soziale stadt - bundestransferstelle

Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt"

Modellgebiet Bremen-Gröpelingen
das Bündeln von Ressourcen


Annegret Lüking
Bremische Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau m.b.H.


Es gilt das gesprochene Wort!
Sperrfrist: Redebeginn!

Abbildung 1: Gröpelingen macht sich

Gröpelingen macht sich das ist das Motto unserer Imagekampagne und ich möchte Ihnen das an Hand von Zahlen und Beispielen belegen.

Abbildung 2: Werft und Stadtteil

Gröpelingen liegt 15 Straßenbahnminuten von der Innenstadt Bremens entfernt am Rande einer großen Werftbrache. Die AG-Weser wurde 1982 geschlossen. Sie war der größte Arbeitgeber des Stadtteils, zum Schluss waren noch 3.000 Arbeiter auf der Werft beschäftigt, und der Stadtteil stürzte in eine tiefe Rezession.

Abbildung 3: Gebietsabgrenzung

1990 entschloss sich die Stadtgemeinde Bremen, zunächst einen Teil Gröpelingens das sogenannte Lindenhofviertel als Sanierungsgebiet festzulegen. 1991 erfolgte dann die Festlegung des Gesamtgebietes Gröpelingens. 1994 wurde der Stadtteil in die Förderung des EU-Programms URBAN aufgenommen und 1999 erfolgte die Festlegung als Gebiet Soziale Stadt/Wohnen in Nachbarschaften.

Abbildung 4: Space-Park

Ein Umstand, der Gröpelingen zu einem weiteren städtischen Fördergebiet erklärte, ist die Absicht der Stadtgemeinde, auf dem ehemaligen Werftgelände einen Funpark, den sogenannten Space-Park, zu errichten. Da auf dem Gelände auch themenbezogener Einzelhandel stattfinden soll, wurde Gröpelingen mit zwei weiteren Programmen ausgestattet, dem Infrastrukturmaßnahmenprogramm Space-Park und dem Sofortmaßnahmenprogramm Nebenzentren.

Übersicht 1: Festlegung von Gebieten

Die Programme in der Übersicht.

Festlegung von Gebieten:

  1. Sanierungsgebiet 1990 Lindenhofviertel 1990 2005
  2. Sanierungsgebiet 1991 Gröpelingen 1991 2005
  3. URBAN-Gebiet (Gröpelingen, Ohlenhof, Lindenhof) 1994 2001
  4. WIN/Soziale Stadt 1999 2004
  5. Infrastrukturmaßnahmen Space-Park 1999 2001
  6. Sofortmaßnahmenprogramm Nebenzentrum 2000 2004
  7. komplementiert durch AB-Maßnahmen und BSHG § 19-Maßnahmen
  8. Wohnungsbauförderungsmittel im WIN-Gebiet
Quelle: Bremische Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau m.b.H.

Übersicht 2: Finanzielle Ausstattung

Die finanzielle Ausstattung Gröpelingens hat sich seit Beginn der Sanierung verdreifacht.

Neben den oben genannten Programmen wurden Neubaumaßnahmen in Höhe von ca. 20 Mio. DM gefördert. Zusätzlich wurden AB- und BSHG § 19-Maßnahmen gefördert.

Finanzielle Ausstattung:
a) Sanierungsgebiet 63 000 TDM
b) URBAN-Gebiet
   -  EFRE 25 000 TDM
   -  ESF 5 000 TDM
c) WIN/Soziale Stadt 6 000 TDM
d) Infrastrukturmaßnahmen Space-Park 2 800 TDM
e) Sofortmaßnahmenprogramm Nebenzentrum 25 000 TDM
f) Wohnungsbauförderung im WIN-Gebiet 20 000 TDM

  146 800 TDM
Quelle: Bremische Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau m.b.H.

Übersicht 3: Art der Förderung

Vielleicht fragen Sie sich, warum Gröpelingen bei dieser finanziellen Ausstattung auch noch als WIN-Gebiet festgelegt wurde? Anhand dieser Abbildung sehen Sie, dass lediglich das URBAN-Programm über konsumtive Mittel verfügt. Mit WiN soll die Mitarbeit der Bevölkerung unterstützt werden.

Art der Förderung:

a) Städtebauförderung investiv

b) URBAN investiv und konsumtiv

c) WIN/Soziale Stadt investiv und konsumtiv

d) Infrastrukturmaßnahmen Space-Park investiv

e) Sofortmaßnahmenprogramm Nebenzentren investiv

Quelle: Bremische Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau m.b.H.

Übersicht 4: Schwerpunkte der Programme

Jedes Programm deckt einen besonderen Schwerpunkt ab.

Schwerpunkte der Programme:
a) Städtebauförderung Bauprojekte und Ordnungsmaßnahmen

b) URBAN-Gebiet Infrastrukturmaßnahmen, Kultur, und Belebung der wirtschaftlichen Aktivitäten

c) WIN/Soziale Stadt Soziale Integration/Aktivierung von Bewohnern

d) Infrastrukturmaßnahmen Space-Park Außenräume verbessern

e) Sofortmaßnahmenprogramm Nebenzentren Ansiedlung neuer Einzelhändler/Dienstleister

Quelle: Bremische Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau m.b.H.

Übersicht 5: Beteiligungsstrukturen

Auf Grund der Größe des Gebietes und der Anzahl der Bevölkerung haben wir in Gröpelingen kein bottom-up Prinzip. Jedes Programm hat seine eigene Beteiligungsstruktur. Die Klammer bilden das Ortsamt, die einzelnen Akteure, die sich in unterschiedlichen Gremien wiederfinden und unsere Gesellschaft zur Durchführung der Programme.

Anhand von drei Beispielen möchte ich Ihnen zeigen, wie diese Programme ineinanderwirken:

Beteiligungsstrukturen:
a) Sanierung Sanierungsbeirat

b) URBAN-Gebiet Lenkungsgruppe

c) WIN/Soziale Stadt Ausschuss Stadtteilbeirat

d) Infrastrukturmaßnahmen Sanierungsbeirat

e) Sofortmaßnahmenprogramm Lenkungsausschuss und Arbeitsgruppe Nebenzentren

und Einwohnerversammlungen zu bestimmten Themen

Quelle: Bremische Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau m.b.H.

Abbildung 5: Lichthaus

Das Lichthaus ist das alte Arbeiteramt der AG-Weser. Es ist zu einem Zentrum für Kunst und neue Medien im Bereich der Existenzgründer umgewandelt worden. Die ersten Sicherungsarbeiten und eine Anstoßfinanzierung zum Innenausbau erfolgte mit Städtebauförderungsmittel. Die Fertigstellung dieses interessanten Gebäudes erfolgte im Zuge der Gemeinschaftsinitative URBAN. Die Außenräume werden durch das Infrastrukturmaßnahmenprogramm finanziert.

Abbildung 6: Lindenhofstraße

Das Sanierungsmodell für Gröpelingen beruht auf einem zweipoligen Modell, dem Wohn- und Kulturpol im Süden und dem Stadtteilzentrum im Norden. Diese beiden Zentren werden verbunden durch die Lindenhofstraße. Die Umgestaltung der Lindenhofstraße zur sogenannten Flaniermeile erfolgte aus URBAN-Mitteln.

Abbildung 7: Bibliothek

Die Neubebauung, wie hier die neue Stadtteilbibliothek und Ausbau von Läden erfolgte über Städtebauförderungsmittel.

Abbildung 8: Wohnbebauung Ortstraße

Die Wohnungsbauförderung förderte

die Ergänzungsbauten, hier:

75 geförderte Wohnungen

im 1. und 4. Förderweg.

Stuhmer Straße

Das Wohngebiet Stuhmer Straße ist durch einen hohen Anteil von Ausländern (rund 50%) und Sozialhilfeempfängern gekennzeichnet. Von den insgesamt 291 Wohnungen werden 176 (ca. 60%) durch das Sozialamt belegt.

Abbildung 9: Einkaufszentrum

Fassadenförderung und Förderung eines neuen Einkaufszentrum sind Angelegenheit des Sofortmaßnahmenprogramms Nebenzentren.

Abbildung 10: Hausgemeinschaften streichen ihre Flure

Das Amt für Soziale Dienste und unsere Gesellschaft als Wohnungseigentümerin haben ein Projekt entwickelt, in dem Hausgemeinschaften ihre Flure streichen. Sinn und Zweck ist die soziale Integration.

Unsere Gesellschaft hat im Rahmen von WIN einen Sozialarbeiter angestellt, der die Bewohner motiviert. Die fachliche Betreuung und die Sachmittel werden von unserer Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Zur Zeit befindet sich das WIN-Büro noch in einer Wohnung.

Abbildung 11: Feier

Nach Ausbau und Modernisierung des Gemeinschaftshauses durch URBAN wird das Büro umziehen. Dann wird auch ein Cafe zur Verfügung stehen, das mit BSHG § 19-Kräften betrieben wird.Durch URBAN wird ebenfalls die fachliche Anleitung zur Umgestaltung der Außenanlagen finanziert. Außerdem haben wir ein Streetballprojekt, das ebenfalls über URBAN finanziert wird.

Es ist angestrebt, auch hier wieder zu einer sozialen Durchmischung der Bevölkerung zurückzukommen. Aus diesem Grunde werden wir Schlichtwohnungen abreißen und mit Hilfe der Wohnungsbauförderung Ergänzungsbauten errichten.

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