzen:
1. Alter und Gesellschaft, |
2. Definition und Bedeutung des Ehrenamts, |
3. Persönliche Motivation, |
4. Rechtlicher Rahmen. |
Die Teilnahme an dem Grundkurs wird mit einem Zertifikat bescheinigt werden. Im Rahmen einer Veranstaltung unter dem Motto "Tag der Nachbarschaftshilfe" soll diese Fortbildungsmaßnahme in informativer und geselliger Atmosphäre voraussichtlich im Oktober 2001 interessierten Mietern vorgestellt werden.
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Das Modellprojekt "Zentrale Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche und Senioren" wurde über das Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit in der Zeit vom 1. Januar 1997 bis zum 31.Dezember 1999 gefördert. Seit dem 1. Januar 2000 wird das Projekt vom Verein ohne Förderung fortgeführt. In einigen organisatorischen Punkten gab es jedoch Veränderungen. Es wurde eine Teilentgeltlichkeit für bestimmte Leistungen eingeführt.
Die Abwicklung der Bargeldvergütung geschieht zwischen den Mitgliedern. Der Punktetransfer wird von der Vermittlungsstelle verwaltet.
Vermittlungsstelle für Organisierte Nachbarschaftshilfe
Eine Vision der Glückauf Nachbarschaftshilfe e.V. ist die "gelebte Nachbarschaft in den Siedlungsquartieren". Daher haben wir uns langfristig zum Ziel gesetzt, dazu beizutragen, die Nachbarschaftshilfe unter den Siedlungsbewohnern schrittweise auszubauen, sodass sich parallel die Geschäftsstelle auf die Tätigkeitsfelder zurückziehen kann, die von den Menschen vor Ort nicht umgesetzt werden können bzw. die notwendig sind, um in den Siedlungen Nachbarschaftsstrukturen aufzubauen, zu erhalten und zu unterstützen.
Die Vermittlungsstelle wurde als anerkanntes Modellprojekt des Glückauf Nachbarschaftshilfe Vereins im Dezember 1996 gegründet und über drei Jahre durch das Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes NRW gefördert. Die Vermittlungsstelle wird vom Verein seit Januar 2000 ohne Förderung fortgeführt. Das in den zurückliegenden Jahren geflochtene Netz vermittelt konkrete Alltagshilfen und fördert die Beziehungen von Menschen untereinander. Eine besondere Herausforderung für uns ist das Zusammenführen der Generationen. Kinder, Jugendliche und Senioren können ihre jeweiligen Fähigkeiten zum gegenseitigen Nutzen zusammenführen.
Zentrale Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche und Senioren
Das zweite Modellprojekt wird seit April 2000 über einen Zeitraum von drei Jahren durch das Land NRW (80 Prozent), die Stadt Lünen (10 Prozent) und Eigenmittel (10 Prozent) finanziert. Die Zentrale Anlaufstelle hat folgende Zielsetzungen:
Die Schwerpunkte des Projekts sind:
Auf Grund der abnehmenden Erwerbschancen war es aus der Sicht der Glückauf und ihrer Kooperationspartner schon seit 1992 notwendig, die Arbeitsmarktchancen für Langzeitarbeitslose, Sozialhilfeempfänger und auch seit 1996 für Jugendliche und junge Erwachsene zu verbessern. In unterschiedlichen Beschäftigungsprojekten (z.B. "Aktivierende Betreuung älterer Mitbewohner" oder BVB/ABM "Arbeiten und Lernen") konnten zahlreiche Personen einen Wiedereinstieg ins Berufsleben bzw. eine qualifizierte Berufsvorbereitung erhalten.
Aus arbeitsmarkt- und berufspolitischen Gründen gehört es zu den Prioritäten solcher Maßnahmen, angesichts der abnehmenden Erwerbschancen für ungelernte Arbeitskräfte, den Anteil der Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Langzeitarbeitslosen, die ohne Berufsausbildung bzw. Qualifizierung auf dem Arbeitsmarkt treten, weiter zu vermindern.
Beispiele:
Wohnumfeldgestaltung
Seit 8 Jahren führt die Glückauf einen Teil ihrer Wohnumfeldmaßnahmen (z.B. Pflasterungen der Zuwege) im Rahmen von Projekten im Bereich der LKZ-Förderung (Lohnkostenzuschuss) des Arbeitsamts durch. Es wurden vier Stellen eingerichtet, zurzeit sind es noch drei Stellen. Die Mitarbeiter wurden zunächst direkt bei der Glückauf eingestellt, seit 1998 kooperiert die Glückauf mit einem Beschäftigungsträger.
Projekt "Mobil"
In Kooperation mit dem "Verein zur Förderung zielorientierter sowie integrativer Strukturentwicklungsprojekte" (ZIP) wurde ein ESF-Projekt für 12 arbeitslose Jugendliche durchgeführt. Die Jugendlichen erhielten während der 30-monatigen Projektphase eine Ausbildung zum Fachgehilfen im Gaststätten- und Hotelgewerbe.
Ökologisches Bauen
Der Glückauf Nachbarschaftshilfe e.V. führte in Kooperation mit einem Bildungsträger 1999 und 2000 im Bereich des ökologischen Bauens in Lünen-Brambauer eine Qualifizierungsmaßnahme für 24 arbeitslose Jugendliche bis zum Alter von 25 Jahren durch, die durch das Arbeitsamt Lünen gefördert wurde.
Die Teilnehmer dieser Maßnahme waren überwiegend Mieter oder Mieterkinder der Glückauf. Die Jugendlichen erlernten anhand der Errichtung von multifunktionalen Gebäuden den Umgang mit alternativen Baustoffen (Leichtlehmblöcke). Diese Gebäude wurden von den jetzigen Nutzern im Rahmen eines angemessenen Entgeltes angemietet.
Errichtung von zwei nachbarschaftlichen Kommunikationszentren
Von Dezember 1998 bis Januar 2001 führte die Glückauf und die THS zwei Bauprojekte in Lünen-Brambauer und in Dortmund-Lindenhorst mit 15 jugendlichen Langzeitarbeitslosen in Kooperation mit einem Weiterbildungsträger für den Bereich der Beschäftigung und Qualifizierung durch.
Mit der Konzeption und der Errichtung der beiden Nachbarschaftshäuser wurde nicht nur der Wunsch nach mehr und besserer Nachbarschaft in den Siedlungen verfolgt, sondern auch arbeitsmarktpolitische Ziele. Die 15 Langzeitarbeitslosen erhielten einen Arbeitsplatz und konnten sich in den zwei Jahren zu Fachkräften im Bauwesen qualifizieren. Ein Nachbarschaftshaus wurde über das Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes NRW nach den Grundsätzen der Förderung neuer Wohnformen für alte und pflegebedürftige Menschen gefördert und zu 100Prozent finanziert. Im Gegenzug wurde ein zweites Haus auf Unternehmenskosten gebaut.
Förderung von Beschäftigungsbereichen im Bereich der "Gemeinnützigen zusätzlichen Arbeit" und "Arbeit statt Sozialhilfe"
Um Beschäftigungsfelder für Sozialhilfeempfänger im Siedlungsbereich der Glückauf zu schaffen, wurden beim Glückauf Nachbarschaftshilfe Verein mehrere Stellen für Helfer aus dem Bereich "Gemeinnützige zusätzliche Arbeit" des örtlichen Sozialamts geschaffen. Die Helfer werden dem Verein durch das Sozialamt von der Abteilung "Hilfe zur Arbeit" zugewiesen. Sie dürfen bis zu 30 Stunden wöchentlich für gemeinnützige Tätigkeiten (z.B. Gartenarbeiten bei hilfebedürftigen Senioren oder verschieden Tätigkeiten in gemeinnützigen Einrichtungen) arbeiten. Das Sozialamt zahlt dem Helfer für seine Einsätze einen Stundenlohn von 2,- DM zusätzlich zur Sozialhilfe. Die Helfer werden fachlich und pädagogisch von Mitarbeitern des Vereins betreut.
Nach max. 6 Monaten Stabilisierungsphase sollen die Helfer in eine einjährige Beschäftigung nach dem Programm "Arbeit statt Sozialhilfe" münden oder auf dem ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden.
Darüber hinaus werden für den Verein kostenneutral drei Mitarbeiter aus dem Landessonderprogramm NRW und dem Kreis Unna als Vollzeitkräfte für 12 Monate beschäftigt.
Sie übernehmen folgende Aufgaben:
Die drei Mitarbeiter waren schon vorher für bis zu sechs Monate als GzA-Mitarbeiter beim Verein eingesetzt. Während der einjährigen Beschäftigung erhalten die Mitarbeiter eine Qualifizierung durch die REVAG und andere Fortbildungsträger (20 Prozent der Arbeitszeit), außerdem absolvieren die Mitarbeiter ein vierwöchiges Praktikum in einem Betrieb.
Bergarbeiterwohnmuseum
Im Ortsteil Lünen-Brambauer wurden bei Umbaumaßnahmen einer Zechenkolonie unter Dachsparren Mietverträge und Familienbücher gefunden. Das brachte die Glückauf auf die Idee, ein halbes Haus so stilgerecht umzubauen, wie es die Bergleute in der Zeit um 1930/35 bewohnt haben. Das Museum wurde dann dem Förderverein Bergarbeiter-Wohnmuseum zur Verfügung gestellt. Der Förderverein beschäftigt
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Kindergärten
Die Glückauf baute 1997 zwei Kindergärten in Lünen-Brambauer. Die Kindergärten wurden an die REVAG vermietet. Die REVAG stellte folgendes Personal ein
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Tageswohngruppe für Kinder
Die Glückauf baute 1999 in der "Alten Kolonie" eine Haushälfte zu einer Einrichtung als Tageswohngruppe für 9 Kinder um. Die St. Josef und Gertrudis Stiftung mietete das Haus zur Betreuung der Kinder an und stellte folgendes Personal ein
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Kursprogramme am Treffpunkt Konradplatz
Für die Durchführung der Kurse und Angebote wurden von der REVAG 13 Honorarverträge mit den Kursleitern abgeschlossen.
Die Jury hebt die Leistungen eines Wohnungsunternehmens hervor, das sich gemeinsam mit Partnern aus der Stadtverwaltung, den Gewerkschaften und karitativen Organisationen, vor allem aber auch mit örtlichen Vereinen sowie mit Wirtschaftsunternehmen bereits seit Jahren dem Ziel verschrieben hat, ein soziales und kulturelles Netzwerk gebietsbezogener sozialer und kultureller Einrichtungen anzustoßen und zu realisieren.
Mit dem 1994 gegründeten Verein "Glückauf Nachbarschaftshilfe" wurde die Idee "Hilfe zur Selbsthilfe" in vorbildlicher Weise umgesetzt.
Vom sozialen Engagement des Unternehmens und des Vereins zeugen der Einsatz von Langzeitarbeitslosen bei Baumaßnahmen, die Betreuung von Jugendlichen und älteren Menschen sowie die besondere Hinwendung zu Nachbarn ausländischer Herkunft.
Mit diesem Unternehmenskonzept wird dem traditionellen Nachbarschaftsgedanken generations- und kulturübergreifend neue Geltung gegeben und gezeigt, wie soziales Management zur Aufgabe der unternehmerischen Wohnungswirtschaft wird.
Fazit ist, dass wir nach mehrjähriger Tätigkeit sagen können, dass wir einen Beitrag zur Ruhe und Entspannung am Ort leisten konnten. Die zurückliegenden Jahre haben aber auch gezeigt, dass neue und andere Wege zu gehen sind und dass es wichtig ist, Kooperationspartner zu finden, um weiter gehende gemeinwesenorientierte Angebote in den Siedlungen einzurichten.
Daher wird es auch in der Zukunft wichtig sein, Defizite aufzudecken und entsprechend neue Dienstleistungsbereiche aufzubauen und vorhandene fortzuentwickeln.
Innovationspotenziale können durch eigene Ideen, Beratungen und Fortbildungen, Anregungen durch Anbieter sowie Anregungen durch Zielgruppen aufgebaut werden.
Basierend auf den von der Glückauf entwickelten Ideen und Projekten sollte wesentliches Innovationspotenzial darin gesehen werden, Bürger und Bürgerinnen sowie deren Kinder für die Wohnquartiere zu aktivieren und in Verantwortung zu setzen: Lebensqualität durch Partizipation.
Der von uns beschrittene Weg ist sicherlich nur einer von vielen anderen möglichen Wegen. Aus der Sicht eines Wohnungsunternehmens halten wir ihn jedoch für gut geeignet, um die individuelle Verantwortung mit der gesellschaftlichen Verantwortung zusammenzuführen.
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