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Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt"

Berlin-Kreuzberg
Neues Kreuzberger Zentrum/ Wassertorplatz/ Kottbusser Tor

Das innerstädtische, hochverdichtete Wohnquartier um das Kottbusser Tor ist etwa 15 Hektar groß und hat mit rund 4434 (ohne Wassertorplatz) Einwohnern eine relativ hohe Bevölkerungszahl. Das Gebiet weist einen überproportional hohen Anteil an ausländischer Wohnbevölkerung auf. Als Ergebnis verschiedener neuer Datenerhebungen und qualitiativer sozialräumlicher Studien wurde es als eines von 15 benachteiligten Quartieren Berlins identifiziert.

Probleme:
      hohe Konzentration von ökonomisch und sozio-kulturell benachteiligten Bewohnern und Bewohnerinnen; hohes Verkehrsaufkommen; geringer Bestand an Grün- und Aufenthaltsflächen; Vandalismus; selektive Wanderungsprozesse.

Ziele, Strategien, Maßnahmen:
      Initiierung eines Prozesses zur nachhaltigen, sozialen und ökonomischen Stabilisierung des Quartiers; Einbindung bewohnergetragener Initiativen, Vereine, Projekte, Institutionen sowie bezirklicher Einrichtungen; Vernetzung der lokalen Akteure und Aktivitäten; Stärkung der lokalen Ökonomie, z.B. durch Beratung für Existenzgründungen und Initiierung von Dienstleistungen zur Unterstützung der Gewerbetreibenden; Förderung von Beschäftigung, Qualifizierung, Projektentwicklung und Ausbildung; Wohnumfeldverbesserung; Bau von Spielplätzen; Projekt Neue Medien.

Status der Entwicklungskonzepte:
      Sanierungsgebiet, seit 1963; Senatsbeschluss zur sozialorientierten Stadtentwicklung: Einrichtung von integrierten Stadtteilverfahren Quartiersmanagement in Gebieten mit besonderem Entwicklungsbedarf (März 1999); Senatsbeschluss zur Entwicklung einer gesamtstädtischen Strategie zur Entschärfung sozialer Konflikte besonders belasteter Stadtquartiere: Aktionsprogramm Urbane Integration 1. Stufe (März 1999).

Eingesetzte Mittel und Bündelungsansätze:
      Mittel des Landes Berlin aus den Programmen Maßnahmen zur Wohnumfeldverbesserung und Sozialorientierte Stadtentwicklung: Einrichtung von integrierten Stadtteilverfahren Quartiersmanagement in Gebieten mit besonderem Entwicklungsbedarf; Mittel aus dem Bund-Länder-Programm Soziale Stadt; Arbeitsförderungsmittel; verschiedene im Bezirk, dem Land oder bei sonstigen Institutionen vorhandene Programme, Initiativen und Potentiale sollen genutzt und auf das Quartier focussiert werden; Steuerungsausschuss auf Staatssekretärsebene; ressortübergreifende Arbeitsgruppe verschiedener Senatsverwaltungen; ämterübergreifende Arbeitsgruppe auf Bezirksebene.

Akteure der Stadtentwicklung:
      Senatsverwaltung für Stadtentwicklung; Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales; Bezirksverwaltungen; Bezirksverordnetenversammlung; Ausschüsse; Quartiersmanager-Team; Stadtteilausschuss Kreuzberg e.V.; Nachbarschaftsverein Kotti e.V.; Kiezgrün e.V; Wohnungsbaugesellschaft GSW; Neues Kreuzberger Zentrum KG; Mieterbeirat; IG Kottbusser Tor; Stadtbüro; Arbeitsgruppen des Bezirkes; Admiralstraße 1-6 Grundstücks GmbH + Co. Hausbau KG.

Stadtteilmanagement:
      im Februar 1999 Eröffnung eines Vor-Ort-Büros des Quartiersmanagements; im März 1999 Senatsbeschluss zur sozialorientierten Stadtentwicklung: Einrichtung von integrierten Stadtteilverfahren Quartiersmanagement in Gebieten mit besonderem Entwicklungsbedarf; Einsetzung eines bezirklichen Quartierskoordinators (Leitstelle Quartiersmanagement); Aufgaben des Quartiersmanagements: Koordination der Aktivitäten und Akteure, Bewohneraktivierung, Projektinitiierung, Mitwirkung an der Erfolgskontrolle.

Öffentlichkeitsarbeit:
      Faltblatt zur Arbeit des Quartiermanagements; vom Bezirk für lokal tätige Vereine und Initiativen veranstaltete Informations- und Diskussionsveranstaltungen über das Quartiersmanagement; Presseartikel, Rundfunk- und Fernsehberichte zum Quartiersmanagement; Videofilme über Bewohnerschaft des Kreuzberger Zentrums und über im Quartier Kottbusser Tor lebende Jugendliche und junge Erwachsene; Gesamtbürgerforen; Mieter- und Straßenfeste; Lesung mit Auszügen aus Kreuzberger Geschichten.

Monitoring/Controlling:
      regelmäßige Analyse der sozialräumlichen Entwicklung des Quartiers im Kontext der gesamtstädtischen Entwicklungsprozesse; jährlicher Bericht an den Senat von Berlin über Stand und Perspektiven der integrierten Stadtteilverfahren Quartiersmanagement; kontinuierliche Berichterstattung über den Fortgang der Arbeiten und Erstellung eines Abschlussberichtes durch das Quartiersmanagement; Erfolgskontrolle soll prozessbegleitend als Instrument der Feinsteuerung angewendet werden.

Lageplan Berlin-Kreuzberg (zum Vergrößern auf das Bild klicken)


Quelle: Programmgrundlagen, Deutsches Institut für Urbanistik, Arbeitspapiere zum Programm Soziale Stadt Bd. 3, Berlin, 2000

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