Martin Brinkmann
Stadtentwicklungsgesellschaft STEG, Hamburg mbH
Es gilt das gesprochene Wort!
Sperrfrist: Redebeginn!
Sehr geehrte Damen und Herren,
am Beginn des Referates darf ich mir erlauben, Ihnen kurz die STEG Hamburg mbH und Ihr Leistungsprofil vorzustellen. Die STEG Hamburg mbH ist treuhänderischer Sanierungsträger der Freien und Hansestadt Hamburg für zur Zeit acht förmliche Sanierungsverfahren nach BauGB und Stadtteilmanager/Quartiersentwickler für die Stadtteile Lurup (Flüsseviertel und Lüdersring), Altona-Nord sowie im Auftrag der Stadt Lübeck im Rahmen des Programms Soziale Stadt für den Stadtteil Lübeck St. Lorenz. Darüber hinaus sind wir betraut mit dem Pilotprojekt für eine Sicherheitskonferenz in Altona-Nord und Altona-Altstadt im Auftrag des Bezirksamtes Hamburg Altona.
Die STEG hat ein Treuhandvermögen von ca. 1 200 Wohnungen und 300 Gewerbeeinheiten in der westlichen, inneren Stadt Hamburg. Neben der laufenden Modernisierung und Instandsetzung des Wohnungsbestandes stechen zwei Projekte heraus:
Welches Leistungsspektrum bietet die STEG an:
(Sie erreichen uns im Internet unter www.steg-hh.de, Kontakt: Geschäftsführer Hans Joachim Rösner oder für den Bereich integrierte Stadtentwicklung Martin Brinkmann, Telefon 040/43 13 93-0.)
Ich möchte Ihnen nun anhand des Stadtteiles Lurup in Hamburg Altona vorstellen, wie die STEG im Rahmen des Bundesprogramms Soziale Stadt und des Hamburgischen Stadtteilentwicklungsprogramms Programmsäule II (Beitrag von Herrn Krüger, STEB) bei der Ressourcenbündelung vor Ort vorgeht und welche Instrumente dazu beispielhaft eingesetzt werden.
Die STEG Hamburg mbH ist seit Anfang 2000 mit der Quartiersentwicklung und dem Stadtteilmanagement für Lurup (Flüsseviertel und Lüdersring) durch den Bezirk Altona beauftragt. Auf den Abbildungen 1-3 sehen Sie noch einmal die Lage des Quartiers in Hamburg sowie die beiden Quartiere Lüdersring und Flüsseviertel von ihrem städtebaulichen Aufbau her. Weitere Einzelheiten zu den Eckdaten für dieses Quartier entnehmen Sie bitte den vorgelegten Arbeitspapieren zum Programm, Band 3.
Abbildung 1: Lurup Lage in Hamburg
Abbildung 2: Untersuchungsgebiet Lüdersring/Lüttkamp
Abbildung 3:
Untersuchungsgebiet
Flüsseviertel
Die STEG steht, natürlich wenn der Vertragsbeginn Anfang 2000 war, sozusagen am Beginn der Arbeit in Lurup, aber dann doch nicht wieder am Beginn, weil sich in Lurup bereits eine Menge getan hat. Ressourcenbündelung vor Ort heißt natürlich immer, mit den Potenzialen, die bereit und in der Lage sind, positive Signale zu setzen, zusammenzuarbeiten. Daher ist es um so erfreulicher, dass sich Bürgerbeteiligung in Lurup bereits in Form des Luruper Forums organisiert hat.
Sie sehen auf der Abbildung 4 die derzeitige Organisationsform der Bürgerbeteiligung in Lurup mit dem Luruper Forum als Zentrum aller Vor-Ort-Aktivtiäten.
Abbildung 4
Stadtteilmanagement hat nach dem Verständnis der STEG auf Grundlage des Bundesprogramms und auch des Hamburgischen Landesprogramms folgende Hauptaufgabenstränge:
Abbildung 5
Aus Sicht der STEG ist gerade der im Hamburgischen Landesprogramm vorgesehene Verfügungsfonds ein wesentliches Instrument zur Ressourcenbündelung im Quartier. Damit können folgende Aktivitäten/Möglichkeiten erreicht und angesprochen werden:
Dadurch kann die Freisetzung und Bündelung von lokalen Ressourcen verbessert werden. Es werden zudem neue Kooperationen geschaffen und es bilden sich nachhaltige Strukturen heraus. Einige Beispiele von Projekten, die aus den Verfügungsfonds gefördert worden sind:
Die Beträge für die Förderung von Einzelprojekten liegen bisher in einem Rahmen zwischen 100,-- und 4 700,-- DM. Die Höhe der Verfügungsfondsmittel richtet sich nach der Einwohnerzahl und beträgt in Hamburg z.Zt. zwischen 20 000,-- DM und
40 000,-- DM. Zwingend vorgeschrieben ist durch das Landesprogramm die Vergabe der Verfügungsfondsmittel durch ein Vor-Ort-Gremium.
Abbildung 6
Neben dem Verfügungsfonds gibt es in Hamburg einen sog. Investitionsfond, der auch wieder auf die Förderung von Vor-Ort-Aktivitäten abzielt, aber hierbei größere investive Projekte unterstützen soll und dabei aber relativ unbürokratisch Geld in die Gebiete fließen lassen soll. Der Vorteil dieses Investitionsfonds ist, dass Projektideen zügig umgesetzt werden können und somit schnell und sichtbar Erfolge vor Ort erzielt werden können. Aus Sicht der STEG sind folgende Punkte dabei wesentlich:
Lassen Sie mich auch hierzu einige Beispiele nennen für Projekte, die aus diesem Fond in Hamburg gefördert worden sind: So z.B. ein Integrationsprojekt für jugendliche Arbeitslose. Daran beteiligt waren das Arbeitsamt, das Bezirksamt, die Jugendbehörde und der Träger. Im Rahmen des Projektes Schule und Nachbarschaft z.B. Projektwochen mit der Volkshochschule, mit den Kammern sowie Schulbehörde und Vertretern aus Medienberufen oder ein Theaterprojekt, wo die Werbungskosten und andere Stadtteilaktivitäten finanziert worden sind. Das Projekt für eine mobile Tagespflegebörse ist aus diesem Fond unterstützt worden sowie z.B. die Finanzierung einer kurzfristig erforderlichen Machbarkeitsstudie für das Kindermuseum Hamburg e.V.
Sie sehen also, auch dieser Fond lenkt unbürokratisch und schnell Mittel in den Stadtteil und führt dazu, dass Aktivitäten und Projektideen zügig umgesetzt werden können ein wesentlicher Moment, um auch Ressourcen aus dem Stadtteil verfügbar zu machen und Kooperation anzustiften.
Abbildung 7
Lassen Sie mich in einem kurzen Resümee zusammenfassen: Die beiden Instrumente Verfügungsfond und Investitionsfond sind im Rahmen unserer Arbeit als Stadtteilmanager und Quartiersentwickler wichtige Elemente für die Durchführung und den Anreiz zu einer aktiven und vielfältigen Bürgerbeteiligung. Sie erleichtern zunächst die Einrichtung von Foren oder Stadtteilbeiräten. Diese wiederum stellen eine wesentliche Unterstützung des Stadtteilmanagements bei der Arbeit vor Ort dar. Mit diesen Instrumenten wird die Zusammenarbeit zwischen dem unverzichtbaren Bürgerengagement, Politik, Verwaltung und lokalen Einrichtungen gefördert.
Abbildung 8
Lassen Sie mich aber zum Schluss noch auf einen wesentlichen Punkt hinweisen: Alle Anstrengungen auch im Rahmen des Bundesprogramms werden versanden, wenn nicht von allen Beteiligten ein deutliches Signal und die Bereitschaft zur Veränderung und damit der Weg auch für neue Ideen und Projekte geöffnet wird.