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soziale stadt - bundestransferstelle

Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt"

 

Berlin: Berlin, alle Quartiermanagementgebiete


Dachportal der Berliner Quartiermanagementgebiete

Information und Partiziption im Rahmen des Projektes "Virtuelle Quartiere im Netz"


Zentral(e) Handlungsfeld(er)

Strategische Handlungsfelder: Aktivierung und Beteiligung, Quartiermanagement

Der Schwerpunkt liegt im strategischen Handlungsfeld.

Projektbeschreibung

I. Idee
Das Dachportal der Berliner Quartiermangementgebiete (www.quartiersmanagement-berlin.de) stellt seit Februar 2003 eine gemeinsame Informationsplattform aller Berliner Quartiermanagementgebiete dar und dient der Begleitung des Programms "Soziale Stadt" in Berlin. Da das Pilotprojekt in Berlin auf ministerieller Ebene im Zusammenwirken mit den Bezirken (kommunale Ebene) durchgeführt wird, ist hier ein bezirksübergeifendes Projekt initiiert worden. Für die Begleitung interner Arbeitsprozesse wurde eine geschlossene Arbeitsplattform zwischen den Beteiligten konzipiert.

Monatlich informieren sich ca. 10.000 BesucherInnen zu Grundsätzen des Quartiermanagements, lesen wöchentlich aktualisierte Nachrichten aus den Quartieren und erhalten eine Auswahl von Veranstaltungen in den Gebieten. Informationen bietet das Portal außerdem über alle Quartierfondprojekte (ca. 650), best-practice-Projekte (ca. 20) und Ausschreibungen der Quartiermanagementbüros. Die Dachportalseite ist verlinkt mit den Quartiersseiten der einzelnen Kieze. Hier erhält der Besucher ausführlichere Informationen über das Quartiersgebiet, die Bewohner und tagesaktuelle Meldungen. Die Quartiersauftritte werden im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der einzelnen 19 Quartiere gepflegt. Bewohnerbeteiligung wird angestrebt. Das Dachportal der Berliner Quartiermanagementgebiete wird durch die Agentur Konzeptarbeiter im Rahmen des Projektes "Kiek ins Netz – Virtuelle Quartiere in Berlin" betreut. Inhaltlich bedeutet dies: Weiterentwicklung, Ausbau, Betreuung und Pflege des Dachportals auf redaktioneller und technischer Ebene und Initiierung von Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit. Dabei wird ein Schulungsangebot für Nonliner angeboten, um ins Internet einzuführen.

II. Wie trägt das Internet zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensumstände im Quartier bei?
Bereits mit Programmbeginn haben einige Quartiermanagementteams zur Verbreitung der Programmidee und zum Erreichen bisher nicht aktiver BewohnerInnen auf das Internet gesetzt und eigene Homepages ins Netz gestellt (z.B. www.boxhagenerplatz.de). 2002 verfügten alle Quartiersgebiete über Webauftritte mit einem partizipatorischen Ansatz. Die redaktionelle Verantwortung liegt bei den von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung beauftragten Quartiermanagementteams vor Ort. Gründe, die für eine Präsenz des Berliner Quartiersmanagements im Internet sprechen, gibt es viele:

  • Informationen können zeitnah verbreitet werden
  • Vielfalt an Informationen verstärkt die Identifikation mit dem Kiez
  • Verschiedene Möglichkeiten der virtuellen Teilnahme fördern Bürgerbeteiligung und Kommunikationsbereitschaft
  • Vermittlung von Kompetenz im Umgang mit dem Internet
  • Stärkung der Selbsthilfepotenziale in benachteiligten Stadtgebieten
  • Bildung örtlicher Netzwerke z. B. von ansässigen Schulen, Vereinen oder Gewerbetreibenden mittels Internet
  • Marketing und Image-Werbung für die Gebiete nach außen
  • Transparenz über Antragsverfahren und Entscheidungen im Quartier

III. Verstärkung der Bürgerbeteiligung
Sich selbst einzubringen und über das Geschehen im eigenen Kiez informiert zu sein, regt Beteiligung an und fördert die Identifikation mit dem Stadtteil (Wirkung innerhalb der Quartiere). Selbstorganisation und Beteiligung zu organisieren setzt ein Netzwerk voraus, welches schnell und unkompliziert arbeiten kann. Eine hohe Transparenz kann mit Bereitstellung von Informationen gewonnen werden. Sowohl über das Dachportal als auch über die Quartiersauftritte können sich Interessierte von außen über das Quartier informieren und somit einen positiven Eindruck vom Stadtteil gewinnen. Das fördert die Imagebildung nach außen. Nicht zuletzt aber hilft die Internetpräsenz auch die digitale Spaltung zu überwinden. Insbesondere in den "Gebieten mit besonderem Entwicklungsbedarf" ist der Anteil derjenigen, die das Internet gar nicht oder kaum nutzen, sehr hoch. In diesem Zusammenhang werden im Rahmen des Projekts "Virtuelle Quartiere in Berlin" für interessierte Bewohner kostenlose niedrigschwellige Interneteinführungskurse vor Ort angeboten. Kiezmentoren sind bei den Quartiermanagementteams angesiedelt.

IV. Wie wird Zielgruppe in Entscheidungen mit einbezogen?
Die Internetauftritte im Rahmen des Quartiermanagements stellen für alle BewohnerInnen, Gewerbetreibenden und sonstige Interessierte vor Ort ein Instrument der Integration, Selbstdarstellung und der Kommunikation dar. Bisher nicht interessierte BewohnerInnen und lokale Akteure in den Gebieten sollen mittels Internet erreicht werden. Aktiv Beteiligte können von entstehenden Netzwerken profitieren. Die meisten Internetauftritte der Quartiere basieren auf einem Redaktionssystem zum Bestücken der Internetseiten, in welches ohne HTML-Kenntnisse Texte eingegeben werden kann. Dies ist vor allem mit Blick auf eine zukünftige Kiezredaktion ein großer Vorteil. In einigen Gebieten begleiten sogenannte "Kiezmentoren" den Prozess der Vernetzung der Auftritte im Quartier, aktualisieren die Homepage und führen Schulungen zum Umgang mit dem Redaktionssystem durch.

Daneben gibt es immer wieder öffentlichkeitswirksame Aktionen, um die Menschen aus dem Kiez einzuladen, das virtuelle Gesicht ihres Kiezes mitzubestimmen. So zum Beispiel am Berliner Freiwilligentag im September 2003. Dort wurden Interessierte eingeladen, sich als "Kiezreporter" für eine ehrenamtliche Mitarbeit in den Kiezredaktionen schulen zu lassen. Die inhaltliche Ausgestaltung der Seiten soll nicht allein bei den Quartiermanagementteams liegen. Es ist das erklärte Ziel, durch Kooperationen mit Vereinen oder ehrenamtlichen Kiezredaktionen die Homepages zum Ende des Programms "Soziale Stadt" im Jahr 2006 an Bewohnerinnen und Bewohner, Gewerbetreibende und sonstige Interessierte zu übergeben.

Die Anschubfinanzierung für die technische Infrastruktur und redaktionelle Bearbeitung erfolgte im Wesentlichen durch eine Vollfinanzierung. Das Projekt wurde durch EFRE-Mittel entsprechend der Lage des Stadtgebietes im Ziel 1 oder Ziel 2 - Gebiet kofinanziert.(50 bzw.75%).

Alle Abbildungen zu diesem Beitrag
Postkarte: Kiek ins Netz

Postkarte: Kiek ins Netz
Copyright: Laura Oechel, Design: konzeptarbeiter

Autor der Projektbeschreibung

Dagmar Buchholz; Maja Wegener

Zielgruppe

Bewohnerinnen / Bewohner

Erläuterungen Zielgruppe

Zur Zielgruppe gehören all jene, welche in den Quartiermanagementgebieten leben, arbeiten oder in anderer Weise dort aktiv sind bzw. sich für die Geschehnisse in den Gebieten und für das Programm "Soziale Stadt" interessieren. (Kein Ausgrenzen durch zielgruppenspezifische Angebote)

 

Genderaspekt

ja

Erläuterungen Genderaspekt

Bewohnerinnen werden als gleichberechtigte Interessensvertreterinnen behandelt. Sie sind im redaktionellen Bereich stark vertreten und stellen einen angemessenen Anteil an den geschulten Interneteinsteigern. Es werden spezielle Schulungen zu Zeiten angeboten, die von Frauen ausdrücklich erwünscht werden. Das Zugriffsverhalten nach Geschlecht kann nicht nachgewiesen werden, da die Internetnutzung anonym erfolgt. In Foren, u.a. öffentlichen Breichen, beteiligen sich Frauen im ausgewogenen Verhältnis.

Finanzierung

EU - Fördermittel EFRE, EU - Fördermittel aus URBAN, Bund-Länder-Programm Soziale Stadt, sonstige Städtebauförderungsmittel

Erläuterungen Finanzierung

Europa:
  • EFRE: Förderperiode 2000-2006, I. Operationelles Programm für die Interventionen der Europäischen Strukturfonds in Berlin (Ziel 1), Maßnahmebereich 2.4.: städtische und lokale Infrastrukturen, II. Einheitliches Programmplanungsdokument für die Intervention der Europäischen Strukturfonds in Berlin (Ziel 2), Maßnahme 2.3.: Städtische und lokale Infrastrukturen
  • Urban II, Programm zur Unterstützung krisenbetroffener Städte und Stadtviertel (2001-2006)

Bund:

  • Jährliche Verwaltungsvereinbarung mit dem Bund zur Städtebauförderung (VV Städtebau)

 

Projektträger

  • Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin in Verbindung mit der Agentur "konzeptarbeiter" (Berlin)

Projektbeteiligte

  • 17 Quartiermanagementteam
  • ein Beauftragter im arrondierten Fördergebiet
  • Gemeinschaftsinitiative Urban II

Laufend seit

2002

Voraussichtliches Projektende

2006

 

Literaturhinweise / Zeitungsartikel / Websites

  • Dachportal der Berliner Quartiermangementgebiete:
    www.quartiersmanagement-berlin.de
  • Domains der Berliner Quartiermanagementgebiete: siehe Links auf den Internetseiten zum Gebiet unter
    sozialestadt.de/gebiete/berlin/
  • Fördergebiet Urban II:
    www.urban2-berlin.de
  • Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin:
    www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/quartiersmanagement/
  • Bürgerportal des Landes Berlin:
    www.berlin.de/buergeraktiv/
  • Beitrag für Zeitschrift Siegen: sozial, Heft Regionalisierung, April 2004. Information und Beteiligung in den Berliner Quartiersmanagementgebieten mittels Internet
  • Beitrag für Zeitschrift punkt, Januar/Februar 2004: Information und Beteiligung in Quartiersmanagementgebieten mittels Internet

Ansprechpartner


Projektebene Kommunalebene
Frau  Catrin Rackow
Agentur konzeptarbeiter
Scharnweberstraße 23-25
10247 Berlin
Telefon: +49 (0)30/62730303
Telefax: +49 (0)30/62730302
E-mail:
WWW: www.konzeptarbeiter.de

Frau  Dagmar Buchholz
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Referat IV B Soziale Stadt
Württembergische Straße 6
10707 Berlin
Telefon: +49(0)30/90124534
Telefax: +49(0)30/90123189
E-mail:
WWW: www.stadtentwicklung.berlin.de

Stand: 12.07.2004

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