soziale stadt - bundestransferstelle

Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt"
  

Beispiel: Dynamo Merzig, Sport verbindet

Kreisstadt Merzig, Saarland

Projektbeschreibung

Um jugendliche Migrantinnen und Migranten - in der Kreisstadt Merzig leben rund 1 700 osteuropäische Aussiedler und rund 1 300 Ausländer - besser in das Gemeinwesen zu integrieren, wurde von Merziger Sportvereinen und Vereinen aus dem sozialen Bereich mit Unterstützung des Kreisjugendamtes, der Stadtverwaltung sowie der Lokalredaktion der Saarbrücker Zeitung im Jahr 2000 die Initiative "Dynamo Merzig" entwickelt. Ziel dieser Initiative ist es, über gemeinsame sportliche Aktivitäten junge Menschen aus unterschiedlichen Sprachkreisen und Kulturen zusammenzuführen.

Mit Werbeplakaten und Handzetteln in deutscher und russischer Sprache wird auf die Angebote aufmerksam gemacht. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen Spiel- und Sportfeste, auf denen beitragsfreie Turniere veranstaltet und sportliche Angebote - inzwischen auch gezielt für Mädchen - gemacht werden. Musikalische und - zu moderaten Preisen - kulinarische Rahmenangebote erhöhen die Attraktivität der zweimal im Jahr stattfindenden Sport- und Spielfeste, an denen inzwischen durchschnittlich 150 bis 200 Jugendliche aus bis zu zwölf Nationen teilnehmen. Durch das Rahmenangebot wird der Kreis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer weit über den der Sportinteressierten hinaus erweitert. Als Veranstaltungsorte werden eine Schulsporthalle und ein Stadion genutzt. Ab Mai 2003 finden wöchentliche abendliche Sportparties mit wechselndem Sportangebot und Musik statt.

Um auch Personen, die sich nicht in einem Verein organisieren wollen, für die ehrenamtliche Mitarbeit zu gewinnen, wurde bewusst auf eine Vereinsgründung verzichtet und der Status einer Initiative beibehalten. Gleichwohl hat sich die Initiative eine verbindliche Organisationsstruktur mit Sprecher und Lenkungsgruppe (Geschäftsführung, Schriftführung, Finanzen, Organisation, Öffentlichkeitsarbeit) gegeben.

Fotos: Werner Goebel, Merzig

Good-Practice-Begründung

Das Projekt leistet einen wesentlichen Beitrag zur Integration, in dem es gezielt über Sport- und Freizeitangebote jugendliche Aussiedler und ihre Familien in Aktivitäten des Gemeinwesens einbezieht und damit das Zusammenleben von Deutschen, Aussiedlern und ausländischen Bevölkerungsgruppen fördert. Das Projekt zeichnet sich darüber hinaus durch die Kooperation vieler Akteure aus ganz unterschiedlichen Bereichen aus; innovativ ist die Zusammenarbeit von Sportvereinen und sozialen Vereinen. Indem die Initiative bewusst auf die Organisationsform des Vereins verzichtet, erweitert sie das Potenzial für bürgerschaftliches Engagement und leistet damit einen Beitrag zum Aufbau selbsttragender Strukturen. Die Mitwirkung der Merziger Lokalredaktion der Saarbrücker Zeitung garantiert der Initiative eine intensive Öffentlichkeitsarbeit.

Projektträger und Beteiligte


  • Sportvereine:
    • Spielvereinigung Merzig
    • Borussia Merzig
    • Tischtennisfreunde Merzig Besseringen
    • Tennisclub Merzig
  • Sozialvereine:
    • Sozialwerk Saar Mosel
    • CEB Merzig e.V. (Christliche Erwachsenenbildung Merzig)
    • Caritas Merzug
    • Deutsches Rotes Kreuz Merzig
    • SHG-Kliniken Merzig (Saarland-Heilstätten GmbH)
    • Miteinander Leben e.V.
  • Andere:
    • Stadtverwaltung Merzig
    • Kreisjugendamt Merzig-Wadern
    • Lokalredaktion Saarbrücker Zeitung

Zielgruppen


  • Kinder und Jugendliche
  • Aussiedlerinnen/Aussiedler
  • Ausländerinnen/Ausländer

Projektkosten und Finanzierung


  • "Strukturschwache ländliche Regionen - Netzwerke und Ehrenamt" als Teilpro- gramm der Bundesprogrammplattform E & C (bis einschließlich 2003)
  • Sponsoring/Spenden

Die Baumaßnahme wird vom Bauträger, der Bremischen Gesellschaft, über Mittel des öffentlich geförderten Wohnungsbaus (1. Förderweg) finanziert.

Laufzeit


  • Seit Juni 2000 fortlaufend

Weitere Informationen


  • Christian, Paul, Sport ist wie eine Schutzimpfung gegen Gewalt, in: Saarbrücker Zeitung vom 11.4.2002 ("SZ"-Serie "Integration", Teil 4)
  • Deutscher Sportbund, Konferenz der Sportminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, Bundesministerium des Inneren (Hrsg.), Broschüre "Ehrenamt im Sport". Ausgewählte Vereinsprojekte zur Nachahmung, 2002 (www.ehrenamt-im-sport.de/pdf/bmi_broschuere_praxis.pdf, Stand: 26.3.2003)
  • "Dynamo Merzig drehte voll auf", in: Saarbrücker Zeitung vom 12.11.2001
  • "Dynamo Merzig. Sport verbindet diesmal in der Thielsparkhalle", in: Neues aus Merzig (Amtliches Bekanntmachungsblatt der Kreisstadt Merzig) vom 15.11.2000 sowie weitere Zeitungsartikel
  • Flyer Dynamo Merzig
  • http://www.dynamomerzig.de
  • Beschreibung in der Soziale-Stadt-Projektdatenbank

Ansprechpartnerinnen und -partner

Projektebene

Kommunalebene

Manfred Klein

Vorsitzender Dynamo Merzig
Zum Wiesenhof 3, 66663 Merzig
E-Mail:
Telefon: +49 (0)6861/75985

Bodo Strauch

Neues Rathaus
Brauerstraße 5, 66663 Merzig
E-Mail:
Telefon: +49 (0)6861/85-401
Telefax: +49 (0)6861/85-150
www.merzig.de

Stand: 2003



  
 

Quelle: Deutsches Institut für Urbanistik: Good Practice in Altbau- und gemischten Quartieren. Eine Analyse im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt", Arbeitspapiere zum Programm Soziale Stadt Bd. 10, Berlin, 2003

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