Dipl. Ing. Veit Brauch
Abteilungsleiter Stadterneuerung, Stadtplanungsamt Hannover
Lage von Vahrenheide im Stadtgebiet
Gebietscharakteristik
Folie Karte Vahrenheide (2) - PDF-Datei
Diese Art von Siedlung und Bebauung wurde in einer durch das Land Niedersachsen initiierten Studie so charakterisiert: Ein für die dort lebenden Menschen "ungeeigneter" Stadtteil, mit für sie "völlig ungeeigneten Bautypen".
Daraus ergibt sich ein Fragen- und Handlungskatalog:
Der größere Teil von Vahrenheide ist hingegen drei- bis vier-geschossig und recht beliebt bei den Bewohnern. Insgesamt ist der Stadtteil städtebaulich isoliert, stigmatisiert durch Hochhaussignale mit weiter Ausstrahlung, Hochhaus-Bereich belastet den "Gartenstadt"-Teil.
Lösungsansätze:
Herausarbeitung der Vorteile des nicht unbeliebten niedrigen Bereichs:
Hochhausbereich (Kernbereich der Probleme):
Hannover hat inzwischen ein "Aktionsprogramm: Strategien zur Aufwertung und Entflechtung sozialer Brenn-punkte, zur Gewinnung neuer Belegrechte und zur Sicherstellung der zukünftigen Wohnraumversorgung für soziale Bedarfsgruppen in der Landeshauptstadt Hannover".
Das bedeutet für die Hochhäuser in Vahrenheide:
Frage, die wir z.Zt. zu beantworten suchen:
Können die für die jetzige Bewohnerstruktur ungeeigneten Baustrukturen attraktiv gemacht werden für neue Bewohner?
Ein auf den ersten Blick verwirrendes Schema, das ich ihnen nicht weiter zumuten will, deshalb:
Ein Ausschnitt des Kernbereichs Sanierungsbüro
KEIN Sanierungsträger eingeschaltet (wie immer bisher)
Büro vor Ort in schon vor der Sanierung umgebauter ungenutzter Hochgarage (mit Infrastruktur, wie: Soziale Dienste, GBH, Wohnungsamt, Kita)
Öffnungszeiten 3 bis 4 Tage in der Woche
Trägerschaft Stadt und GBH (Städtische Wohnungsgesellschaft, als nahezu alleiniger Eigentümerin der ca. 85 % geförderter Wohnungen im Gebiet)
Basisbesetzung: s. Grafik
ZUSAMMENSPIEL: Sanierungsbüro => Bürgerforum => Sanierungskommission
CHANCE: |
Verlagerung der Entscheidungskompetenz
|
VORAUSSETZUNG: | Politik mit den Bürgern, bewährt in klassischen Sanierungsgebieten, muss aber immer neu gelebt werden |
FAZIT bisher
Mindestens so wichtig wie die Organisation auf der Ebene Stadtteil- und Projektmanagement ist die Verknüp-fung mit den Bewohnern und den politischen Entscheidungsträgern.
Diese Organisation (mit Sanierungskommission) bietet die Chance im Rahmen der Sanierung: vor allem bei der Disposition der Mittel, die ja nicht der Stadt insgesamt zur Verfügung stehen - die Entscheidungskompetenz in den Stadtteil, an die Basis zu verlagern.
Es stellt sich also die Machtfrage.
Die Sanierungskommission (SK) beschließt nicht, ohne das Bürgerforum gehört zu haben. Sinnvollerweise ist die Politik in den Sitzungen des Bürgerforums zugegen. Wenn die Ratsgremien nach Diskussion und Beschlussemp-fehlung in der SK nur noch "formal" behandeln und sich der Beschlussempfehlung anschließen, macht die SK Sinn. Das setzt voraus, dass in der SK "gewichtige" Vertreter ihrer Fraktionen agieren.
Ich bin gebeten, nicht nur in Rosa zu malen, sondern auch Probleme zu benennen.
Ich will es versuchen und schicke voraus, dass
Zu dem Problemen
Auch hier noch ein Problem:
Im Bürgerforum, also im Kreis der sich im Stadtteil Engagierenden, spiegelt sich ein Problem des Stadtteils:
=>so wie die Nichtdeutschen oder Nicht-Deutsch-Sprechenden im Stadtteil über-repräsentiert sind, so sind sie im Bürgerforum unterrepräsentiert.
Das war in den klassischen Sanierungsgebieten genauso. Dort gab es allerdings die selbsternannten "Oberbür-ger", die selbstverständlich für alle Bewohner sprachen. Die gibt es in Vahrenheide nicht (sie fühlen sich in Linden wohler, und auch das ist ein Problem von Vahrenheide). In Vahrenheide sprechen die Bewohner, die aktiv sind, für sich selbst
- und wir wissen, sie sprechen weniger für die anderen,
- und wir wissen, auch das ist ein Problem.