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Bei der Einrichtung von Management- und Organisationseinheiten zur Umsetzung des Programms Soziale Stadt werden die drei Steuerungs- und Handlungsebenen Verwaltung, Quartier und "intermediärer Bereich" gleichermaßen berücksichtigt.
Was sich allerdings im Rahmen der dritten Befragung nicht ermitteln ließ, ist die Qualität der jeweiligen horizontalen Zusammenarbeit sowie der vertikalen Kooperation zwischen den Ebenen. Hier wäre im Rahmen qualitativer Verfahren zu überprüfen, inwieweit Qualitätskriterien erfüllt werden, wie sie beispielsweise von der hessischen Servicestelle HEGISS formuliert wurden (HA/LAG/IWU 2004, S. 21).
Auf der Verwaltungsebene wird den Aufgabenbereichen ämterkoordination, öffentlichkeitsarbeit und Berichtswesen größere Aufmerksamkeit als noch im Jahr 2002 geschenkt.
Dies lässt sich aus der einzigen gravierenden Abweichung der aktuellen Befragungsergebnisse zur Organisation auf Verwaltungsebene gegenüber den Ergebnissen der Befragung von 2002 ableiten: Der Anteil der Gebiete, für die eine Gebietsbeauftragte oder ein Gebietsbeauftragter auf Verwaltungsebene eingesetzt wird, hat sich von damals gut 50 Prozent auf nunmehr knapp 70 Prozent in 2005/2006 deutlich erhöht, womit die Aufgabenbereiche ämterkoordination, öffentlichkeitsarbeit der Verwaltung sowie Berichtswesen gestärkt werden.
Das Ziel, neben planerisch-städtebaulichen Verwaltungsressorts vor allem die Bereiche Soziales sowie Kinder- und Jugendhilfe stark in die Programmumsetzung einzubeziehen, scheint für die meisten Gebiete erreicht worden zu sein.
Die Verwaltungsbereiche Stadtentwicklung/Stadtplanung (96,5 Prozent), Soziales (84,0 Prozent), Bauen/Wohnen (80,1 Prozent) sowie Kinder- und Jugendhilfe (74,5 Prozent) sind am stärksten in die Umsetzung des Programms Soziale Stadt involviert. Dies widerspricht zumindest aus der quantitativen Perspektive der in der Zwischenevaluierung festgehaltenen Beobachtung, dass im Rahmen ressortübergreifender Arbeitsgremien "die enge Einbeziehung des Sozialdezernats in den Städten, in denen die Federführung beim Baudezernat liegt, nicht gesichert ist und umgekehrt. (…) Die Regel ist vielmehr, dass das Programm Soziale Stadt in hohem Maße ein Projekt des jeweils federführenden Dezernats bleibt" (BBR/IfS 2004, S. 98).
Die Kooperationsbeziehungen auf Verwaltungsebene scheinen überwiegend gut zu funktionieren.
Die Qualität der Kooperationsbeziehungen auf Verwaltungsebene wird für knapp 70 Prozent der Gebiete als "gut" oder "sehr gut" eingeschätzt. Dies bestätigt ähnliche Aussagen in der bundesweiten Zwischenevaluierung, wenngleich dort darauf hingewiesen wird, dass "die ressortübergreifende Zusammenarbeit (…) primär in der Arbeit an einzelnen Projekten realisiert wird" und nicht Ergebnis formaler ämterübergreifender Gremien sei (BBR/IfS 2004, S. 96 f.).
Die Einrichtung von Vor-Ort-Büros hat gegenüber 2002 deutlich zugenommen - es gibt heute kaum noch Gebiete ohne ein Quartiersbüro.
Für 221 von 233 Gebieten (94,8 Prozent) wurde die Frage, ob auf der Quartiersebene ein Vor-Ort-Büro eingerichtet wurde, positiv beantwortet. Dies ist eine deutliche Steigerung gegenüber den Befragungsergebnissen von 2002, nach denen in 80 Prozent der Gebiete ein solches Büro eingerichtet worden war.
Das zahlenmäßige Verhältnis von lang- und eher kurzfristigen Arbeitsverträgen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lokaler Vor-Ort-Büros hält sich in etwa die Waage.
Die Antworten auf die Frage nach der durchschnittlichen Vertragslaufzeit für die Beschäftigten in Vor-Ort-Büros ergeben ein polarisiertes Bild: Ein gutes Drittel der Verträge läuft über drei und mehr Jahre oder ist sogar unbefristet abgeschlossen worden, ebenso viele sind jedoch auf eine Laufzeit von nur einem Jahr beschränkt. Dies entspricht in etwa den Ergebnissen der zweiten Befragung aus dem Jahr 2002.
In zunehmendem Maße werden Personal-, Miet- und Betriebskosten der Vor-Ort-Büros aus Mitteln des Programms Soziale Stadt bestritten.
Die anfallenden Kosten für Personal, Miete und Betrieb von Vor-Ort-Büros sowie für die Büroausstattung und andere Sachmittel werden heute zu größeren Teilen aus dem Programm Soziale Stadt bestritten als noch im Jahr 2002. Damals wurde angegeben, dass für diese Kosten lediglich in rund der Hälfte der Fälle Soziale-Stadt-Mittel herangezogen wurden, in der aktuellen Befragung lauten die Angaben knapp 80 Prozent für Personalkosten sowie je knapp 70 Prozent für Miet-/Betriebs- und andere Sachkosten.
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