soziale stadt - bundestransferstelle

Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt"

Arbeitsgruppe 2:
Ansiedlung von Existenzgründern und Unternehmen vor Ort

Martin Brinkmann,
STEG Hamburg mbH
Kontakt:

  

Diskussion im Anschluss des Referates
Referatsbegleitende Texte/Folien

Die STEG Hamburg ist als Sanierungsträgerin auf St. Pauli, einem Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf der Stadt Hamburg, treuhänderische Eigentümerin von fast 1 000 Wohneinheiten und ca. 200 Gewerbeeinheiten. Außerdem entwickeln wir das ehemalige Hafenkrankenhaus auf St. Pauli als Treuhänderin nach BGB im Auftrag der Stadt Hamburg zu einem Gesundheitszentrum und beschäftigen uns unter anderem im Auftrag der Stadt mit der Frage, ob es möglich ist, Existenzgründungseinheiten für Einzelhändler zu schaffen.

Die STEG Hamburg ist relativ banal zu dem Thema Existenzgründungen gekommen: 1995 wurde die räumliche und gesellschaftsrechtliche Trennung zwischen der STEG Hamburg und der Hamburger Gesellschaft für Gewerbebauförderung (HaGG) vorgenommen. Das hat dazu geführt, dass wir an unserem Firmensitz auf St. Pauli von den ursprünglich 1 200 m² Fläche, die wir dort mit einem langfristigen Mietvertrag belegt hatten, plötzlich 500 m² zu viel hatten. Man versucht als Unternehmen in so einer Situation, Untermieter zu finden, und 1995 fanden sich einige, die günstig einen Gewerberaum mieten wollten, so z.B. einige junge Leute, die auf dem Weg waren, ein Soft- und Hardwareunternehmen aufzubauen. Wir haben daraufhin die 500 m² nach und nach untervermietet, und auf einmal saßen dort 25 Leute, die damit anfingen, an ihrer Existenz zu "basteln".

Im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Umbau einer ehemaligen Rinderschlachthalle (unweit von unserem Firmensitz gelegen) auf dem alten Schlachthofgelände haben wir uns gefragt, ob es dafür noch eine größere Nachfrage geben könnte.

Man muss bedenken, dass man von der Idee bis zum Projekt und bis zur Projektumsetzung ungefähr drei Jahre braucht, gerade wenn man mit der öffentlichen Hand zusammenarbeitet. Insofern fingen wir an, darüber nachzudenken, ob wir in der ehemaligen Rinderschlachthalle nicht versuchen sollten, eine Existenzgründeretage aufzubauen. Parallel kam eine Ausschreibung von der EU zur "Förderung des Existenzgründergeistes in benachteiligten Gebieten", was gut zusammenpasste. So entstand diese erste Existenzgründeretage in der Rinderschlachthalle: DIE ETAGE 21.

Die Rinderschlachthalle ist ein altes Industriedenkmal und wurde von uns - mit Ausnahme der Existenzgründeretage - ohne staatliche Subventionen und Zuschüsse für 14 Millionen DM Bauvolumen zu einer modernen Gewerbeeinheit umgebaut. Die Nutzerstruktur setzt sich aus so unterschiedlichen Einrichtungen wie den Alsterdorfer Anstalten, einer großen Behinderteneinrichtung, mit Ihrem Projekt "Schlumper-Maler", einer Gastronomie mit Veranstaltungssaal sowie Werbe- und Internetagenturen zusammen.

Es war die Vorgabe der Stadt Hamburg, die die ETAGE 21 gefördert hat, vorwiegend Existenzgründer aus St. Pauli zu berücksichtigen, deren Existenzgründungsbemühungen nicht älter als drei Jahre sind. Wir haben ein kleinteiliges Raumangebot zwischen 10 und 50 m² angeboten, außerdem die Mietverträge nach dem Prinzip easy-in-easy-out-going gestaltet. Was nichts anderes heißt, als dass ein Teil der dauerhaften Belastungen für Existenzgründer, nämlich die Miete, für sie kalkulierbar bleibt. Sie können bei uns nach einem Monat ausziehen, wenn der Betrieb nicht mehr so funktioniert und sie finanzielle Schwierigkeiten haben. Dann gehen die Gründer möglicherweise wieder zurück an den Küchentisch in ihre Wohnung, wo sie herkamen, weil es dort zu eng geworden war und sie keine Möglichkeiten gesehen haben, sich z.B. gleichzeitig um ihre Kinder und ihre Arbeit zu kümmern.

In der ETAGE 21 befinden sich auf einer Gesamtfläche von 865 m² 21 Büroeinheiten mit zurzeit 35 Arbeitsplätzen auf Seiten der Existenzgründer plus zwei bei der STEG angestellte Assistenzkräfte, die für ihren Service über den Mietpreis abgerechnet werden. Wir hatten zu Projektbeginn einen Einstiegsmietpreis von 12,50 DM/m². Bei einem Investitionskostenzuschuss der Stadtentwicklungsbehörde und der Wirtschaftsbehörde Hamburg von 850.000 DM bei einem Bindungszeitraum von 30 Jahren bedeutet dies in etwa eine Subvention von 4.000 DM pro Betrieb, wenn ein Betrieb drei Jahre bleibt.

Wir haben für die Existenzgründeretage - und das ist bedeutend für einige Schwierigkeiten gewesen - nach dem "managed work space" Prinzip einen Büroservice mit einem großen Empfangstresen angeboten, einen Telefonservice, bei dem man sich in Abwesenheit am Telefon vertreten lassen konnte, einen Besucherempfang und vieles mehr. Wir hatten große Schwierigkeiten, diesen Service vorzuhalten, weil er einen Kostenanteil von ungefähr 4 DM/m² pro Monat ausmacht. Darüber haben sich die Existenzgründer nach einem Jahr der Eingewöhnungsphase und einem Blick auf die Betriebskostenabrechnung sehr schnell beschwert. Allerdings waren die beiden Assistenzkräfte, die wir daraufhin abgezogen haben, nach einer Woche wieder zurück, weil alle Existenzgründer weiterhin von diesem Serviceangebot Gebrauch machen wollten und es doch für wichtig hielten, dass dieser Service fortgesetzt wird.

Die ersten drei Jahre sind jetzt vorbei, und es gibt für einige Betriebe, die die Einrichtung eigentlich nach diesem Zeitraum verlassen müssten, die einmalige Option, um zwei Jahre zu verlängern. Wir hoffen natürlich, dass sich diese Existenzgründer weiterhin im Umfeld von St. Pauli entsprechende Gewerbe- und Mieträume suchen, um Arbeitsplätze am Standort St. Pauli zu halten, bzw. entstehen zu lassen.

Zum Zeitpunkt der Eröffnung der ETAGE 21 1998 begann der Boom der Internetbranche, besonders im Schanzen- und Karolinenviertel auf St. Pauli, was sich in der Erstbelegung ausdrückte. Es machten sich überwiegend junge Leute aus diesem Bereich selbstständig, aber auch Zulieferer für größere Unternehmen sowie eine Ausgründung aus einer Werbeagentur. Es gibt z.B. eine große Werbeagentur im Mieterbestand der Rinderschlachthalle, die gleich 40 Mitarbeiter einstellt, wenn sie eine Kampagne gewinnt. So schnell, wie der Bedarf scheinbar wuchs, konnte man gar nicht schnell genug neue Räume schaffen.

Ein Teil der Existenzgründer ist mittlerweile ausgezogen, ein Teil ist auch in Konkurs gegangen, was man einfach so deutlich sagen muss. Von daher haben wir von der wirtschaftlichen Seite mit der ETAGE 21 nicht immer eine schwarze Null geschrieben, sondern sie teilweise aus dem Gesamtkomplex, der gemeinsam bewirtschaftet und betrachtet wird, mit unterstützen müssen.

St. Pauli ist ein schillernder, attraktiver Stadtteil, der sehr von Gegensätzen geprägt ist. Wir haben auf St. Pauli zu den unterschiedlichsten Vergnügungen fast 40 Millionen Besucher jährlich - sei es zur Messe, zum Hamburger Dom, auf der Reeperbahn oder zum Hafengeburtstag - was zu erheblichen Belastungen für die Wohnbevölkerung führt und auch nach wie vor zu massiven Konflikten führt, die bis heute nicht geklärt sind.

In unmittelbarer Nähe zur Rinderschlachthalle befindet sich der Fleischgroßmarkt von Hamburg mit 180 Betrieben und 1.800 Beschäftigten, von denen zwei Drittel im Umkreis von fünf Kilometern wohnhaft sind. Das ist natürlich eine ausgezeichnete Quote, weil es sich hier insbesondere um einfachere Beschäftigungsarten handelt.

Wir haben das Messe- und Congress-Zentrum Hamburg, das sich, wie der Schlachthof auch, ausweiten will. Die Entscheidung darüber ist aber noch nicht abschließend gefallen.

Parallel zu der ETAGE 21 sickerten zunehmend junge Menschen mit schickem Outfit ins Karolinen- und Schanzenviertel nach St. Pauli ein und verursachten, was man in Hamburg den Medienboom nennt. Der findet nicht nur an der Wasserkante oder in Hamburg-Ottensen statt, sondern auch im Schanzenviertel. Wir haben hier eine Szene, die mit der aus Berlin durchaus konkurrieren kann. Mir sagte neulich ein Filmemacher, dass man entweder nach Hamburg oder nach Berlin gehen könne, alle anderen Standorte seien auf Dauer nicht mehr interessant genug.

Das ist ein Entwicklungsstrang, der sich auf St. Pauli abzeichnet. Leider hat das Unternehmen Kabel New Media letzte Woche Insolvenz angemeldet. Ein Betrieb mit 800 Arbeitsplätzen (davon 400 in HH), der sehr viel Gewerberaum angemietet hat und jetzt vor dem Problem steht, zügig untervermieten zu müssen, um die Kosten zu senken, die durch eine dauerhafte Mietvertragsbindung entstanden sind. AOL hat sich auf St. Pauli angesiedelt, und die Werbeagentur Jung von Matt hat ihren Hauptsitz im Karolinenviertel mit ungefähr 300 Mitarbeitern allein in Hamburg, weltweit sollen es mittlerweile etwa 800 sein. Für den Stadtteil ist es auch erfreulich, dass der FC St. Pauli in der ersten Liga spielt, was auch als ein positiver Imagefaktor angesehen wird.

Auf der anderen Seite, und das sind die Probleme, mit denen wir zu tun haben und an denen wir über alle Politikfelder hinweg arbeiten, gibt es in diesem Stadtteil ca. 26 000 Einwohner. Deren Jahresdurchschnittseinkommen lag 1995 bei 41 000 DM. In ganz Hamburg lag der Schnitt im Vergleichsjahr bei ca. 65 000 DM brutto. Zudem gibt es eine sehr hohe Zahl von Empfängern von Transferleistungen. St. Pauli ist ein noch überdurchschnittlich junger Stadtteil mit vielen Kindern, was sicherlich auch daran liegt, dass dort im Schnitt 30 bis 40 Prozent ausländische Mitbürger wohnen. Es gibt immer noch einen hohen Anteil preisgebundener Wohnungen. Diese Faktoren bedingen und verstärken sich teilweise, sodass fast der gesamte Ortsteil St. Pauli Nord als Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf ausgewiesen ist.

Sowohl auf dem Sektor der Wohnimmobilien als auch der Gewerbeimmobilien gibt es einen, wenn auch segmentierten, Druck auf den Immobilienmarkt. Im Schulterblatt, der ehemaligen Prachteinkaufsstraße im Schanzenviertel, betragen die Ladenmieten - bei vorwiegend gastronomischer Nutzung - zwischen 35 und 40 und in Spitzenwerten sogar 50 DM/m². Auf dem Wohnungsmarkt nehmen wir zunehmend Anzeichen dafür wahr, dass es ein Interesse an Eigentumsmaßnahmen für die Leute gibt, die in den neu hinzugekommenen Betrieben der neuen Medien arbeiten.

Wir haben somit zwei sehr unterschiedliche, teilweise gegeneinander laufende Entwicklungen in dem Stadtteil und arbeiten darauf hin, diese zusammenzubringen. Deswegen ist es für die Stadt und auch für uns wichtig, mit örtlich verbundenen Existenzgründungen mehr Stabilität in eine durch viel "Fremdes und Neues" geprägte Entwicklung hereinzubringen, um Möglichkeiten zu schaffen, dass sich diese verschiedenen Welten wieder näher kommen und aufeinander zugehen können.

Wir haben daher eine zweite Existenzgründungseinrichtung, diesmal allerdings als Public-Private-Partnership initiiert: das Projekt "Sprungschanze Gründerhaus St. Pauli" in der Bernstorffstraße. Es handelt sich um einen Gewerbeneubau in einem Sanierungsgebiet, in dem lange Zeit wenig passierte und das jetzt nach 25 Jahren fast noch einmal einen kleinen Aufschwung erlebt. Wir haben dort einen privaten Investor gefunden, der ein städtisches und ein privates Grundstück aufgekauft hat. In einem Teil des Gewerbeneubaus sind vier klassische Gewerbebetriebe, ein Kulturbetrieb und eine Unternehmensberatung eingezogen. Für den anderen Teil haben wir uns mit dem privaten Eigentümer und der Stadt darauf einigen können, das Gründerhaus St. Pauli zu realisieren. Das Konzept sieht allerdings ein gegenüber der ETAGE 21 deutlich reduziertes Serviceangebot vor. Die Bausteine sind hier ähnlich wie in der ETAGE 21: es gibt jedoch nur einen Büroservice auf Bestellung. Das bedeutet, dass die Mieter das Sekretariat der ETAGE 21 nutzen können und dieses dann separat abgerechnet wird. Die Projektidee ist vor drei Jahren entstanden, 1998, als die Rinderschlachthalle eröffnet wurde.

Zur Realisierung dieses Projekts war es notwendig, öffentliche Subventionen in Anspruch zu nehmen. Der Neubau liegt jetzt, nachdem er fertig und fast abgerechnet ist, in der Kostenmiete bei 19,98 DM/m². Darauf basierend wurde von der Stadtentwicklungsbehörde ein Mietkostenzuschuss auf 10 Jahre in Höhe von 640 000,- DM gewährt, sodass ein Einstiegsmietpreis von 12,50 bis 14,50 DM/m² angeboten werden kann. Das bedeutet pro Betrieb ganz grob eine Subvention von 6 400,- DM im Jahr. Auch hier ist das Kriterium der Erstbelegung mit Gründern und jungen Betrieben aus St. Pauli mit 55 Prozent gut erfüllt.

Wir haben bei beiden Einrichtungen immer noch Wartelisten und sind froh, dass wir den aufziehenden Problemen in der Branche der neuen Medien jetzt mit einem Angebot dieser Art begegnen können. Zu unserer Überraschung hat sich für das "Gründerhaus" in der Bernstorffstraße ein ganz anderer Branchenmix ergeben, der mehr in Richtung Grafikdesign, Filmbranche und auch handwerkliche Tätigkeiten geht als in den Bereich IT und neue Medien.

Das Angebot für niedrig qualifizierte Arbeitnehmer ist in den beiden vorgestellten Projekten eher gering. Wir halten hiermit ein Angebot für qualifizierte Arbeitnehmer vor und sehen das auch als notwendig an, da St. Pauli sowohl in dem Bereich des Fleischgroßmarkts als auch mit seinem starken Gastronomiegewerbeanteil schon eine große Anzahl an gering qualifizierten Arbeitsplätzen bietet, sodass wir hier über die Zeit gesehen vielleicht zu einer recht brauchbaren Mischung kommen werden.

Wir haben aber in der ETAGE 21 auch festgestellt, dass es nicht funktionieren kann, ohne den Existenzgründern ein gewisses Maß an Information und auch Kontaktvermittlung zu bieten.

Dazu ist ein EU-Projekt gestartet worden, das in erster Linie darauf abzielt, den Gründern Beratung, Information, Service und Vernetzungsunterstützung zu liefern. Zu diesen Maßnahmen gehörte zum Beispiel ein Existenzgründerzirkel, der in einem Zeitraum von drei Jahren fast 30 Mal stattfand. Es gab persönliche Orientierungsgespräche, und wir haben es geschafft, durch einen türkischen Kollegen auch mit türkischen Existenzgründern in Kontakt zu kommen. Gerade die Unterstützung von Migranten ist auf St. Pauli von großer Bedeutung (weitere Einzelheiten siehe Anhang).

Auch konzeptionell haben wir den Existenzgründern immer wieder die Möglichkeit geschaffen, Kommunikation untereinander herbeizuführen. So sind in dem neuen Objekt große Küchen als Gemeinschaftsflächen realisiert worden, die von allen Mietern auf einer Etage genutzt werden. Ebenso gibt es gemeinsam nutzbare Konferenzräume. Diese Gemeinschaftsflächen sind ein wichtiges Element, damit sich die Leute untereinander austauschen können, gemeinsam neue Ideen und Projekte entstehen und man teilweise sogar zusammen um Kunden oder neue Aufträge wirbt. Wir machen mailing-Aktionen für Existenzgründer und führen zwei Mal pro Jahr den so genannten "Gründerbrunch" durch, das heißt, wir laden alle ein, die auf unseren Interessenslisten stehen und die in den Gründungseinrichtungen sind, um gemeinsam zu frühstücken und direkte Kommunikation zu pflegen. Wir laden zudem große Betriebe aus dem Umfeld ein, sodass Kontakte entstehen können und man sich bei einem lockeren Gespräch näher kommen kann.

Wir bieten Informationen zum Immobilienmarkt, da wir uns in St. Pauli Nord bereits einen guten Überblick über den Leerstand von Gewerberaum verschafft haben. Die Eigentümer rufen uns mittlerweile an, wenn etwas leer wird, und fragen, ob wir Interessenten haben.

Ich möchte hier schon ein kurzes Zwischenfazit ziehen und auf einige aktuelle Entwicklungen hinweisen. Wir verstehen Existenzgründung auch als Standortentwicklung durch Unternehmensansiedlung, wenn auch auf lokale Bezüge beschränkt. Diese Aktivitäten sind sicher nicht an denen der Hamburger Wirtschaftsförderung und der Wirtschaftsbehörde zu messen, die sich mehr um Groß-Projekte wie die Hafencity, die Messe oder die EADS/Airbus-Erweiterung kümmern.

Dennoch bedauern wir, dass es für lokale Ansätze zurzeit leider nur wenig Unterstützung durch die traditionelle Wirtschaftsförderung und die Wirtschaftsbehörde gibt. Wir werden in dem Bereich ausschließlich von der Stadtentwicklungsbehörde und teilweise der Handels- und Handwerkskammer unterstützt. Das ist natürlich in einer Stadt, die sehr viel darauf hält, dass es auch im Kleinen funktionieren soll, ein schwieriges Geschäft, und da muss man sicherlich das eine oder andere wagen. Wir meinen, dass kleinteilige lokale Existenzgründungsfirmen insbesondere informelles und direktes Management brauchen. Die Leute benötigen direkte Beratungsangebote, weil sie in der Gründungsphase unsicher sind. Dabei kommen wir aber nicht ohne einen Anschub durch die öffentliche Hand und die Unterstützung der Kammern aus. Zur Förderung von Existenzgründern und jungen Betrieben braucht es außerdem preiswerten Gewerberaum auch in zentralen Lagen der Stadt.

Lassen Sie mich nach dem Zwischenfazit an dieser Stelle noch einmal den Bogen zu den großen Wohnungsunternehmen schlagen. Im Rahmen des Bundesprogramms Soziale Stadt betreut die STEG Hamburg zwei "Wohnstadtteile": In Lübeck eine Siedlung aus den 50-/60er-Jahren und in Hamburg im Stadtteil Lurup eine Siedlung aus den 60er-Jahren, teilweise mit Ergänzungen aus den 70ern. Hier mangelt es an preiswertem Gewerberaum, weil fast alles als Wohnung genutzt wird oder leer steht. In Lurup versuchen wir gemeinsam mit der TU Harburg im Rahmen der Programmbegleitung vor Ort Möglichkeiten zu analysieren, wo und wie Gewerberaumangebote geschaffen werden können. Die Angebote sollen in der Ausstattung einfach und preiswert sein. Natürlich gehen wir mit diesem Experiment ein Wagnis ein. Ich glaube aber, man muss etwas wagen und ausprobieren, weil die Schattenwirtschaft vor allem in solchen Stadtteilen ein nicht unerhebliches Thema ist und wir die Hoffnung haben, dass der eine oder die andere sich bei einem entsprechenden Raumangebot aus diesem Schatten heraus begibt und sich eine eigene, lebensfähige Existenz schafft.

Ganz anders die Situation in Lübeck. Dort haben wir mit der städtischen Wirtschaftsförderung ein Frauenexistenzgründungszentrum für Ostholstein projektiert, das speziell die Zielgruppe Frauen anspricht, ein Wunsch des Wirtschaftsministeriums Schleswig-Holstein, da ein solches Projekt bislang in Schleswig-Holstein nicht existiert.

Bei dem Projekt für Einzelhandelsexistenzgründungen auf St. Pauli, das ich eingangs erwähnt habe, müssen wir abwarten, ob es gelingen kann. Hier befinden wir uns noch in der Konzeptentwicklung.

Ich finde, die dargestellten Aktivitäten und Projekte sind ein lohnender Weg. Zum einen zeigen wir den Menschen auf St. Pauli, in Lurup oder in Lübeck, dass man etwas Neues anfangen kann und dabei auch Unterstützung finden kann und zum anderen versuchen wir, die teilweise abbröckelnden Strukturen wieder zu festigen. Es ist aber auch ein langer und schwieriger Weg.


Diskussion im Anschluss an das Referat

Der erste Diskussionsbeitrag befasste sich mit dem in dem Vortrag angesprochenen Neubauprojekt mit Mieten von 20 DM, die noch dazu subventioniert würden. Der Vortragende habe gesagt, es sei andererseits wichtig, preiswerten Gewerberaum zur Verfügung zu stellen. Die konkrete Frage zielte darauf ab, ob nicht der Versuch sinnvoller wäre, eine Immobilie günstig zu erwerben und diese - auf einem etwas niedrigeren Niveau - herzurichten, sodass nicht so hohe Subventionen notwendig seien und trotzdem preiswerter Gewerberaum angeboten werden könne. Und gerade, wenn man von Schattenwirtschaft spreche, handle es sich meist um Leute, die nicht 20 DM und auch nicht 12 DM/m² zahlen könnten.

Der Referent verwies in seiner Antwort darauf, dass man auf St. Pauli in einigen Bereichen noch Flächen für 6,50 DM/m² bekomme, allerdings gäbe es diese Ressourcen im Altbau nicht mehr in ausreichendem Umfang. Die Rinderschlachthalle sei ein Altbau, und man habe die gleichen leidigen Erfahrungen gemacht wie Herr Nagel aus Karlsruhe. Nur dass die STEG mit 12 Millionen kalkuliert habe und 14 Millionen herausgekommen seien. Insofern warnte der Referent - zumindest in großen Teilen Hamburgs - auch davor, sich der Illusion hinzugeben, romantisierende Existenzgründernester schaffen zu können. Selbst im Westen Hamburgs lägen die Mieten einer Zimmerei, die sich in einem großen Industriegebiet befände, bei 10,50 DM. Dieser Betrieb habe aber auch selber 250.000 DM an Eigenleistung erbracht, um unter vernünftigen Bedingungen arbeiten zu können. Deswegen glaubte der Referent nicht, dass es so etwas auf St. Pauli geben könne. Dafür gebe es dort aber die Kunden und die Arbeitskräfte, in deren Nähe sich die Betriebe dann ansiedelten.

Für die STEG sei es interessant gewesen, Existenzgründung im Neubau auszuprobieren, was ein Wagnis gewesen sei. Man sei aber froh, dass es bisher geklappt habe.

Eine weitere Frage bezog sich darauf, ob den Existenzgründern Flächen angeboten würden, um sie im Stadtteil zu halten, wenn sie nach drei Jahren die Einrichtung verlassen müssten.

Der Referent berief sich in seiner Antwort auf das Angebot der STEG, Informationen zu bieten, damit die Leute stadtteilbezogen nachsehen könnten, was an Gewerberaum zur Verfügung stünde. Mittlerweile riefen die Eigentümer auch bei der Gesellschaft an und fragten, ob sie etwas auf den Markt bringen könnten und wer für ihre Flächen geeignet wäre.

Interesse wurde außerdem bekundet, ob die Objekte der STEG auch von ethnischen Unternehmen oder Existenzgründern nachgefragt würden.

Der Vortragende machte darauf aufmerksam, dass auch Existenzgründer aus der Türkei und anderen EU-Staaten beteiligt wären. Er denke jedoch, dass dies in Hamburg nicht so ein Problem sei, da dort schon immer eine vielschichtige Akzeptanz für alles vorhanden gewesen sei, was aus der Welt käme.

Eine andere Frage beschäftigte sich damit, ob bei den beiden vorgestellten Projekten eine Übersicht existiere, inwieweit die Existenzgründer tatsächlich aus dem Quartier kämen.

Der Referent antwortete, dass bei Bewerbungen für die Rinderschlachthalle nachgewiesen werden müsse, dass die Bewerber aus St. Pauli kämen, und die STEG die Belegung steuere. Bei den umliegenden Gebieten handle es sich um den direkten Ortskern und um Areale, die bis in den Westen der Stadt reichten. Man habe es bisher abgelehnt, Bewerber zu nehmen, die nicht aus dem Westen der Stadt kämen. Es sei nicht das Ziel, eine Wanderungsbewegung innerhalb der Stadt zu erzeugen. Auch in dem neuen Projekt "Sprungschanze" kämen über 55 Prozent direkt aus St. Pauli. Die Erfahrung in der Immobilienverwaltung sei, dass bei der Vermietung von Wohnraum gleichzeitig nachgefragt werde, ob noch Gewerbefläche zur Verfügung stehe.

Offen war in dem Vortrag auch geblieben, ob es Aktivitäten gäbe, Menschen zu animieren, sich in diese Richtung zu betätigen, oder ob eher gewartet würde, wer komme. Somit bestand noch Erkenntnisbedarf bzgl. der Frage, ob es Kooperation mit Existenzbetreuungsunternehmen gäbe oder Versuche, die Wirtschaftsförderung stärker auf diesen kleinteiligen Bereich auszurichten.

Der Vortragende erklärte daraufhin, dass es diese Versuche gäbe, sie aber gefährdet seien, was man an der Finanzierung der zweiten Existenzgründereinrichtung sehen könne. Die Stadtentwicklungsbehörde habe das Geld zur Verfügung gestellt, während die Wirtschaftsbehörde und weite Teile der Wirtschaftsförderung sich darum bemühten, größere Ansiedlungen in die Stadt zu bekommen, und damit offensichtlich genug zu tun hätten. Das Thema kleinräumige Bestandspflege und Bestandsentwicklung würde im Gewerbebereich demjenigen überlassen, der als Sanierungsträger oder Quartiersentwickler tätig sei, bzw. den bezirklichen Beauftragten für Wirtschaftsförderung oder fallweise den Kammern. Der Referent habe bisher nicht wahrgenommen, dass die Stadt diese kleinteiligen Ansätze auf breiter Basis offensiv gefördert hätte. Die STEG hielte dies allerdings für dringend erforderlich. Das finge bei den kleinen Einzelhandelszentren in einem Stadtteil an, die gerade noch existieren könnten. Wenn diese Funktionen aus Sicht der Betriebe und der Firmen auch aufgegeben werden müssten, weil die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht mehr stimmten, zöge das andere Probleme nach sich. Da müssten Wege gefunden werden, und der Vortragende sieht auch eine Chance für Existenzgründungen im Einzelhandel. Die STEG habe das im Karolinenviertel versucht, wo ein Penny-Markt gewesen sei, der dem Unternehmen zu klein geworden sei. Man sei auf einen Mieter, einen türkischen Kaufmann aus dem Quartier, zugegangen, der den Laden übernommen habe und jetzt Ware von Penny in seinem eigenen Laden verkaufe. So etwas würde funktionieren, und es mache Hoffnung, dass man es auch an anderer Stelle umsetzen könne und Leuten Arbeit verschaffen könne und sie dazu bringe, Verantwortung zu übernehmen und Eigeninitiative zu ergreifen. Es sei wichtig, die Verantwortung an die Leute zurückzugeben, die im Quartier wohnten, damit sie sich sozusagen wieder selbst versorgten.

Die nächste Frage befasste sich damit, ob es Ansätze gäbe, den doch großen Anteil an weniger Qualifizierten in Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf mit einzubeziehen.

Der Referent verwies auf das Thema Ausbildung und Qualifizierung und erklärte, diese Ansätze begännen in den Schulen, die in Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf mit der wichtigste Ort geworden seien. Wenn es nicht gelänge, die Schulen und die Jugendeinrichtungen zusammenzubringen und so auszurichten, dass sie den Kindern eine Chance vermittelten, auch im weiteren Leben voranzukommen, dann stünden diese Stadtteile auf verlorenem Posten. Es gelänge nicht, überall große Arbeitgeber anzusiedeln. Man könne den Kindern aber eine Chance bieten, dass sie gut ausgebildet würden und sich in der Arbeitswelt auskennen. Es gäbe in Hamburg durchaus Möglichkeiten im Bereich nicht qualifizierter Arbeiten. Aber die Ausbildung und auch die Qualifizierung der nicht mehr jungen Menschen in diesem Stadtteil sei einer der wesentlichsten Punkte, um die Entwicklung voranzubringen. Es sei auch sehr wichtig, dass die Leute die Bereitschaft und den Willen hätten, den Stadtteil zu verlassen. Es sei ein Entwicklungshemmnis, wenn es Erwachsene, Kinder und Jugendliche gäbe, die gar nicht mehr aus ihrem Stadtteil herausgingen.

Ein weiterer Beitrag stellte die in gewisser Hinsicht privilegierte Struktur St. Paulis heraus, weil es ein nachgefragter Standort sei. Unklar war, ob solch ein Projekt auch in einer peripheren Lage hätte existieren können.

Darauf wurde geantwortet, dass man so etwas austesten müsse und die STEG dazu bereit wäre, dies über ein Existenzgründungsangebot im Segment Einzelhandel und ortsbezogener Dienstleistungen auszuprobieren.

Im Anschluss an diese Aussagen wurde ein Statement aus der Zuhörerschaft abgegeben. Es wurde die Meinung vertreten, dass man nicht immer gleich versuchen müsse, gering Beschäftigte unmittelbar zu Existenzgründern zu machen. Den Sprung würden viele nicht schaffen. Auch seien in diesen Quartieren eine Menge Qualifikationen vorhanden, die nur enttäuscht würden. Um aber solche Menschen wieder zum Arbeiten zu bekommen, müsse man das Problem von zwei Seiten angehen. Auf der einen Seite müsse man versuchen, Höherwertiges zu schaffen, auf der anderen Seite aber gucken, was auch eine türkische Hausfrau machen könne, und sie vielleicht überzeugen, ein Nähbüro aufzumachen. Dieses Beispiel stamme aus Hannover, wo dieser türkischen Frau kostenlos eine Wohnung zur Verfügung gestellt wurde. Mittlerweile habe sich eine Nachfrage entwickelt, sodass sie den Betrieb habe ausbauen können. Das seien viele kleinteilige und mühsame Wege. Aber wenn man sich bewusst mache, dass der Leerstand zunehme, müsse es möglich und von Interesse sein, Flächen zur Verfügung zu stellen. Ob es dann baurechtliche Probleme gäbe, sei eine andere Frage. Wenn eine Wohnung gewerblich genutzt würde, gälten andere Normen und andere Sicherheitsstandards. Ein Arbeitnehmer sei ja umweltschädigender als ein normaler Mieter. Die Probleme müsse man selber lösen, um flexibel im Bestand umzugehen. Dies sei ein Thema, wo Rahmenbedingungen geändert werden müssten. Aber es müsse deutlich werden, dass da Druck entstünde. Die Befragungen zeigten, dass die Leute gar nicht sähen, dass sie etwas machen könnten und sollten. Da müsse in anderen Rahmenbedingungen etwas passieren, z.B. in Zusammenhang mit der Wirtschaftsförderung. Diese Wirtschaftsförderung sei nur an Neuansiedlungen interessiert und wisse nicht, war vor Ort an Potenzialen, an Problemen vorhanden sei. Da müsse man sehen, ob man anstatt des Nachtrauerns eine andere Aufbruchstimmung schaffen könne.

Hierzu ergänzend führte der Referent aus, dass es nicht alleine Bestandspflege und -entwicklung sei, die durch Existenzgründer gemacht werde. Die STEG sitze auch mit den Unternehmen zusammen, und man habe z.B. eine Initiative der Gewerbetreibenden zur Gründung einer Interessengemeinschaft initiiert, damit diese sich austauschen könnten. Man erlebe dort, dass Nachbarn jahrelang nicht miteinander geredet hätten. So könne man dazu kommen, wieder ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln.

Unverständlich fand der Vortragende es, dass die Handelskammer Hamburg in einzelnen Stadtteilen Quartiersmanagement unterstütze, welches nur darauf abziele, dass die Einzelhandelsgeschäfte florierten. Den Kaufleuten könne es nur gut gehen, wenn es dem Umfeld gut ginge. Somit erwarte er (der Referent), dass die Kaufleute und das Handwerk sich auch im Umfeld engagierten, und dann könnten sie daraus auch wieder einen Geschäftsnutzen ziehen. Diese Einsicht sei jedoch im Moment in der wirtschaftspolitischen Diskussion Hamburgs nicht ausgeprägt.

Der darauf folgende Redebeitrag ergänzte die bisherigen Ausführungen um Möglichkeiten von Wohnungsgesellschaften und -bauunternehmen zur kleinräumigen Stärkung lokaler Ökonomie. In Duisburg-Marxloh beschäftigten sich die Anwohner einer heruntergekommenen Einkaufsstraße mit der Zukunft ihrer Straße. In diesem Zusammenhang habe sich eine Wohnungsberatungsgesellschaft als Motor herausgebildet und einen Eigentümer-Stammtisch einberufen, wo sämtliche Eigentümer etwas entwickeln sollten, z.B. gemeinsame Beratungsstrategien oder die Umgestaltung ihres Gewerberaums. Vielfach seien Gewerberäumlichkeiten viel zu groß, sodass sie für Existenzgründungen oder Neuansiedlungen nicht attraktiv seien. Sinnvoll seien sich bildende Gruppierungen, wo Gleiche unter Gleichen ihren Ruf stärkten. Rahmenbedingungen müssten geboten werden, um solche Leute an einen Tisch zu bringen, aber das weitere Beschäftigen mit Strategien und Zukunftsbildern müsse vor Ort selber geschehen. Im Beispielfall kämen die Eigentümer alle aus Duisburg und den anderen Städten des Ruhrgebiets, aber sie seien nicht, wie oft gesagt werde, in alle Welt verstreut. Die Kontakte mit dem Stadtteil seien teilweise noch so verhaftet, dass sie gut wiederhergestellt werden könnten.

In einer weiteren Äußerung wurde die Meinung vertreten, dass man aufhören müsse, über Subventionen zu reden, weil der Staat kein Geld mehr habe. Die Bürger gäben dem Staat schon viel zu viel Geld und deshalb dürfe man sich eigentlich nicht beklagen, wie hoch die Steuerbelastung sei, wenn man nur über Subventionen rede. Das funktioniere nicht. Es müssten Lösungen aus eigener Kraft gefunden werden. Und die Hilfe der Allgemeinheit könne nur Hilfe zur Selbsthilfe sein. Man müsse weg von den Subventionen, sonst käme man nicht weiter.

Im Anschluss an diesen Beitrag wurde nach der Rechtmäßigkeit solcher Subventionen gefragt.

In seiner Antwort, die gleichzeitig den Abschluss der Diskussion bildete, stellte der Referent heraus, dass die Projekte auf EU-Richtlinien geprüft worden seien, ob auch der Investitionskostenzuschuss den Wettbewerbsrichtlinien entspräche. Dies sei der Fall. Bis zu einer bestimmten Grenze seien Subventionen wirtschaftlicher Aktivitäten möglich - dies sei im vorliegenden Fall geprüft worden.




Referatsbegleitende Texte/Folien

Die GRÜNDUNGSWELLE -

zwei Erklärungsansätze

Der objektivistische Ansatz besagt, dass für die Zunahme selbständiger Arbeit und scheinselbständiger Existenz die Krise des Arbeitsmarktes verantwortlich sei
Der subjektivistische Ansatz hingegen deutet die Ausbreitung der selbständigen Erwerbsform als Resultat des Wertewandels ( Individualisierung + Selbstverwirklichung).

Projekte für Existenzgründer auf St. Pauli

Existenzgründeretage ETAGE 21 (seit Feb. 1998 )
EU-Projekt "Förderung des Existenzgründergeistes in benachteiligten Gebieten" (Mai 1998 - April 2000)
Existenzgründerzentrum SPRUNGSCHANZE ab Mai 220012001
EU-Projekt "ContractNet" ab Juni 2001
EFRE/ ESF - Antrag: Vernetzung von Existenzgründern und jungen Unternehmen

St. Pauli
-Gegensätze-

Tourismus (40 Mio. Besucher jährlich)
Fleischgroßmarkt (180 Betriebe, 1800 Beschäftigte)
Messe und Congress Zentrum
Medien/Werbestandort (Kabel New Media, JungvanMatt AOL,etc)
FC St. Pauli - 1. Bundesliga
26.000 Einwohner (63/37)
geringes Einkommen (41 zu 65TDM '95)
hohe Anzahl Empfänger von Transferleistungen
überdurchschnittl. junge Bewohner
großer Anteil preisgebundener Wohnungen
Druck auf dem Immobilienmarkt

ETAGE 21

in der ehemaligen Rinderschlachthalle (RSH)
Konzeptbausteine:
Kleintlg. Raumangebot zwischen 10 und 50 m²
easy-in-easy-out-going
Büroservice (z.B.Telefon, Kopier,Getränke)
virtuelles Büro "Büro light"
2 Konferenzräume
Zielgruppe: Existenzgründer 0 bis 3 Jahre aus St. Pauli und Umgebung
Objekt: Denkmalgeschützte Industriehalle, Verwltg. und Eigentümer: STEG
21 Büroeinheiten auf 865 qm
z. Zeit 35 Arbeitsplätze
Einstiegsmietpreis: 12,50 DM/m²
Förderung:
Investitionskostenzuschuss STEB/Wirtschaftsbehörde DM 865.000 DM
Bindungszeitraum 30 Jahre
pro Betrieb bis zu 4000,- DM/ in 3 Jahren

SPRUNGSCHANZE

in der Bernstorffstraße 120
Konzeptbausteine:
Kleintlg. Raumangebot zwischen 17 und 40 m²
easy-in-easy-out-going
Konferenzraum
Büroservice auf Bestellung
Zielgruppe: Existenzgründer 0 bis 3 Jahre aus St. Pauli und Umgebung
Objekt: Gewerbeneubau, Eigentümer: privat, Verwaltung STEG
27 Büro- + 3 Werkstatteinheiten auf 1009 qm
Nach Eröffnung ca. 50 Arbeitsplätze
Einstiegsmietpreis: 12,50 DM/m²
Erstbelegung: 55% aus St. Pauli, 45% weiteres Umfeld
Förderung:
Mietkostenzuschuß STEB DM 640.000 DM
Bindungszeitraum: 10 Jahre
pro Betrieb bis zu 6400 DM/ in 3 Jahren

EU-Projekt
Aktivitäten "Gründer-INFO" St. Pauli

Beratung
Information + Service
Vernetzungsunterstützung

EU-PROJEKT
BERATUNGSANGEBOTE

Existenzgründerzirkel
regelmäßige Abendveranstaltungen
  durchgeführt von rat + plan Unternehmensberatung
  insgesamt 30 Veranstaltungen mit insgesamt 180 TeilnehmerInnen, ca. 32 % aus St. Pauli
Existenzgründerzirkel in türkischer Sprache
durchgeführt von Kazim Abaci
insgesamt 5 Veranstaltungen mit insgesamt 20-25 TeilnehmerInnen
Orientierungsgespräche
jeweils mittwochs von 16.00 bis 18.30 Uhr in der ETAGE 21
insgesamt ca. 130 persönliche Gespräche, ca. 130 persönliche Gespräche
Beratung in türkischer Sprache
jeweils mittwochs von 16.00 bis 18.00 Uhr in der ETAGE 21
ca. 60 Beratungstermine

EU-Projekt
Information+Service

Gründer-Forum
insgesamt 40 Veranstaltungen mit ca. 350 TeilnehmerInnen - davon 5 Veranstaltungen mit türkischem Schwerpunkt
ca. 35 % der Teilnehmer aus dem Stadtteil
Existenzgründer-Magazin "Claim"
insgesamt 5 Ausgaben mit einer Auflage von ca. 3.500 Exemplaren
Info über das Gründergeschehen in St. Pauli + Portraits von Gründer + Gründerideen
ca. 450 Gründer im Verteiler
@ www.gruender-info.de
Redaktionssystem
Rubriken: Claim, Gewerberäume, Fördermittel, ETAGE 21, Adressen, Portraits
z.Z. rd.1.200 Zugriffe pro Woche von ca. 250 Rechnern
Immobilieninfo
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