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Gelsenkirchen - Bismarck/Schalke-Nord - Integriertes Handlungskonzept |
Anfang 1995 begann, aufbauend auf verschiedenen Grundlagen, unter Federführung des Stadtplanungsamts mit dem Stadtteilbüro als Vor-Ort-Büro die Erarbeitung eines Integrierten Handlungskonzeptes sowie die Diskussion in Politik und Verwaltung. Das erste Integrierte Handlungskonzept wird im Wege der jährlich aufzustellenden Fördermittelanträge fortgeschrieben; zuständig ist das Stadtteilbüro. Die Anträge werden in den politischen Gremien beraten und anschließend jährlich durch den Rat der Stadt beschlossen. Die Startphase des Stadtteilprogramms war geprägt durch den unmittelbaren Einstieg in die Projektumsetzung. Im Integrierten Handlungskonzept wurden zentrale Maßnahmenbereiche und Leitprojekte beschrieben, es existierten jedoch kein inhaltliches Leitbild und kaum konkrete Ziele für die Stadtteilentwicklung. Durch die kurzfristige Realisierung von Einzelprojekten wurden in starkem Maße Diskussionen in der Bewohnerschaft sowie deren Aktivierung und Beteiligung angeregt. "Das zentrale örtliche Informations- und Abstimmungsgremium für das Stadtteilprogramm ist der Arbeitskreis Bismarck/Schalke-Nord, der das Programm von Beginn an begleitet hat. In dieser etwa vierteljährlich unter der Moderation des Stadtteilbüros tagenden Runde sind die freien Träger sozialer Arbeit, Vereine, Stadt- und Bezirksverordnete, die zuständigen Fachabteilungen der Verwaltung sowie weitere wichtige Akteure und Institutionen aus den beiden Ortsteilen vertreten. Der Arbeitskreis dient vor allem der Informationsvermittlung unter den bis zu 50 beteiligten Personen und Institutionen über geplante Projekte, Veranstaltungen etc. Ebenso werden dort die jährlich neu zu beantragenden Stadtteilprogramme vorberaten."(1) Die Bewohnerschaft wird zudem in Stadtteilkonferenzen und Bürgerversammlungen direkt über das Stadtteilprogramm informiert. Eine bedeutsame Rolle spielt das "Forum 2000 Gelsenkirchen-Bismarck/Schalke-Nord", das als Dachverein von über 25 Vereinen und Institutionen des Programmgebiets gegründet wurde. Das Forum organisiert gemeinsame Veranstaltungen, verwaltet die aus Stadtteilmitteln angeschafften Geräte und Verwaltungsausrüstung, vertritt die Interessen der Bewohnerschaft des Gebiets und ist auch über die Bundes- und Landesförderung hinaus die Gewähr für bürgerschaftliches Engagement im Gebiet. Folgende Erneuerungs- und Entwicklungsziele wurden mittlerweile für den Stadtteil festgelegt:
Mit einer Vielzahl von Projekten werden fast alle für die integrierte Stadtteilentwicklung relevanten Handlungsfelder abgedeckt und vor allem sozial-integrative, baulich-investive und wirtschaftsfördernde Projekte umgesetzt. Durch die Zielformulierung einer Verstetigung des Entwicklungsprozesses wird ein Schwerpunkt der Arbeit auf Aktivierung und Vernetzung der Stadtteilakteure und damit ein Grundstein für langfristig tragfähige Strukturen gelegt. Darüber hinaus werden verschiedene Untersuchungsansätze verfolgt, die dem langfristigen Evaluationskonzept des Landes entsprechen sowie die Auswahl und Abgrenzung weiterer Gebiete der Sozialen Stadt vorbereiten: Entwicklung einer Sozialraumanalyse, Analyse sozial-integrativer Projekte sowie Bewertung integrierter Arbeitsmarktprojekte. Die Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzepts dokumentiert die ständige Weiterentwicklung und Ergänzung des Gesamtprogramms auf Basis von diskursiven Lernprozessen aller beteiligten Akteure. In diesem offenen Prozess ist eine große Bandbreite an Erneuerungsaktivitäten entwickelt worden. Das Integrierte Handlungskonzept ist geprägt durch eine gemeinsame Planungsphilosophie integrierter Stadtteilerneuerung der Projektbearbeiterinnen und -bearbeiter, insbesondere auch im Stadtteilbüro hinsichtlich der Qualitäten und Standards. In jährlicher Fortschreibung, durch entsprechende Ratsbeschlüsse abgesichert, erfolgt die umfassende Beteiligung und Einbindung lokaler und lokal engagierter Akteure. Das Integrierte Handlungskonzept zeichnet sich durch die Integration aller relevanten Handlungsfelder aus; in ihnen wurde die Vernetzung städtebaulicher, ökonomischer und sozial-integrativer Handlungsansätze von Beginn an zielgerichtet und systematisch verfolgt. Das Stadtteilprogramm wird im Gegenstromprinzip sowohl "top down" als auch "bottom up" ausgestaltet und fortentwickelt. Für die langfristige Evaluierung sind bereits verschiedene Bausteine entwickelt worden.
(1) Austermann, Klaus, Marcelo Ruiz und Matthias Sauter, Integrierte Stadtteilentwicklung auf dem Weg zur Verstetigung. Gelsenkirchen-Bismarck/Schalke-Nord, Abschlussbericht der Programmbegleitung-vor-Ort, Dortmund 2002 (ILS Schriften, Bd. 186), S. 66. (2) Austermann, Klaus, Marcelo Ruiz und Matthias Sauter, S. 25. |