soziale stadt - bundestransferstelle

Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt"
  

Beispiel: Bürgergutachten "Attraktive Wege, Parkraummanagement und Straßenraumgestaltung in der Oststadt"

Karlsruhe - Oststadt/Baden-Württemberg

Projektbeschreibung

Angesichts verschiedener, sich überlagernder Nutzungs- und Ausstattungsprobleme des öffentlichen Straßenraums in der Karlsruher Oststadt (hohe Verkehrs- und damit Immissionsbelastung insbesondere aufgrund starken Durchgangsverkehrs, Fehlen von Straßengrün, Unterausstattung mit Grünflächen und Ruhezonen, Fehlen von Parkplätzen) wurde zur Erarbeitung von Empfehlungen zur besseren Organisation, Nutzung und Gestaltung von Straßen und Wegen ein Bürgergutachten durchgeführt.

Dieses entstand in einem zweistufigen Verfahren, wurde im Rahmen des Quartiermanagements "Soziale Stadt" organisiert und von externen Moderatoren begleitet. Unter den Themenstellungen "Wegebeziehungen und Wegequalität in der Oststadt" sowie "Parkraummanagement in der Oststadt" analysierten zunächst zwei Projektgruppen - bestehend unter anderem aus Anwohnerinnen und Anwohnern, Kindergärten, der Polizei, dem Verkehrsclub Deutschland sowie verschiedenen Ämtern der Karlsruher Verwaltung - die aktuelle Problemsituation im Rahmen von Gebietsbegehungen und mehreren Arbeitssitzungen; anschließend wurden erste Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Diese Vorarbeiten wurden im Rahmen einer eintägigen Planungswerkstatt von rund 30 repräsentativ ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern sowie den Mitgliedern der beiden Projektgruppen vertieft und konkrete Empfehlungen erarbeitet. Die relevanten städtischen Fachdienststellen waren in beratender Funktion beteiligt. Das Ergebnis waren Planungsgrundsätze sowie die Entwicklung konkreter Maßnahmen- und Handlungsempfehlung, die von der Verwaltung geprüft und - soweit möglich - umgesetzt worden sind, sich zum Zeitpunkt der Berichterstattung noch in der Umsetzungsphase befinden oder bei weiteren Planungen berücksichtigt werden sollen.

Thematisch sind die erarbeiteten Empfehlungen in den Bereichen Optimierung der Wegebeziehungen, Verbesserung der Fußgängersicherheit, Verkehrsberuhigung, Veränderung der Verkehrsführung, Straßenraumgestaltung sowie Parkraummanagement angesiedelt. Flankierende Maßnahmen umfassen unter anderem die Förderung der ÖPNV-Nutzung und des Car-Sharings oder die Abstimmung der Parkraumbewirtschaftung mit Gewerbetreibenden.

Foto: Michael Fritz, Karlsruhe

Das Bürgergutachten liegt in schriftlicher Form vor; eine Kurzfassung steht im Internet als download zur Verfügung.

Good-Practice-Begründung

Das Besondere am Bürgergutachten "Attraktive Wege, Parkraummanagement und Straßenraumgestaltung in der Oststadt" ist die zeitnahe und umfassende Umsetzung der darin entwickelten Maßnahmen und Projekte. Die frühzeitige und niedrigschwellige Einbindung der Bevölkerung in die Verkehrsplanung des Stadtteils - verbunden mit einem hohen Grad an Beteiligungs- und Gestaltungsmöglichkeiten zu diesem alle Bevölkerungsteile betreffenden Thema - bildet die Grundlage für die Kooperation unterschiedlicher Akteure - Bürgerinnen und Bürger, Verwaltung, kommunaler Beschäftigungsträger - und die Verbesserung der Identifikationsmöglichkeiten mit dem Stadtteil. Außerdem gehen von der Lösung der gravierenden Verkehrsprobleme Impulswirkungen auf andere Bereiche der Stadtteilentwicklung aus, die wiederum zu einer Verbesserung des Gebietsimages beitragen können.

Fotos: Michael Fritz, Karlsruhe

Projektträger und Beteiligte


  • Stadtteilbüro Oststadt (Projektträger)
  • Koordinierungsstelle Stadtsanierung (Projektträger)
  • Stadtplanungsamt (Projektträger)
  • Tiefbauamt (Projektträger)
  • Gartenbauamt (Projektträger)
  • Bürgerinnen und Bürger
  • Bürgerverein
  • Gewerbetreibende
  • Polizei
  • Verkehrsclub Deutschland
  • Carsharing-Organisation
  • Mobilitätstrainerin für Blinde und stark Sehgeschädigte
  • Kindergärten

Zielgruppen


  • Quartiersbevölkerung
  • Gewerbetreibende/Einzelhändler

Projektkosten und Finanzierung


  • Kommunale Mittel

    Erläuterungen Finanzierung: Die Umgestaltungsmaßnahmen sollen durch Städtebauförderungsmittel finanziert werden.

Laufzeit


  • Oktober 2001 bis März 2002 (Erstellung des Bürgergutachtens). Die fortlaufende Umsetzung der Maßnahmen erfolgt weiterhin in enger Abstimmungen mit der Bewohnerschaft.

Weitere Informationen


  • Stadt Karlsruhe (Hrsg.), Empfehlungen zur Bürgerbeteiligung und zur Quartiers-entwicklung in der Karlsruher Oststadt, Attraktive Wege, Parkraummanagement und Gestaltung des Straßenraums in der Oststadt, Bürgergutachten, Karlsruhe 2002
  • www.karlsruhe.de/Stadtentwicklung/afsta/Stadtentwicklung/
    Stadtteilentwicklung/Oststadt/download/buergergutachten_kurzfassung.pdf
  • Beschreibung in der Soziale-Stadt-Projektdatenbank

Ansprechpartnerinnen und -partner

Projektebene

Kommunalebene

Kerstin Langer

KOMMA.PLAN
Wilhelmstraße 9, 70182 Stuttgart
E-Mail:
Telefon: +49 (0)711/7804472
Telefax: +49 (0)711/7804483

Michael Fritz

Stadt Karlsruhe
Koordinierungsstelle Stadtsanierung
Zähringerstraße 72, 76133 Karlsruhe
E-Mail:
Telefon: +49 (0)721/133-1840
Telefax: +49 (0)721/133-1839

Stand: 2003



  
 

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik: Good Practice in Altbau- und gemischten Quartieren. Eine Analyse im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt", Arbeitspapiere zum Programm Soziale Stadt Bd. 10, Berlin, 2003

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