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soziale stadt - bundestransferstelle

Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt"
  

Vorbemerkung

Heidede Becker

Zum Jahresbeginn 2000 wählten die Bundesländer jeweils einen der Stadtteile, die sie 1999 ins Programm Soziale Stadt aufgenommen hatten, als Modellgebiet für die Soziale Stadt aus. Damit trafen sie auch die Entscheidung darüber, dass in diesen Gebieten die so genannte Programmbegleitung-vor-Ort (PvO) als aktivierende Begleitforschung eingerichtet wurde (Sommer 2000). Der Auswahl lagen offensichtlich unterschiedliche Vorstellungen darüber zugrunde, was das »Modellhafte« in diesen Stadtteilen jeweils ausmacht:

Ausgangssituation und Verfahrensstand in diesen 16 Modellgebieten stellen sich höchst unterschiedlich dar. Bei der Hälfte der Gebiete handelt es sich um Großsiedlungen der 70er- und 80er-Jahre, ein Viertel sind altindustrialisierte Gebiete mit gründerzeitlicher Bebauung und das restliche Viertel gemischte Gebiete (Alt- und Neubau). Noch ganz am Anfang der Stadtteilentwicklung befanden sich die Modellgebiete in Cottbus, Halle, Ludwigshafen, Neunkirchen, Nürnberg, Schwerin und Singen. In Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen und vor allem Nordrhein-Westfalen konnte dagegen auf eine schon längere Tradition integrierter Entwicklungsansätze aufgebaut werden.

Im Modellgebiet Gelsenkirchen - Bismarck/Schalke-Nord wurde die integrierte Stadtteilentwicklung bereits 1994 auf Basis des nordrhein-westfälischen Landesprogramms begonnen. Das Stadtteilprogramm Bismarck/Schalke-Nord gehört mit diesem Vorlauf zu den besonders ambitionierten Ansätzen integrierter Stadteilentwicklung in Nordrhein-Westfalen - auch im bundesweiten Vergleich. Dies wird unter anderem am breiten Spektrum der Handlungsfelder, an der großen Projektvielfalt, dem erheblichen Engagement der Beteiligten und der dichten Vernetzung von lokalen Akteuren und Projekten deutlich. Für dieses Modellgebiet wird gegenwärtig bereits diskutiert, wie die Umsetzungserfolge und Aktivitäten angesichts des für 2004 geplanten Auslaufens des Programms langfristig abgesichert werden können.

Für zwölf der 16 Modellgebiete wurden externe Teams mit der Programmbegleitung-vor-Ort beauftragt; für vier Modellgebiete übernahm das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) diesen Part. Die zentralen Aufgaben der Programmbegleitung-vor-Ort bestanden in

Die Teams der Programmbegleitung-vor-Ort wurden vom Difu in Abstimmung mit den Kommunen eingesetzt. In den Händen des Instituts lag und liegt auch die Gesamtkoordination, die vor allem notwendig ist, um eine Vergleichbarkeit der gebietsbezogenen Dokumentationen und Aktivitäten zu gewährleisten. Der Abstimmung und dem Erfahrungsaustausch dienten unter anderem fünf Treffen aller PvO-Teams, die im Juni 2002 durch ein sechstes Treffen ergänzt werden; bei diesem letzten PvO-Treffen wird eine abschließende Bilanzierung der Erfahrungen in den Modellgebieten im Mittelpunkt stehen.

Die kommunale Ebene der Programmumsetzung steht bei den folgenden Berichten über die Modellgebiete im Vordergrund; Namen und Adressen der Ansprechpartner für das jeweilige Modellgebiet sowohl auf Verwaltungs- als auch auf Gebietsebene finden sich im Anhang (Kapitel 5) / in der Internetversion auf den Informationsseiten zu den Modellgebieten. Nur länderspezifische Besonderheiten, wie beispielsweise eigene Vorläuferprogramme oder besondere Vorgaben (Ausweisung als Sanierungsgebiet als Fördervoraussetzung), werden zu Beginn kurz erläutert. Die tabellarischen Übersichten zu den demographischen und sozialräumlichen Merkmalen der Modellgebiete basieren in der Regel auf Angaben der jeweiligen Statistischen Ämter, teilweise auch auf Ergebnissen von (Vorbereitenden) Untersuchungen.

Die unterschiedlichen Ausgangssituationen in den Modellgebieten, der mehr oder weniger weit gediehene Stand der Programmumsetzung und unterschiedliche Schwerpunkte bei den Handlungsfeldern der Sozialen Stadt spiegeln sich - bei allen Bemühungen um Vergleichbarkeit - in den Berichten; die Darstellungen variieren, was die Vielfalt der bereits begonnenen oder durchgeführten Projekte und Maßnahmen betrifft, im Verständnis dessen, was Schlüsselprojekte sind und leisten können, aber auch hinsichtlich der Organisationsform für die Umsetzung des Programms und der längerfristig angestrebten Ziele.


  
 

Quelle: Die Soziale Stadt - Eine erste Bilanz des Bund-Länder-Programms Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt, im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen herausgegeben vom Deutschen Institut für Urbanistik, Berlin, 2002

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