soziale stadt - bundestransferstelle

Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt"
  

Vorbemerkungen


Integrierte Handlungskonzepte gelten als strategisches Instrument zur Umsetzung des Programms Soziale Stadt - in dreifacher Hinsicht:

Dennoch weist die bisherige kommunale Praxis im Hinblick auf Integrierte Handlungskonzepte noch weitgehende Unsicherheit und Zurückhaltung auf.

So besteht vielerorts noch Unklarheit über Formen, Inhalte und Verfahren der Konzeptentwicklung sowie über Umsetzungs- und Fortschreibungsmethoden. Dies belegen Erfahrungen in den Modellgebieten der Sozialen Stadt. Zum Teil resultieren die Schwierigkeiten daraus, dass zum Zeitpunkt der Ausschreibung des Programms und der Antragstellung viele Grundinformationen über das Gebiet noch fehlen, Organisations-, Management- und Kommunikationsstrukturen erst noch aufgebaut werden müssen und in der Regel erheblicher Zeitdruck besteht. Erschwerend wirkt sich offenbar auch aus, dass die große Erfolgserwartung im Quartier und seitens der Politik ein eher pragmatisches Vorgehen stützt, das auf schnell realisierbare Projekte setzt. Häufig wird mit Projekten und Einzelmaßnahmen in Vorleistung getreten, obwohl noch gar kein Handlungskonzept vorliegt und deshalb ein allgemein verbindlicher Rahmen fehlt.

Betrachtet man die bereits bestehenden Integrierten Handlungskonzepte, überrascht die große Variationsbreite in den Ansätzen: Sie reichen von der kommentierten Projektübersicht über den städtebaulich dominierten Rahmen- und/oder Maßnahmenplan traditioneller Stadterneuerung bis hin zum umfassenden Kompendium mit vielen Elementen wie Leitbild, Beschreibung von Einzelmaßnahmen, Konzeption von Evaluierung und Aufbau eines Monitoringsystems.

Auf dem vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen gemeinsam mit dem Difu veranstalteten Impulskongress "Integratives Handeln für die soziale Stadtteilentwicklung" am 5. und 6. November 2001 in der Kompressorenhalle des Casinos Zollverein in Essen wurde deshalb das Thema in der gebotenen Breite aufgegriffen. Wie auch schon der Impulskongress zum Quartiermanagement am 26. und 27. Oktober 2000 in Leipzig war die Veranstaltung als Arbeitskongress mit Podiumsdiskussionen und Arbeitsgruppen angelegt. Im Zentrum stand dabei die Formulierung von Qualitätsstandards für Integrierte Handlungskonzepte.

Auch dieser Impulskongress stieß auf großes Interesse. Mehr als 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten ihn als Plattform für den Erfahrungsaustausch. Sie stammten aus den unterschiedlichsten Handlungsfeldern der integrierten Stadtteilentwicklung, vertraten die verschiedensten Akteure: Quartiermanagement, lokale Initiativen, kommunale Verwaltung, Wohnungswirtschaft, Planungs- und Beratungsbüros, Universitäten und Fachhochschulen, Bund und Länder.



Als Dreh- und Angelpunkt für den Erfolg Integrierter Handlungskonzepte - und zwar gleichermaßen für deren Erarbeitung, Abstimmung und Fortschreibung - erweist sich, die Akteure vor Ort wirklich zusammenzubringen, sie in der Sache zu vernetzen. Hierzu muss eine große Bereitschaft vorhanden sein, ausgetretene Pfade zu verlassen, sich einem offenen Diskurs und längerfristigen Lernprozess zu stellen. Als besonders wichtig wurde hervorgehoben, dass eine gemeinsame "Sprache" gefunden wird. Notwendig ist auch das Vorliegen eines politischen Beschlusses. Dieser gibt, das wurde in den Diskussionen der Veranstaltung mehrfach bestätigt, die nötige Rückendeckung für eigene Verantwortungsübernahme und persönliches Engagement.

Difu-Projektgruppe Soziale Stadt Berlin, August 2002


  
 

Quelle: Impulskongress Integratives Handeln für die soziale Stadtteilentwicklung, Dokumentation der Veranstaltung am 5. und 6. November 2001 in Essen (Veranstalter: Deutsches Institut für Urbanistik, Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes Nordrhein-Westfalen (ILS) in Kooperation mit Viterra, Essen), Deutsches Institut für Urbanistik, Berlin, 2002

Soziale Stadt © 2000-2007 Deutsches Institut für Urbanistik
Im Auftrag des BMVBS vertreten durch das BBR. Zuletzt geändert am 30.05.2005