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soziale stadt - bundestransferstelle

Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt"

   

Vorwort

Ein verhaltenes wirtschaftliches Wachstum, hohe Arbeitslosigkeit und Zuwanderung: diese Faktoren beeinflussten die Situation in den 90er-Jahren ganz wesentlich. Die daraus entstandenen Defizite konzentrierten sich häufig in Gebieten von hoher baulicher Dichte. Soziale Segregation, bauliche Mängel, überforderte Nachbarschaften: das sind die Schlagworte, wenn es um die Beurteilung von Lebensqualität und Lebenschancen in bestimmten Neubauquartieren der Städte geht.

Vor dieser Kulisse startete 1999 das Programm "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt" durch eine Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern. Mit dieser Gemeinschaftsinitiative wurde die klassische Städtebauförderung der baulichen Ebene um eine soziale Komponente ergänzt. Stadtteile, in denen sich Arbeitslosigkeit, ausländische und ausgesiedelte Bevölkerung und vernachlässigte öffentliche Räume konzentrierten, sollen durch die Bündelung aller vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen in ihrer Abwärtsentwicklung aufgehalten werden. Das Bündeln von Wissen, Geld und Ideen soll in den Stadtteilen mit vielen Problemen wirksam und langfristig Segregation und Isolation reduzieren. Nach rund vier Jahren Programmdauer stellen sich nun folgende Fragen:

empirica wurde vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) beauftragt, eine "Best-Practice"-Analyse in Neubauquartieren im Rahmen des Bund-Länder-Programms "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt" durchzuführen. Ziel der Analyse war es, Projekte und Maßnahmen in Programmgebieten zu finden, deren Umsetzungsstrategien in Bezug auf die Ziele wirksam waren.

Die Analyse gliedert sich in zwei Teile. In Teil I werden insgesamt 29 "Good-Practice"-Projekte und -Maßnahmen aus neun Bundesländern vorgestellt. Sie werden in alphabetischer Reihenfolge - nach Bundesländern geordnet - präsentiert (1).

Teil II befasst sich mit den Programminhalten und den Auswirkungen auf die Stadtteile. Der Bericht ist eine Bilanz dessen, was in den vergangenen drei Jahren mit dem Programm "Soziale Stadt" erreicht wurde. Dieser Teil setzt eine Ebene tiefer an, geht sozusagen mit der Analyse an die Basis. Mit dem Programm "Soziale Stadt" wurden erhebliche Beträge investiert, deren Nutzen noch nicht richtig abzuschätzen ist. Es geht hier um Verbesserungen, die aus einer Kosten-Nutzen-Analyse abgeleitet werden können. Neben den Vorschlägen zu Veränderungen der Programmkonzeption werden hier Fallstudien von sechs ausgewählten Gebieten aus fünf Bundesländern vorgestellt.

(1) Eine Vielzahl von Maßnahmen ist nur im Zusammenhang mit der gesamten Stadtentwicklung umfassend zu beurteilen. Viele der Projekte sind nur deshalb "good practice", weil sie aus dem städtischen Zusammenhang "herausgeschnitten" sind. Die Frage der Übertragbarkeit wird in diesem Fall akut. Das Gelingen von Projekten und Maßnahmen ist von vielen "weichen" Faktoren (Personen, Charaktere, Umgang miteinander usw.) abhängig. Aus diesem Grund wurden in sechs Städten ausführliche Fallstudien erarbeitet. Sie stehen als Langfassungen auf der homepage von empirica unter www.empirica-institut.de zur Verfügung.

  

Quelle: Good Practice in Neubauquartieren. Eine Analyse im Rahmen des Bund-Länder-Programms "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt", von empirica - Qualitative Marktforschung, Stadt- und Strukturforschung GmbH, Arbeitspapiere zum Programm Soziale Stadt Bd. 9, Berlin, 2003

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