soziale stadt - bundestransferstelle

Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt"
  

Beispiel: StadtTEILmarketing Gaarden

Kiel - Gaarden, Schleswig-Holstein

Projektbeschreibung

Im ehemaligen Werft-Arbeiterstadtteil Gaarden auf dem Ostufer der Landeshauptstadt Kiel leben überdurchschnittlich viele (Langzeit-)Arbeitslose, Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger sowie Migrantinnen und Migranten. Die zunehmenden Abwanderungen einkommensstärkerer Haushalte sowie von Einzelhandelsunternehmen mit höherwertigen Warenangeboten tragen zum allmählichen Niedergang der lokalen Ökonomie bei. Um dem damit verbundenen schlechten Image des URBAN- und Soziale Stadt-Fördergebiets entgegenzuwirken, wurde im Jahr 2001 der Arbeitskreis StadtTEILmarketing gegründet.

Der Arbeitskreis setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Wohnungswirtschaft, des Einzelhandels, des Wohnungsamtes der Stadt Kiel sowie Privatpersonen zusammen und wird vom Stadtteilmanagement (Büro Soziale Stadt Gaarden) moderiert. Der Arbeitskreis verfolgt das Ziel, die Attraktivität des Einzelhandelsstandorts und Wohnviertels Gaarden zu steigern. Dazu bedient er sich folgender Strategien:

  • Abgestimmte Förderung von stadtteilspezifischen Projekten;
  • Aufbau von Kommunikations- und Kooperationsstrukturen, in denen öffentliche und private Aktivitäten besser koordiniert und wirksamer gestaltet werden können;
  • Ressourcenbündelung mit Fokus auf Gaarden.

Entsprechende Aktivitäten von StadtTEILmarketing finden in den Bereichen Wohnumfeldgestaltung/Umwelt, Gestaltung des Einkaufszentrums, Kultur/Bildung/Freizeit/Events/ Tourismus sowie Image/Kommunikation/Öffentlichkeit statt. Im Einzelnen wurden unter anderem folgende Aktionen durchgeführt oder sind geplant:

  • Stadtteilrundgänge,
  • Koordinierung der individuellen Einzelhandelswerbungen zu einem einheitlichen Werbekonzept inklusive prägnantem Slogan mit Logo,
  • Vereinheitlichung der Ladenöffnungszeiten,
  • Erarbeitung eines Einkaufs- und Stadtteilführers Gaarden,
  • Events/Veranstaltungen im öffentlichen Raum,
  • Begrünungs- und Verschönerungsaktionen,
  • Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit,
  • Tourismuswerbung.

Durch die kontinuierliche Einbindung des Stadtteilmanagements und des Kieler Amtes für Wohnungsbau und Wohnungswesen, das die Federführung für das Programm "Soziale Stadt" innehat, wird die Koordinierung der Aktivitäten des StadtTEILmarketings mit denen anderer Initiativen sowie den im Rahmen des Programms Soziale Stadt durchgeführten Projekten gewährleistet.

Zur Finanzierung der Aktivitäten des Arbeitskreises wurde von den Beteiligten der "Förderfonds Gaarden" mit einem Startkapital von rund 10 000 Euro gegründet. Die Verwaltung des Fonds wurde an den stadtweit operierenden Verein Kiel-Marketing e.V. übergeben, um keine eigenen Strukturen aufbauen zu müssen. Mit der Einbindung des Vereins in die Aktivitäten und Planungen des Arbeitskreises ist die Abstimmung auf gesamtstädtischer Ebene gesichert. Inzwischen ist die treuhänderische Verwaltung des Förderfonds an einen großen Immobilienverwaltungsverein - Haus & Grund - übergegangen.

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Good-Practice-Begründung

Die vielfältigen Aktionen des Arbeitskreises StadtTEILmarketing zur Belebung der Lokalen Ökonomie und damit zur Imageverbesserung für Kiel - Gaarden haben Impulswirkungen für die gesamte Stadtteilentwicklung. In Kooperation unterschiedlicher Akteure werden direkte Marketingstrategien, eine intensive Öffentlichkeitsarbeit, aber auch zahlreiche kulturelle Veranstaltungen durchgeführt, von denen insbesondere die lokale Quartiersbevölkerung profitiert; darin steckt ein hohes Potenzial zur Identifikation mit dem Gebiet.

Das Projekt zeichnet sich darüber hinaus durch seine Einbettung in die Projektlandschaften von URBAN und Sozialer Stadt aus, ist also in ein stadtteilentwicklungspolitisches Gesamtkonzept eingebunden. Zudem ist seine Finanzierung durch festgelegte Beitragszahlungen der Arbeitskreismitglieder dauerhaft gesichert.

Projektträger und Beteiligte


  • Büro Soziale Stadt Gaarden (Projektträger)
  • URBAN-Büro Kiel (Projektträger)
  • Verschiedene Ämter der Landeshauptstadt Kiel
  • Stadtrat
  • Ostufer City Gaarden - lokale Werbegemeinschaft
  • Lokale Unternehmen/Einzelhandel
  • Lokale Wohnungsunternehmen
  • Banken
  • Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer
  • Haus & Grund e.V. (Verwaltung des "Förderfonds Gaarden")
  • Verein "Kiel-Marketing e.V." (Verwaltung des "Förderfonds Gaarden")
  • Stadtteilmanagement (Gemeinschaftsbüro Soziale Stadt/URBAN)
  • Quartiersbevölkerung
  • Vereine und Verbände
  • Kunst- und Kulturträger
  • Medien

Zielgruppen


  • Quartiersbevölkerung
  • Unternehmen/Gewerbetreibende

Projektkosten und Finanzierung


  • Kommunale Mittel
  • Mittel der Wohnungsunternehmen
  • Sonstige private Mittel

Beitragsschlüssel Förderfonds Gaarden

Wohnungswirtschaft

Bestimmter Beitragssatz pro Wohnung und Monat

Einzelhändler

Zwischen 75 und 350 Euro Jahresbeitrag (nach Verkaufsfläche/Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter)

Sonstige Unternehmen, Gewerbetreibende

Mindestens 100 Euro Jahresbeitrag (nach Jahresumsatz/ Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter)

Privatpersonen

Mindestens 25 Euro pro Jahr

Laufzeit


  • Seit Oktober 2000, Finanzierung kontinuierlich gesichert

Weitere Informationen


  • Literaturhinweise werden auf Wunsch im Büro Soziale Stadt Gaarden gegeben

Ansprechpartnerinnen und -partner

Projektebene

Kommunalebene

Semra Basoglu

Büro Soziale Stadt Gaarden
Mathildenstraße 23-25, 24148 Kiel
E-Mail:
Telefon: +49 (0)431/7201604
Telefax: +49 (0)431/7201605

Manfred Wagner

Landeshauptstadt Kiel
Amt für Wohnungsbau und Wohnungswesen
Postfach 1152, 24099 Kiel
E-Mail:
Telefon: +49 (0)431/901 1064
Telefax: +49 (0)431/901 6 2350

Stand: 2004



  
 

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik: Good Practice in Altbau- und gemischten Quartieren. Eine Analyse im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt", Arbeitspapiere zum Programm Soziale Stadt Bd. 10, Berlin, 2003

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Im Auftrag des BMVBS vertreten durch das BBR. Zuletzt geändert am 14.07.2004