soziale stadt - bundestransferstelle

Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt"

Forum der Vereine


Johannes Mehlmann
Stadtplanungsamt, Stadtteilbüro Bismarck/Schalke/Nord, Gelsenkirchen


Ich bin Mitarbeiter im Stadtteilbüro Bismarck/Schalke-Nord und gleichzeitig Koordinator für alle sozial-integrativen Projekte. Daneben bin ich seit nunmehr über 25 Jahre Bewohner dieses Ortsteils und Mitglied (zahlendes und ehrenamtlich engagiertes) in bisher sechs verschiedenen Vereinen.

Durch die ständige Präsenz im Stadtteil (Arbeiten, Leben und Wohnen) ist es mir innerhalb kurzer Zeit gelungen, die hier ansässigen Sport- Freizeit- und Fördervereine zu mobilisieren, sich gemeinsam - und die Betonung liegt auf gemeinsam - für eine Verbesserung des Zusammenlebens einzusetzen. Sport-, Freizeit- und Fördervereine bezogen auf Gelsenkirchen-Bismarck und Schalke-Nord bedeutet über 40 Organisationen mit insgesamt über 4 000 Mitgliedern. Einige Vereine sind schon 99 Jahre alt; alle Vereine werden von ehrenamtlich Engagierten geführt.

Aktionen Bürgerplatzparty und Internationaler Weihnachtsmarkt

1996 konnte ich sechs Sportvereine dazu gewinnen, für eine erste gemeinsame Stadtteilveranstaltung ein Spiel- und Sportfest zu organisieren, das auch gut von den Bewohnern angenommen wurde. Eine zweite Gruppe von sechs sozial-integrativen Pro-jekten rief - zunächst noch unabhängig von dem Sommerfest - 1996 den 1. Bismarcker Weihnachtsmarkt ins Leben. Auch hier war die Resonanz groß. Ein Zusammenführen beider Gruppen und ständige Werbung bei den bis dahin noch aktiven Vereinen brachte den Erfolg, dass das Sommerfest

"Bürgerplatzparty" und der Bismarcker Weihnachtsmarkt in diesem Jahr schon die 5. Wiederholung erfahren und inzwischen von über 40 Initiativen getragen wird. Mehrere tausend Bewohner besuchen jährlich diese Veranstaltungen.

Der Bürgerplatz wird dadurch wieder zum traditionellen Treffpunkt für die Bewohnerschaft.

Initierung durch das Stadtteilbüro und Julius B

Das Stadtteilbüro will in Zusammenarbeit mit dem stadtteilorientierten Projekt Julius B die zuvor genannten Vereine vernetzen. Unter dem Namen "Forum der Sport- und Freizeitvereine Bismarck/Schalke-Nord" wird zu regelmäßigen Treffen und Gesprächen mit den Vorständen eingeladen (siehe Grafik).

Dabei wird deutlich, dass sehr oft gleiche Interessen bestehen, aber bisher die Zugmaschine fehlte. Das Stadtteilbüro und Julius B haben sich bereit erklärt, für eine begrenzte Zeit diese Funktion zu übernehmen.

Finanzierung der Veranstaltungen und Gerätepool

Durch den Ansatz der Veranstaltungen "Gemeinsam, ehrenamtlich, nicht-kommerziell" konnten die bisherigen Stadtteilfeste mit geringer öffentlicher Unterstützung in Höhe von ca. 6 000 bis 7 000 DM je Fest für anfallende Fixkosten (Druck, Bühne, Technik) durchgeführt werden. Das Bühnenprogramm gestalten die Vereine selbst. Das Catering stellen ebenfalls die Vereine selbst sicher; erwirtschaftete Einnahmen hieraus fließen ausnahmslos der gemeinnützigen Arbeit der teilnehmenden Organisationen zu.

Dachvereinsgründung

Bisher ist das "Forum der Sport- und Freizeitvereine Bismarck/Schalke-Nord" ein loser Interessenverband. Um sich selbst einen Rechtsstatus zu geben, haben die Mitglieder des "Forums" beschlossen, in diesem Jahr einen Dachverein zu gründen. Der Dachverein will sich zum Ziel setzen, die Stadteilveranstaltungen als Traditionsveranstaltungen eigenverantwortlich weiterzuführen und zwar immer am letzten Samstag im August die Bürgerplatzparty und am 3. Adventssonntag den Bismarcker Weihnachtsmarkt.

Der neue Dachverein will sich dabei allmählich von der Unterstützung und Moderation durch das Stadtteilbüro und Julius B sowie den Stadterneuerungs-Zuschüssen lösen. Zur Finanzierung nicht gedeckter Veranstaltungskosten sollen ortsansässige Unternehmen als Sponsoren gewonnen werden.

Soziale Stadt © 2000-2007 Deutsches Institut für Urbanistik
Im Auftrag des BMVBS vertreten durch das BBR. Zuletzt geändert am 14.04.2004