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Beispiel: Glückaufheim - das neue Stadtteilzentrum
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Im Zuge des kontinuierlichen Niedergangs der Zeche Westfalen seit den 80er-Jahren erlebte auch die Zechenkolonie Ahlen-Süd-Ost - und hier insbesondere der Glückaufplatz als lokales Versorgungszentrum und sozialer Mittelpunkt des Gemeinwesens - einen zunehmenden Bedeutungsverlust. Läden, Gastronomie und soziale Infrastruktur wichen allmählich Monostrukturen im Wohnbereich, und der Glückaufplatz galt seit Anfang der 90er-Jahre als erneuerungsbedürftig. Im Zuge der Sanierung wurde der Wohnungsbestand am Platz von dem Bauverein Glückauf GmbH mo-dernisiert. Im Zentrum aller Aktivitäten steht seitdem das Glückaufheim, das zu einem Gemeinwesen- und Begegnungszentrum mit Versorgungs-, Qualifizierungs- und Beratungsangeboten umgebaut worden ist. Es soll als Leitprojekt einer bewohnerorientierten Stadtteilerneuerung an alte Traditionen anknüpfen und durch seine vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten und -angebote die durch den Niedergang des Stadtteils entstandene Infrastrukturlücke schließen. Damit leistet das Glückaufheim einen Beitrag zur Revitalisierung des Stadtteils; die vielfältigen Angebote und Begegnungsmöglichkeiten tragen zur Verbesserung des Gebietsimages bei. Die Angebote des Glückaufheims sind auf die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner zugeschnitten; ein Schwerpunkt ist die Stärkung von Medienkompetenz durch Aus- und Fortbildung im EDV- und Multimedia-Bereich. Im Haus werden verschiedene Beratungsleistungen gebündelt, um so den unterschiedlichen Bedürfnissen und Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner möglichst weit entgegenkommen zu können. Auch die Stärkung der wohnortnahen Versorgung durch einen Kiosk entspricht den unmittelbaren Bedarfen der Nachbarschaft. Diese Aktivitäten und Angebote werden zurzeit vergleichsweise unkoordiniert von verschiedenen Trägern angeboten. Zukünftig soll das Stadtteilforum Süd/Ost e.V. seine Funktion als Dachorganisation im Stadtteil auch für die Belange des Glückaufheims ausüben. Unter seiner Moderation soll eine Trägerpartnerschaft mit dem Ziel entstehen, eine ganzheitliche Angebotsstruktur in eigener Regie aufzubauen und durch die räumliche Konzentration im Glückaufheim Synergieeffekte für den Stadtteil zu erzielen. Ein Ziel des Projekts ist es, einer sozialen und kulturellen Monostruktur im Gebiet entgegenzuwirken. Mit verschiedenen Vorhaben sollen Angehörige unterschiedlicher Kulturen an der Entwicklung beteiligt und Gemeinsamkeiten zwischen deutscher Bevölkerung und solcher mit Migrationshintergrund durch vielfältige Begegnungsmöglichkeiten gestärkt werden. Zu den im Haus ansässigen Vereinen, Trägern und Anbietern gehören:
Das Glückaufheim ist das Leitprojekt des Integrierten Handlungskonzepts für die Entwicklung des Programmgebiets Ahlen - Süd-Ost. Das Mehrzielprojekt zeichnet sich durch vielfältige Angebote in den Bereichen Qualifizierung, Weiterbildung und Beratung - ergänzt durch kulturelle Aktivitäten - aus; die Einrichtung eines Kiosks rundet das Bild ab. Wegen der Vielzahl unterschiedlicher Projektträger unter einem Dach sind die Gesamtmaßnahmen nur durch Kooperation unterschiedlicher Akteure möglich geworden. Das Glückaufheim liegt an zentraler Stelle im Stadtteil und hat eine langjährige Tradition in der Geschichte der Zechenkolonie; durch seine Umnutzung bietet es nun abermals ein hohes Identifikationspotenzial im und mit dem Stadtteil.
Die Grundfinanzierung von rund zwei Millionen DM wurde aus dem Landesprogramm Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf zu 90 Prozent finanziert. Der kommunale Eigenanteil betrug zehn Prozent. Die Ausstattung erfolgt mit Mitteln der Glückaufstiftung.
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