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Handlungsprogramm
Wohnen in Nachbarschaften (WiN)
Stadtteile für die Zukunft entwickeln
Grundlagen, Organisationsstrukturen und Arbeitsebenen
Erste Einschätzungen und Bewertungen zur Anlaufphase des Programms 99
1. Entwicklung des Programms Wohnen in Nachbarschaften (WiN)
Die Grundlage zur Erarbeitung eines neuen Handlungskonzepts der Quartiers- und Stadtentwicklung in ausgewählten Gebieten der Stadt Bremen Wohnen in Nachbarschaften (WiN) - Stadteile für die Zukunft entwickeln waren die positive Erfahrungen mit gezielt ausgerichteten Stadterneuerungsverfahren und erprobten, ressortübergreifenden Handlungsansätzen zur Entwicklung von Großsiedlungen des sozialen Wohnungsbaus seit Mitte der 80er Jahre.
Die vom Senat federführend beauftragten Ressorts
haben in Abstimmung mit dem
ein Handlungskonzept zur Durchführung des Programm WiN vorgelegt, das vom Senat der Freien Hansestadt Bremen am 8. Dezember 1998 beschlossen wurde.
2. Leitziele und Grundlagen des Programms WiN
Leitziele und Umsetzung des Programms WiN erfordern sowohl aus inhaltlich - fachlichen Gründen, als auch unter dem Gesichtspunkt der Bündelung von finanziellen Mitteln einen als Querschnittsaufgabe organisierten ressortübergreifenden Arbeitsansatz. Auf die vielfältig miteinander verknüpften Problemlagen und Defizite in den Wohngebieten kann nur mit einem integrativen, die Ressortzuständigkeiten überschreitenden Handlungsansatz reagiert werden. Diesen Leitzielen entsprechend steht das Programm WiN zur Entwicklung von Stadtteilen unter folgenden Zielvorgaben:
Inhaltlich - fachliche Arbeitsgrundlage sind die, unabhängig von den ressortbezogenen Zuständigkeiten, vom Senat festgelegten Handlungsfelder:
1. | Wohnungsbestand und Neubau |
2. | Städtebau |
3. | Wirtschaftliche Effekte und regionale Ökonomie |
4. | Bildung, Qualifizierung und Beschäftigung |
5. | Gemeinwesenbezogene Prävention und Integration |
6. | Soziale und kulturelle Netzwerke / Förderung von Eigeninitiative und Selbstorganisation |
2.1 Laufzeit, Finanzierungsgrundlagen und Fördervoraussetzungen
Die Laufzeit des Programms Wohnen in Nachbarschaften (WiN) - Stadteile für die Zukunft entwickeln in ressortübergreifender Trägerschaft ist auf sechs Jahre befristet: 1999 bis 2004.
Der vom Senat vorgegebene Finanzierungsumfang beträgt DM 6,0 Millionen jährlich, der sich in eine Grund- und eine Ergänzungsfinanzierung unterteilt. Die Ergänzungsfinanzierung des Programms in Höhe von DM 3,0 Millionen jährlich wird gemäß Beschluß des Senats in die mittelfristige Haushalts- und Finanzplanung von 2000 bis 2004 eingestellt. Für 1999 ist diese Ergänzungsfinanzierung durch Beschluß des Senats gesichert worden.
Als Grundfinanzierung stellen die Ressorts oder Dritte (z.B. Stiftungen, freie Träger sozialer Einrichtungen, Unternehmen) investive und / oder konsumtive Mittel zur Verfügung. Als konsumtive Mittel können auch Personalkosten angerechnet werden, deren Höhe in einem Honorar - Katalog festgelegt wurde. Ebenso können auch die Kosten eingesetzter ABM - Stellen oder Stellen nach § 19 BSHG eingerechnet werden. Um Mittel aus der Ergänzungs-finanzierung des Programms WiN erhalten zu können müssen über die Grundfinanzierung mindestens 50 % der jeweiligen Gesamtkosten für die jeweils einzelnen Maßnahmen abge-sichert sein. Die maximal 50-prozentige Ergänzungsfinanzierung aus dem Programm ist sowohl investiv, als auch konsumtiv einsetzbar.
Die Vorhaben / Projekte im Rahmen des Programms müssen in die (erwartete) Entwicklung der Quartiere eingebunden und an den jeweiligen defizitären lokalen Bedingungen orientiert sein.
3. Organisationsstruktur und Arbeitsebenen
Die organisatorischen Strukturen und Arbeitsebenen des Programms werden von den beteiligten Ressorts (s. Seite 1, Punkt 1) getragen und umfassen eine zentrale und eine lokale Ebene (Lokales Management): Schaubild siehe Anlage 1
3.1 Organisatorische Struktur und Aufgabenwahrnehmung auf der zentralen Ebene
Arbeitsorgane auf der zentralen Ebene sind die Ressortübergreifende Arbeitsgruppe und die Geschäftsführung WiN.
Aufgaben der Ressortübergreifende Arbeitsgruppe (Vertretungen der beteiligten Ressorts) sind:
Aufgaben der Geschäftsführung WiN (Fachkräfte der beteiligten Ressorts) sind:
3.1.1 Erfahrungen / Einschätzungen zur Organisation und Aufgabenwahrnehmung auf der zentralen Ebene in der Anlaufphase des Programms (Januar bis Juli 1999) in Stichworten:
"Ressortübergreifende Arbeitsgruppe":
Geschäftsführung WiN
3.2 Organisatorische Strukturen und Aufgabenwahrnehmung auf der lokalen Ebene
Auf der lokalen Ebene ist - den vorgegebenen Leitgedanken und Zielsetzungen des Programms entsprechend - die Funktion eines Lokalen Managements unverzichtbar. Die Fachkräfte des Lokalen Managements sind im Rahmen einer ressortübergreifenden Dienstleistung für die Umsetzung des Programms in den einzelnen Gebieten zuständig. Ihre Funktion ist insbesondere die Aktivierung von Bewohnerinnen und Bewohnern, die Unterstützung einer positiven Entwicklungsdynamik im Gebiet und die Förderung der Zusammenarbeit bei der Schwerpunktsetzung und Umsetzung von Einzelvorhaben des Programms.
Aufgaben des Lokalen Managements
3.2.1 Erfahrungen / Einschätzungen zur Organisation und Aufgabenwahrnehmung auf der lokalen Ebene in der Anlaufphase des Programms Januar bis Juli 1999 in Stichworten
4. Zwischenbilanz und Weiterentwicklung
4.1 Ausgangssituation des Programms WiN
Vor dem Hintergrund des ausgelaufenen Programms Nachbesserung von Großsiedlungen wurde festgestellt, daß in diesen sowie auch in anderen benachteiligten Gebieten weiterhin erheblicher Handlungsbedarf zur Verbesserung der Wohn- und Lebenssituation der Bewohnerinnen / Bewohner besteht. Der Senat beauftragte die Verwaltung mit der Entwicklung eines entsprechenden Programms. Die Grundlagen waren die in den Koalitionsvereinbarungen getroffene Festlegungen, die von einem breiten Konsens der in der Bürgerschaft vertretenen Parteien getragen wurden. Die Entwicklung des Handlungsrahmens und der Beschluß des Senats erfolgten innerhalb von sechs Monaten, einschließlich der Festlegung der zu fördernden Gebiete und trotz der extremen Haushaltslage Bremens mit der Bereitstellung von Finanzierungsmitteln. Aufgrund des Senatsbeschlusses vom 8.Dezember 1998 war mit der Umsetzung des Programms ab Januar 1999 zu beginnen. Dies führte zu Engpässen bei dem Aufbau des lokalen Managements in einigen Gebieten und führt z.Zt. immer noch dazu, daß bereits vorbereitete oder in Planung befindliche Projekte ohne Wichtung nach Handlungsfeldern vorgelegt und beschlossen werden.
4.2 Sachstand der UmsetzungEs sind z.Zt. ca. 100 Förderungsanträge für die ausgewählten Gebiete vorgelegt und beschlossen worden (siehe Anlage 2). Der Schwerpunkt der Anträge liegt im Bereich der Gemeinwesen bezogenen Prävention und Integration, sowie im Bereich Bildung und Qualifizierung. Dabei ist insbesondere die Vielzahl kleinerer Maßnahmen mit unmittelbarem Bezug zu defizitären Bereichen festzustellen (Qualifizierung, Bildung, Prävention).
Die Handlungsbereiche Wohnungsbestand und Städtebau sind mit deutlich geringerer Zahl vertreten, verbrauchen aber gemessen an der Gesamtsumme, je nachdem, wie die Zuordnung zu den Handlungsfeldern in der Hauptsache vorgenommen wird, zwischen 30 und 50 % der Gesamtsumme des Fördervolumens. Dies zeigt, daß der Förderbedarf bei investiven Maßnahmen des Städte- und Wohnungsbaus erheblich ist und mit den vorhandenen Mitteln des Programms leicht an die Grenze der Finanzierbarkeit stößt. Weiterhin ist die Einschätzung des Personalbedarfs für die Geschäftsführung zu überprüfen. Trotz des einfach organisierten Verfahrens verbleibt ein erheblicher Teil an Sach- und Verwaltungsarbeit, der mit dem angenommenen Personal nicht zu bewältigen ist (Bewilligungsbescheide, Verwendungsnachweise, Mittelverwaltung, sachliche und inhaltliche Beratungen, Entwicklung von Antragsunterlagen usw.). Es muß weiterhin das Ziel sein, das Antragsverfahren und die Regelungen zu vereinfachen und zu standardisieren.
5. Handlungsbedarf, Perspektive für die Weiterentwicklung des Programms in Stichworten
Bremen, den 12. August 1999
Senator für Arbeit, Frauen,
Gesundheit Jugend und Soziales
Renate Lürssen
Senator für Bau und Umwelt:
Volker Schweser
/1/ Das WiN - Gütesiegel ist die Dokumentation der Zustimmung durch das Stadtteilforums zu den dort vorgestellten Projekten.
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Quelle: Programmgrundlagen, Deutsches Institut für Urbanistik, Arbeitspapiere zum Programm Soziale Stadt Bd. 3, Berlin, 2000 |