soziale stadt - bundestransferstelle

Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt"
  

Beispiel: Quartiermanagement Flensburg-Neustadt

Flensburg - Neustadt, Schleswig-Holstein

Projektbeschreibung

Das Quartiermanagement für die Umsetzung des Programms Soziale Stadt in Flensburg umfasst die Quartiersebene, den intermediären Bereich und die Verwaltungsebene.

Auf der Quartiersebene ist an zentral gelegener Stelle an einer Hauptverkehrsstrasse ein Stadtteilbüro eingerichtet worden, in dem das "Stadtteilmanagement Flensburg-Neustadt" seinen Sitz hat. Dieses besteht aus zwei miteinander kooperierenden Privatbüros, die im Auftrag der beiden für die Programmumsetzung federführenden Fachbereiche der Verwaltung unterschiedliche Aufgabenbereiche abdecken. Eine Stadtteilmanagerin ist für die Sanierungsberatung von Eigentümerinnen und Eigentümern sowie generell für städtebauliche Fragestellungen und Aspekte der Wohnumfeldverbesserung zuständig. Die andere Person kümmert sich um Aktivierung, Beteiligung und Kommunikation im Stadtteil; sie initiiert, unterstützt und akquiriert Projekte in den Bereichen Soziales, Kinder und Jugend, Gesundheit, Schule, Kultur sowie Wirtschaft. Das Stadtteilmanagement ist außerdem für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich.

Fotos: Helene Luig-Arlt

Das Stadtteilbüro wird nicht nur vom Stadtteilmanagement genutzt. Die Wirtschaftsakademie/Fachhochschule Flensburg (Young-Management) bietet hier außerdem eine Existenzgründerberatung an, die Initiative MOIN hält ein Beratungsangebot für Jugendliche vor. Ferner werden vom Seniorenbeirat Beratungsgespräche für Behinderte angeboten.

Das Stadtteilmanagement ist die Schnittstelle zwischen Bewohnerinnen und Bewohnern, anderen Akteuren, Institutionen sowie der Verwaltung und organisiert die Kommunikation im intermediären Bereich. Dazu gehören die Unterstützung von Initiativen und Stadtteilprojekten, die Vernetzung von Bürgerinnen und Bürgern, Initiativen und anderen lokalen Akteuren, das Angebot von Beteiligungsmöglichkeiten sowie die Vermittlung bei Interessenkonflikten (Mediation). Die Gebietsbevölkerung kann sich außerdem in den vierteljährlich stattfindenden Sanierungstreff einbringen, an dem auch die Kommunalpolitik teilnimmt. Eine weitere Beteiligungsmöglichkeit ist der Sanierungsbeirat, aus dessen Kreis drei Vertreter benannt werden, die über die Verwendung von Mitteln aus dem Verfügungsfonds entscheiden. Daneben gibt es den bereits vor Beginn der Sanierung gegründeten Arbeitskreis Flensburg Nord (AKFN), in dem sich freie Träger und Institutionen aus dem Stadtteil zusammengeschlossen haben. Ihm gehören Vertreterinnen und Vertreter von Polizei, Schulen, Kindertagesstätten, der Moscheen, der Häuser der offenen Tür, des Stadtteilbüros sowie der Lokalpolitik an. Der AK ist offen für die gesamte Gebietsbevölkerung.

Auf der Verwaltungsebene ist eine verwaltungsinterne, fachübergreifende Arbeitsgruppe (AG Neustadt) eingerichtet worden, in der neben verschiedenen Fachbereichen auch die Wirtschaftsregionalförderung sowie das Stadtteilbüro vertreten sind. Die Federführung für das Stadtteilmanagement und den Gesamtprozess der Sozialen Stadterneuerung teilen sich die Fachbereiche Umwelt und Planen sowie Jugend, Soziales und Gesundheit, deren Zusammenarbeit in einem Kooperationsvertrag geregelt ist.

Die Kommunikation zwischen Quartier, intermediärem Bereich und der Verwaltungsebene wird durch die Beteiligung des Stadtteilmanagements an der AG Neustadt und am städtischen Sanierungsbeirat sichergestellt. In diesen Gremien vertritt es unter anderem die von ihm initiierten Themen-Arbeitskreise (Soziales, Sprachförderung, Wohnen und Wohnumfeld, Gewerbe, Integration, Migrantinnen).

Good-Practice-Begründung

An der Umsetzung des Programms Soziale Stadt in Flensburg-Neustadt sind alle drei relevanten Steuerungs- und Handlungsebenen beteiligt. Dabei sind die Zuständigkeiten insbesondere im intermediären Bereich und auf der Quartiersebene eindeutig geklärt. Die Bereiche Städtebau und Stadtentwicklung sowie Aktivierung, Beteiligung und Vernetzung werden von je einer Person übernommen, die Zusammenarbeit ist über einen Kooperationsvertrag geregelt. Das Zusammenwirken der drei Ebenen ist über die Teilnahme des Stadtteilmanagements an allen wichtigen Gremien organisiert. Da hieran auch Kommunalpolitikerinnen und -politiker beteiligt sind, erhält der gesamte Prozess politische Rückendeckung. Außerdem werden Vorlagen im Zusammenhang mit der Umsetzung des Programms Soziale Stadt den zuständigen Ausschüssen zur Beschlussfassung vorgelegt. Die Konzeption des Vor-Ort-Büros mit seinen beiden Stadtteilmanagerinnen sieht zeitliche und personelle Kontinuität vor.

Projektträger und Beteiligte


  • Stadt Flensburg (Projektträger)
  • Fachbereich Umwelt und Planen
  • Fachbereich Jugend, Soziales und Gesundheit
  • Stadtteilmanagement

Zielgruppen


  • Quartiersbevölkerung
  • Initiativen/Vereine
  • Unternehmen/Gewerbetreibende

Projektkosten und Finanzierung


  • Bund-Länder-Programm Soziale Stadt
  • Mittel der Wohnungsbauunternehmen

Die Instandsetzung/Sanierung eines ehemaligen Dartclubs für die Nutzung als Stadtteilbüro wurde aus Mitteln eines Wohnungsbauunternehmens finanziert, das dem Büro zudem ein Jahr Mietfreiheit gewährt hat. Die heutige Finanzierung des Stadtteilbüros (Miete, Sach- und Personalkosten sowie Bauberatung und Erstellung von Rahmenplänen) wird aus dem Programm Soziale Stadt bestritten; die hier angebotenen Beratungsleistungen werden teilweise von den jeweils zuständigen Trägern finanziert. Die Stadtteilmanagerinnen werden über nicht-investive Mittel aus dem Programm Soziale Stadt finanziert.

Laufzeit


  • Seit Februar 2000 fortlaufend

Weitere Informationen


  • Frinken, Matthias, Helga Rake und Susanne Schreck, Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt, Modellgebiet Flensburg-Neustadt. Programmbegleitung vor Ort-Endbericht, Hamburg 2002
  • Schleswig-Holsteinischer Landtag (Hrsg.), 15. Wahlperiode, Drucksache 15/2080, Bericht der Landesregierung. Die Entwicklung des Bund-Länder-Programms "Soziale Stadt" - Drucksache 15/1944
  • Soziale Stadt info 2: Aktuelle Informationen zum Bund-Länder-Programm, September 2000, S. 6-8
  • www.flensburg.de

Ansprechpartnerinnen und -partner

Projektebene

Kommunalebene

Dr. Peter Schroeders

Fachbereichsleiter
FB 4/Umwelt und Planen/
Städtebauförderung
Am Pferdewasser 14
24931 Flensburg
E-Mail:
Telefon: +49 (0)461/85-2322
Telefax: +49 (0)461/85-1675

Frank Rolfes

Stadtverwaltung Flensburg
Leiter des FB 4/Umwelt und Planen/Städtebauförderung
Am Pferdewasser 14
24931 Flensburg
E-Mail:
Telefon: +49 (0)461/85-2842
Telefax: +49 (0)461/85-1675

Helene Luig-Arlt

Stadtteilbüro Flensburg-Neustadt
Schulgasse 10, 24939 Flensburg
E-Mail:
Telefon: +49 (0)461/85-1270/71
Telefax: +49 (0)461/85-1272
www.flensburg.de

Sylvia Schröder

Stadtteilmanagerin Bauen und Wohnen
Schulgasse 10
24939 Flensburg
E-Mail:
Telefon:+49 (0)461/85-1271
Telefax: +49 (0)461/85-1272

Frank Rolfes

Stadtverwaltung Flensburg
Leiter des FB 4/Umwelt und
Planen/Städtebauförderung
24931 Flensburg
Am Pferdewasser 14
E-Mail:
Telefon: +49 (0)461/85-2842
Telefax: +49 (0)461/85-1675

Hermann Stell

Oberbürgermeister
Rathausplatz 13, 24931 Flensburg
E-Mail:
E-Mail:
Telefon: +49 (0)461/85-2229
Telefax: +49 (0)461/85-1670

Dr. Peter Schroeders

Stadtverwaltung Flensburg
Fachbereichsleiter
FB 4/Umwelt und Planen/
Städtebauförderung
24931 Flensburg
Am Pferdewasser 14
E-Mail:
Telefon: +49 (0)461/85-2322
Telefax: +49 (0)461/85-1675

Stand: 2003



  
 

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik: Good Practice in Altbau- und gemischten Quartieren. Eine Analyse im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt", Arbeitspapiere zum Programm Soziale Stadt Bd. 10, Berlin, 2003

Soziale Stadt © 2000-2007 Deutsches Institut für Urbanistik
Im Auftrag des BMVBS vertreten durch das BBR. Zuletzt geändert am 06.04.2007