Bayern: Ingolstadt, Piusviertel
Neubauquartier (ab 1945)
Stadtrand
Inhaltliche Handlungsfelder: | Image und Öffentlichkeitsarbeit, Stadtteilkultur |
Der Schwerpunkt liegt im inhaltlichen Handlungsfeld. |
Zur Eröffnung des Ingolstädter Stadtteilbüros im Piusviertel im August 2000 fand die Fotoausstellung "Es hat sich viel verändert - Menschen und Meinungen aus dem Piusviertel" statt. Das Fotoprojekt entstand im Auftrag und in Kooperation mit dem Stadtplanungsamt Ingolstadt und wurde von dem Münchener Journalisten und Medienwissenschaftler Rudolf Stumberger konzipiert und durchgeführt. "Neue soziale Fotografie" nennt sich der Ansatz von Rudolf Stumberger, der sowohl soziologische als auch fotografische Betrachtungsweisen zusammenführt. Im Mittelpunkt der Fotoserie stehen die Bewohner des Piusviertels - dargestellt in der Alltagswelt der eigenen Wohnung, der öffentlichen Plätze und Straßen. Die Fotos wurden in der Ausstellung durch Kurzinterviews in deutscher, türkischer und russischer Sprache ergänzt. Sie geben Auskunft über unterschiedliche Sichten auf das Piusviertel. Insgesamt wurden 27 (Gruppen)-Portraits angefertigt. In ihrer Zusammensetzung spiegeln sie in etwa die Altersstruktur und die drei Hauptgruppen der Bewohnerschaft im Viertel (einheimische Deutsche, Ausländer, Aussiedler) wider. Die Zielsetzung des Fotoprojektes richtete sich auf folgende Punkte: (1) Den Bewohnern des Stadtviertels ein mediales Forum zur Darstellung ihrer Meinung, ihrer Wünsche und Probleme - bezogen auf das Viertel - zu geben. (2) Die Bewohner des Stadtviertels über visuelle Darstellung mit dem Programm der "Sozialen Stadt" bekannt zu machen bzw. heranzuführen. Die visuelle Darstellung - die Fotoserie - eignet sich gerade angesichts eines hohen Anteils an Aussiedlern und Ausländern im Viertel mit ihren Sprachbarrieren. Die Motivation zur Teilnahme an Prozessen der Quartiersentwicklung wird gefördert, indem sich die Bewohner auf den Fotografien wieder finden und so das Interesse geweckt wird. (3) Bedeutsam ist auch der Prozess der Erstellung der Fotoserie selbst. Durch vielfältige Kontakte des Autors mit den Einwohnern kann das Programm der "Sozialen Stadt" über Kommunikatoren und informelle Netzwerke im Viertel zum Gesprächsthema gemacht werden (Plausch beim Kirchgang, beim Lebensmittelhändler, in der Kneipe). So können auch hier Sprach- und andere kulturelle Barrieren überwunden werden. (4) Die Fotoausstellung dient auch der Präsentation des Programms "Soziale Stadt" gegenüber der Öffentlichkeit (Medien, Stadtrat, Verbände, Landesbehörden). Die Ausstellungseröffnung kann genutzt werden, um das Programm öffentlichkeitswirksam vorzustellen. Die Fotoserie selbst ist insofern medienwirksam, da eine visuelle Präsentation als "Aufhänger" gerade in elektronischen Medien (TV) gegenüber einer rein textlichen Präsentation von Vorteil ist. Mit der Ausstellung, in der sich der Einzelne wieder findet, sollte ein breites Interesse der Bevölkerung an dem Programm "Soziale Stadt" und dem Stadtteilbüro geweckt werden. Außerdem sollten als Auftakt nicht Probleme und Defizite des Quartiers dargestellt, sondern bewusst die Menschen und ihre Potenziale in den Mittelpunkt gerückt werden, damit durch das Programm nicht eine zusätzliche Stigmatisierung des Piusviertels erfolgt. Alle Abbildungen zu diesem Beitrag |
![]() Foto-Portraits von Bewohnern des Piusviertels ![]() Berta Salm (71). Seit 32 Jahren wohnt die gebürtige Ingolstädterin im Piusviertel und über ihre Wohnung sagt sie: "Ich möchte hier nicht raus, hier ist es schön." Die 71-Jährige arbeitet aktiv im Seniorenbeirat der Stadt mit und sie hat die Einstellung: "Man kann schon was bewerkstelligen, nur jünger müsste man halt sein." Für das Piusviertel fände sie einen Treffpunkt für sinnvoll, wo man sich auch mit den Jugendlichen treffen und mit ihnen reden könnte. Denn das Zusammenleben zwischen Älteren und Jüngeren ist nicht immer ohne Probleme. Gefallen würde ihr auch, wenn ein Stadtteilfest im Piusviertel zustande käme, so "dass die Leut' sich kennenlernen". |
Petra Grupp und Rudolf Stumberger
Bewohnerinnen / Bewohner
nein
Bund-Länder-Programm Soziale Stadt
VerfügungsfondsStadtplanungsamt Ingolstadt
Projektebene | Kommunalebene |
Projektkoordination Frau Petra Grupp Stadt Ingolstadt Stadtplanungsamt Spitalstraße 3 85049 Ingolstadt Telefon: +49 (0)841/305-2118 Telefax: +49 (0)841/305-2149 E-mail: |
Projektkoordination Frau Petra Grupp Stadt Ingolstadt Stadtplanungsamt Spitalstraße 3 85049 Ingolstadt Telefon: +49 (0)841/305-2118 Telefax: +49 (0)841/305-2149 E-mail: |
Stand: 06.12.2002 |