soziale stadt - bundestransferstelle

Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt"

Gelsenkirchen-Bismarck/Schalke-Nord (Nordrhein-Westfalen)

In dem gründerzeitlichen, montanindustriell geprägten, 520 Hektar umfassenden innerstädtischen Quartier "Bismarck/Schalke-Nord leben rund 18.700 Einwohner, davon 20,5% Migranten. Umfangreiche Deindustrialisierungsprozesse und damit verbundene Arbeits- bzw. Perspektivlosigkeit für einen Großteil der Bevölkerung (Arbeitslosenquote: 20%) stellen sich neben gravierenden städtebaulichen Missständen (Zechenbrache etc.) als eines der größten Probleme des Gebietes dar.

Probleme:

Aufgrund der Innenstadtnähe keine eigenständige Entwicklung eines Stadtteilnebenzentrums, heterogene Gebietsstruktur, hoher Instandsetzungsbedarf, Aufgabe schlechter Bestände durch bergbauverbundene Wohnungsunternehmen, Wohnumfeldmängel, Mangel an Freiflächen, Verkehrsbelastung, Industriebrache und Hauptverkehrsachse als räumliche Barriere, defizitäre Versorgungs- und soziale Infrastruktur, (fortschreitende) Deindustrialisierung, hohe (Jugend- und Migranten-) Arbeitslosigkeit, Konzentration benachteiligter Bevölkerungsgruppen, Segregation, depressive Grundstimmung, fehlende Stadtteilidentität, Abwanderung, Negativimage.

Ziele, Strategien, Maßnahmen:

Status der Entwicklungskonzepte:

Stadtteilrahmenplan (1978/79), Rahmenplan der LEG (1989/90), Aufnahme ins Landesprogramm "Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf" (1994), Ratsbeschlüsse der Stadt Gelsenkirchen über jährlich vorgelegte Förderprogramme

Eingesetzte Mittel und Bündelungsansätze:

Stadterneuerungsmittel des Ministeriums für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport NRW (MSWKS), weitere Landesmittel der Ministerien für Schule, Wissenschaft und Forschung (MSWF), Wirtschaft, Mittelstand, Energie und Verkehr (MWMEV), Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie (MASQT) sowie Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV), Arbeitsmarktmittel von EU, Landesarbeitsverwaltung und Stadt Gelsenkirchen;

Bündelung auf Landes- und Quartiersebene (Beteiligte: MSWKS, interministerielle Arbeitsgruppe "Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf", Bezirksregierung Münster, Stadtteilbüro, Fachämter der Stadtverwaltung unter Federführung des Stadtplanungsamtes, Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.), Beschäftigungsträger; Federführung: Stadtplanungsamt/Stadtteilbüro).

Akteure der Stadtentwicklung:

Verwaltung, Stadtplanungsamt/Stadtteilbüro (Federführung), Amt für Hoch- und Tiefbau, Verkehrsamt, Umweltamt, Grünflächenamt, Jugendamt, Schulverwaltungsamt, Kulturamt, Sozialamt, Amt für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung, Amt für Liegenschaften, Wohnungswesen und Sport, Gesundheitsamt, Stadtkämmerei; Einzelhändler, örtliches Gewerbe, Deutsche Steinkohle AG/Montan Grundstücks AG, Gelsenkirchener Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH (GGW), Treuhandstelle GmbH (THS), Arbeitsförderungsgesellschaft GmbH (GAFÖG), Gesellschaft für Arbeitsförderung, berufliche Bildung und Soziokultur GmbH (GABS), Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Bauverein Falkenjugend e. V., Ev. Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid, Sozialwerk St. Georg, DRK, Forum der Sport- und Freizeitvereine und Initiativen, Hauseigentümer, Mieter sowie örtliche Politiker.

Die örtlichen Akteure treffen sich alle zwei bis drei Monate im Arbeitskreis Bismarck/ Schalke-Nord zur Vorstellung und Diskussion der laufenden Arbeit und neuer Projekte.

Stadtteilmanagement:

Stadtteilbüro seit Sommer 1995 als Vor-Ort-Außenstelle des Stadtplanungsamtes; ein Stadtplaner und ein Beamter aus der Jugendverwaltung sind als Kontaktstelle für Bewohner (Aktivierung, Beteiligung) sowie für Projektmanagment, inhaltliche Arbeit und Projektentwicklung verantwortlich; darüber hinaus eine ABM- und eine ASS-Stelle. Im Rahmen des Stadttteilprojektes seit 1996 JULIUS B als Vernetzungsprojekt der verschiedenen sozialen Aktivitäten. Einrichtung des "Büros für Wirtschaftsentwicklung", geleitet durch eine Mitarbeiterin der Planungsgruppe STADTBÜRO, Dortmund zur Unterstützung und Entwicklung der lokalen Wirtschaftsstruktur. Verstärkt wird das Büro durch ein Projekt des MWMEV mit zur Zeit einer städtischen Angestellten sowie einer ASS-Kraft.

Öffentlichkeitsarbeit:

Bürgerversammlungen, Stadtteilbüro als Kontaktstelle, regelmäßige projektbezogene Pressemitteilungen der Stadtverwaltung, Zeitschrift "Together" des Deutsch-Türkischen Freundeskreises (1996/7).

Monitoring/Controlling:

Wesentliche statistische Daten werden in jährlicher Fortschreibung zusammengestellt. Das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung NRW (ILS) hat 1999/2000 alle Stadtteilprogramme in NRW überprüft. Bis Ende 2000 wird vom ILS zusätzlich eine Evaluierung aller sozial-integrativen Projekte des Stadtteilprogramms durchgeführt.

Ansprechpartner auf Gebietsebene:

Herr Stefan Rommelfanger
zusätzlich: Herr Johannes Mehlmann

Lageplan Gelsenkirchen Bismarck Schalke Nord (zum Vergrößern auf das Bild klicken)

Quelle: Programmgrundlagen, Deutsches Institut für Urbanistik, Arbeitspapiere zum Programm Soziale Stadt Bd. 3, Berlin, 2000

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