Hamburg: Hamburg-Mitte, Mümmelmannsberg
Neubauquartier (ab 1945)
Stadtrand
Inhaltliche Handlungsfelder: | Beschäftigung, Gesundheitsförderung, Qualifizierung und Ausbildung, Schule und Bildung im Stadtteil |
Der Schwerpunkt liegt im inhaltlichen Handlungsfeld. |
PPROJEKTIDEE UND -INHALTE Im Juli 1997 nahm der Schulleiter der Gesamtschule Mümmelmannsberg (GSM) Kontakt zum Beschäftigungsträger Beschäftigung und Bildung e.V. (B & B) auf, um die Umstrukturierung des Mensabetriebes zu organisieren. Bisher wurden die Schüler und Lehrer täglich mit einem angelieferten Mittagessen, belegten Brötchen und Getränken versorgt. Die Idee der Schule, statt einer Fernverpflegung selbsthergestellte gesunde und vollwertige Ernährung anzubieten, fand bei den Verantwortlichen der Betriebsstätte "Essen in Schulen" von B & B große Resonanz. Die Finanzierung der umfangreichen Umbaumaßnahmen der Mensaküche wurden durch die Hamburger Stadtentwicklungsbehörde, die Behörde Arbeit, Gesundheit und Soziales, die Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung und Umweltbehörde ermöglicht. Zur Bewirtschaftung der Mensaküche wurden 20 neue, öffentlich geförderte, befristete Arbeitsstellen für Frauen geschaffen. Die beschäftigten Frauen arbeiten mit fachlicher und sozialpädagogischer Begleitung und entsprechenden Qualifizierungsangeboten. Die Zielsetzung ist, ihnen neue berufliche Perspektiven zu eröffnen. WIRKUNG: ZAHLEN UND FAKTEN Das Ziel ist, täglich bis zu 1.500 Besucher anzuziehen und bis zu 500 Pausensnacks, 550 Getränke, 500 Portionen Mittagessen bei 2-3 Wahlangeboten und bis zu 250 Süßspeisen / Gebäck auszugeben. VERFAHREN UND UMSETZUNG Geringe Resonanz auf ehemals angebotene Fertiggerichte, Schüler deren Ernährung Defizite zeigte, die ohne Frühstück zur Schule kamen, brachten Schulleitung, Elternvertreter, Schulverein, Stadtentwicklungsbehörde, örtliche Sanierungsbetreuung und den Beschäftigungsträger B & B, der bereits in anderen Stadtteilen tragend an Projekten zur Verbesserung der Schulspeisung beteiligt war, an einen Tisch. Das entwickelte Konzept hatte zwei Schwerpunkte: Neben der Verbesserung der Versorgung sollten stadtteilnahe Arbeitsplätze zur Qualifizierung besonders von Frauen entstehen. Zur Umsetzung mussten die ausreichend vorhandenen aber bisher nur unzureichend genutzten Flächen der Mensaküche und bisher als Flure genutzte Bereiche für die Essensausgabe umgebaut werden. Geplante Qualifizierungsangebote in der Großküche bedingten eine den allgemeinen Standard entsprechende Ausstattung. Die Kosten für Umbau, Einrichtung bzw. Ausstattung mussten optimiert werden. Die Konzeptgruppe erweiterte sich um Fachleute. Mit Vertretern der Umweltbehörde, Energieversorgungsunternehmen, Architekten und durch die ökotrophologische Beratung der Fachhochschule Hamburg konnte in vielen Bereichen das Konzept optimiert und die zu erwartenden Kosten gesenkt werden. Z.B. wurde die alte energievergeudende Lüftungsanlage durch technische Ergänzungen verbessert. Die Umweltbehörde förderte diesen Ansatz über einen Zuschuss. Nach Beendigung der ca. viermonatigen Bauzeit wurde die Küche durch die ersten Mitarbeiterinnen im Projekt "Mensaküche-Mümmelmannsberg" in Eigenhilfe eingerichtet. GANZHEITLICHKEIT UND KOOPERATION Die Kombination, Ernährungsdefizite bei Kindern und Jugendlichen durch ein verbessertes Angebot in der Mensaküche auszugleichen und gleichzeitig Arbeitsplatzangebote zu schaffen, konnten in diesem Projekt realisiert werden. Seit dem 1.1.1999 sind durchschnittlich 25 Mitarbeiterinnen beschäftigt. Nach kurzer Zeit fanden bereits 3 Mitarbeiterinnen einen sozialversicherungspflichtigen, unbefristeten Arbeitsplatz. Eine Mitarbeiterin begann eine Berufsausbildung. Jedoch schieden auch Mitarbeiterinnen z.B. wegen notwendiger beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen aus. Sechs Mitarbeiterinnen kommen zur Zeit aus Mümmelmannsberg. Neben der praktischen Vermittlung von Kenntnissen in der Küche sind weitere Säulen der Qualifizierung die psychosoziale Stabilisierung und ökonomische Konsolidierung der Mitarbeiterinnen durch in das Projekt integrierte Sozialarbeiter, die Vermittlung von hauswirtschaftlichem Grundlagenwissen, das Angebot, die Deutschkenntnisse zu verbessern, Einführung in die EDV und die Organisation von Betriebspraktika. Dies dürfte wesentlich dazu beigetragen haben, dass bereits Mitarbeiterinnen Job's im ersten Arbeitsmarkt gefunden haben. Auch der erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Herr Runde, der am 30.9.1999 das Bildungszentrum Mümmelmannsberg und die Mensaküche besuchte überzeugte sich vor Ort über das gelungene Projekt. Das von den Mitarbeitenden vorbereitete vollwertige kalte Büffet fand seine besondere Anerkennung. NACHHALTIGKEIT Und was sagt der Schulleiter? "Das Projekt Großküche ist für die Ganztagsgesamtschule Mümmelmannsberg ein erheblicher Gewinn. Wesentlich mehr Schüler als vorher nehmen die Angebote von Essen in der Schule wahr und werden damit unserem Anspruch auf eine gesunde Ernährung gerecht. An Bedeutung hat das Frühstücken in der Schule gewonnen. Viele Kinder, die bisher ohne Frühstück in den Unterricht gingen, haben jetzt Gelegenheit, in der Schule ein preiswertes Frühstück einzunehmen. Deutlich hat sich durch diese Einrichtung die Kommunikation verbessert. Verließen Schüler und Lehrer früher oft in Pausenzeiten und Freistunden die Schule, ist durch das neue Angebot der Anreiz groß, in der Mensa oder Außenanlagen zu verweilen und dabei viele informelle Gespräche zu führen. Alles in allem hat sich das soziale Klima in der Schule noch wesentlich gesteigert." K. Reinsch, Schulleiter der GSM ZIELSETZUNG Das Angebot, gesunde vollwertige Ernährung den Schülern der Gesamtschule, sowie den Besuchern der verschiedenen Einrichtungen des Bildungszentrums Mümmelmannsberg (Haus der Jugend, Elternschule, Volkshochschule, Institut für Lehrerfortbildung) weiterhin machen zu können, ist es notwendig, die Mittel für die befristeten aber auch die festen Stellen zu sichern. Das Projekt darf nicht durch immer wiederkehrende beschäftigungspolitische Diskussion und die damit einhergehende Veränderung gefährdet werden. Alle Abbildungen zu diesem Beitrag |
![]() Qualifizierung ![]() Qualifizierung ![]() Lage im Stadtteil |
PPL · Planungsgruppe Prof. Laage
Bewohnerinnen / Bewohner, Kinder, Jugendliche, Arbeitslose
nein
sonstige Städtebauförderungsmittel
Projektebene | Gebietsebene | Kommunalebene |
Frau Elke Paradiek Beschäftigung und Bildung e.V., Essen in Schulen Bürgerweide 12d 20535 Hamburg Telefon: +49 (0)40/2530443 E-mail: WWW: www.bb-ev.de |
Herr Ulrich Suntrop PPL · Planungsgruppe Prof. Laage Schulterblatt 36 20357 Hamburg Telefon: +49 (0)40/43195-0 Telefax: +49 (0)40/43195-100 E-mail: WWW: www.ppl-hh.de |
Frau Ahrens Freie und Hansestadt Hamburg Stadtentwicklungsbehörde (STEB) - Amt für Stadterneuerung und Bodenordnung Postfach 112109 20421 Hamburg |
Stand: 01.07.2001 |