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soziale stadt - bundestransferstelle

Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt"
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2.9 Einschätzungen zur Umsetzung und Wirkung des Programms Soziale Stadt


Sowohl hinsichtlich einzelner Merkmale der materiellen und nicht-materiellen Verbesserungen der Lebenslage im Gebiet als auch hinsichtlich Verbesserungen der Lebensperspektiven für die Gebietsbevölkerung vermelden kommunale Ansprechpartnerinnen und -partner Erfolge des Programms Soziale Stadt; allerdings finden sich auch Schwachstellen in einzelnen Handlungsfeldern.

Hinsichtlich materieller Verbesserungen der Lebenslage im Gebiet werden positive Veränderungen vor allem für das Wohnumfeld konstatiert (für vier Fünftel der Gebiete). Als eher erfolgreich werden außerdem Verbesserungen des sozialkulturellen Infrastrukturangebotes, der Wohn(ungs)qualität und der Entwicklung eines attraktiven Quartiers-/Nachbarschaftszentrums eingestuft. Dagegen haben sich Verbesserungen bei der Lokalen ökonomie nicht in dem Maße umsetzen lassen, positive Entwicklungen werden hier für nur 39 Prozent der Quartiere gesehen.
Bei den nicht-materiellen Verbesserungen der Lebenslage werden positive Veränderungen des Zusammenlebens im Stadtteil für fast 90 Prozent der Gebiete konstatiert. Außerdem werden Bemühungen, die Schule(n) stärker in den Stadtteil zu integrieren, für gut drei Viertel der Quartiere als erfolgreich eingeschätzt.
Hinsichtlich von Verbesserungen der Lebensperspektive in den Gebieten werden positive Veränderungen vor allem beim Ausbau von Beteiligungsmöglichkeiten (für 89 Prozent der Stadtteile) und bei der Stärkung der Eigeninitiative der Bewohnerschaft (84 Prozent) gesehen.

Bei den strategischen Handlungsfeldern "Kooperation", "Mitteleinsatz und Mittelbündelung" sowie "Aktivierung und Beteiligung" werden als Programmwirkung ebenfalls Fortschritte von den kommunalen Ansprechpartnerinnen und -partnern verzeichnet, die vor allem Aktivitäten von Verwaltung, Quartiersbevölkerung und Vernetzung der lokalen Akteure, Institutionen und Initiativen betreffen; Engagement und Einbindung der Wirtschaftsakteure bleiben allerdings weiterhin defizitär.

Aus Sicht der kommunalen Ansprechpartnerinnen und -partner sind in mehr als 80 Prozent der Stadtteile Verbesserungen der Kooperation und mehr Quartiersnähe festzustellen.
Für gut vier Fünftel der Gebiete werden Verbesserungen bei der Erschließung vielfältiger Fördermöglichkeiten konstatiert. Immerhin für fast drei Viertel der Stadtteile erkennen die Befragten darüber hinaus Verbesserungen für den Einsatz von nicht-investiven Maßnahmen außerhalb der Programmmittel der Sozialen Stadt.
Die Funktion des Stadtteilbüros als Initiator für Aktivierung und Beteiligung, Intensivierung der Netzwerke im Stadtteil und zugunsten des Stadtteils, die Aktivierung sonst nicht eingebundener Bevölkerungsgruppen und das Engagement der Freien Träger sind die Bereiche, bei denen für rund 90 Prozent der Stadtteile Verbesserungen wahrgenommen werden.
Als deutliche Schwachstelle erweist sich die Kooperation mit den Wirtschaftsakteuren, für die der höchste Anteil an Stagnation und die niedrigsten Werte für Verbesserungen genannt werden. Auch das Engagement der Wirtschaftsakteure wird als eher zurückhaltend beklagt; für nahezu die Hälfte der Gebiete sind hier keine Veränderungen zu erkennen.

Die Handlungsfelder "Bildung im Stadtteil", "Integration von Migrantinnen und Migranten" sowie "Lokale ökonomie" haben sich im Zuge der Programmumsetzung Soziale Stadt als zentral herausgestellt. Während für "Bildung im Stadtteil" und "Integration von Migrantinnen und Migranten" durchaus Fortschritte und Verbesserungen von den kommunalen Ansprechpartnerinnen und -partnern verzeichnet werden, klaffen hinsichtlich des Ziels "Stärkung der Lokalen ökonomie im Stadtteil" Wunsch und Wirklichkeit nach wie vor weit auseinander.

Im Bildungsbereich konstatieren die kommunalen Ansprechpartnerinnen und -partner Verbesserungen hinsichtlich der Kooperationsbereitschaft von Schule(n) und des Engagements von Lehrerschaft und Schulleitungen (für jeweils mehr als vier Fünftel der Programmgebiete). Auch die öffnung der Schule(n) zum Stadtteil wird in der Tendenz positiv wahrgenommen (für 72 Prozent der Gebiete werden Verbesserungen angegeben). Als weniger erfolgreich werden Aktivitäten zum Ausbau in Ganztagsschulen, zur Verbesserung des Renommees der Schule(n) und des allgemeinen Bildungserfolgs eingeschätzt.
Verbesserungen im Handlungsfeld "Integration von Migrantinnen und Migranten" werden in erster Linie bei der Sprachförderung gesehen (für vier Fünftel der Gebiete). Eine günstige Beurteilung erfahren darüber hinaus die Förderung des interkulturellen Austauschs (für drei Viertel der Quartiere) sowie (für jeweils knapp zwei Drittel der Gebiete) Verbesserungen bei der Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen, beim Bildungserfolg von Migrantinnen und Migranten sowie bei der interkulturellen öffnung von Einrichtungen.
Die Umsetzung von konkreten Maßnahmen und Projekten im Handlungsfeld "Lokale ökonomie" bleibt dagegen weiterhin hinter den Erwartungen zurück. Leichte Verbesserungen (für die Hälfte der Stadtteile) werden bei Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten im Quartier sowie den speziell aufsuchenden Beratungsangeboten wahrgenommen.

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