Schleswig-Holstein: Flensburg, Neustadt
Gemischtes Gebiet - eher Altbau
Stadtrand
Inhaltliche Handlungsfelder: | Gesundheitsförderung, Soziale Aktivitäten und soziale Infrastruktur |
Der Schwerpunkt liegt im inhaltlichen Handlungsfeld. |
Das Schutzengel-Projekt in Flensburg Der Förderverein Schutzengel e.V. wurde im Jahr 2000 von Personen und Institutionen aus dem Stadtteil Flensburg-Nord gegründet. Der gemeinnützige Verein unterstützt und koordiniert Initiativen, die sich für Familien mit kleinen Kindern im sozialen Brennpunkt einsetzen. Für die unbürokratische und präventive Unterstützung der jungen Eltern mit Kleinkindern zwischen null und drei Jahren sind zwei Familienhebammen, eine Diakonische Hausbetreuerin, eine Heilpädagogin, eine Familienhelferin und zahlreiche Ehrenamtliche tätig. Neben den Angeboten im Elterntreff hat die aufsuchende Arbeit im häuslichen Bereich hohe Priorität. Im Norden Flensburgs, an der Westseite der Förde, liegt die Neustadt, in der Zeit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert ein Stadterweiterungsgebiet. In ihrem heutigen Erscheinungsbild spiegelt sich der wirtschaftliche Strukturwandel des ausgehenden Industriezeitalters wider: brachgefallene Gewerbe- und Industrieflächen, industrielle Nutzung, großflächiger Einzelhandel (unter anderem so genannte Dänenmärkte), Gründerzeitwohnungen und schlichter Arbeiterwohnungsbau, verbunden mit gebietsbezogenem Einzelhandel und Kleingewerbe charakterisieren die Neustadt. Diese ist seit 1999 im Förderprogramm Soziale Stadt und gleichzeitig Sanierungsgebiet nach dem Baugesetzbuch. Hier leben rund 4.500 Menschen, unter ihnen überdurchschnittlich viele sozial Benachteiligte. Zahlreiche Familien und Alleinerziehende befinden sich in schwierigen Lebenslagen. Damit verbunden sind Überforderungen und Spannungen, die sich negativ auf die psychische und gesundheitliche Lage gerade der Kinder auswirken. Vor diesem Hintergrund ist das Modellvorhaben Schutzengel-Projekt entstanden. Es wird zwei Jahre lang vom Land Schleswig-Holstein gefördert. Schutzengel e.V. ist ein Zusammenschluss verschiedener im Gebiet ansässiger Träger, die sich zum Ziel gesetzt haben, Hilfestrukturen für junge Familien in der Neustadt zu stärken, zu verbessern und auch neu zu entwickeln. Es geht von einem umfassenden Gesundheitsbegriff im Sinne der Weltgesundheitsorganisation aus und ist ein partizipatorisches Projekt zur Stützung von Eltern und Kindern durch Frühförderungsmaßnahmen. Es soll frühzeitig Hilfestellung in den Familien gegeben werden, um Schäden und Behinderungen körperlicher und seelischer Art bei Kindern zu verhindern. Dies wird durch verschiedene Bausteine erreicht: Die Familienhebamme, die an das Diakoniekrankenhaus angebunden ist, unterstützt junge Familien in der Schwangerschaft und nach der Geburt weit über den Rahmen der üblichen durch die Krankenkassen finanzierten Hilfen hinaus. Sie übernimmt auch die präventive Frühbetreuung. Sie hat "alle Zeit der Welt", und die wird auch gebraucht bei vielen Familien, die häufig in ihrer Lebenssituation mehrfach belastet und überfordert sind. Alltagssorgen, Gesundheitsprobleme, was tun bei einem Schreikind? - dies sind Beispiele für die Themen, die gemeinsam mit der Familienhebamme angegangen werden können. Die Kindergarten Adelby GmbH ist für die wissenschaftliche Begleitung des Modellprojektes, die Koordination des Elterntreffpunktes und die pädagogische Frühförderung der Kinder im Alter von bis zu drei Jahren verantwortlich. Die Familienbegleiterin von der Diakonie unterstützt junge Familien in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde insbesondere bei der Bewältigung des Alltags. Einem Elterntreffpunkt kommt ganz entscheidende Bedeutung zu. Für den Treffpunkt, das Elterncafé, baut der Flensburger ArbeiterBauverein zum Teil mit Städtebauförderungsmitteln eine Wohnung um. Hier erhalten Eltern Gelegenheit, über ihre großen und kleinen Sorgen miteinander zu sprechen, Tipps zur Bewältigung des Alltags, zu Erziehungs- und Gesundheitsproblemen auszutauschen oder einfach "nur" miteinander zu reden. In den Räumen des Elterncafés, so die Planung, bietet die Hebamme eine Sprechstunde an; der Kindergarten Adelby wird zur Frühförderung von Kleinkindern beratend tätig sein. Um das Elterncafé zu betreiben, ist ehrenamtliche Mitarbeit notwendig und auch vorgesehen. Das Café könnte langfristig zu einem Ort der Selbsthilfe werden, Eltern können dort Kompetenz erwerben und ihr Wissen weitergeben. Der Schutzengel ist eines der Schlüsselprojekte, die entscheidend zur Verbesserung der Lebenslagen vieler benachteiligter Familien mit Kindern und zu einem Miteinander in der Neustadt beitragen. Vor allem eröffnet es kleinen Kindern Chancen zu einem lebenswerten Leben. Der Treffpunkt steht jungen Eltern mit kleinen Kindern aus dem Stadtteil offen. Hier bekommen sie täglich von 9.00 bis 16.00 Uhr Hilfe und Begleitung. Telefonisch erreichbar ist der Elterntreffpunkt unter: 0461/940 28 50. Aktuelle Informationen über die Arbeit von Schutzengel gibt es auch im Internet unter "www.schutzengel-flensburg.de". Alle Abbildungen zu diesem Beitrag |
![]() Mit dem „Schüttellied“ feierten Kinder und Gäste die Einweihung des Elterntreffs |
Volker Syring, Teile eines Artikels von Helga Rake, Soziale-Stadt-Info 7
Kinder, Familien, Alleinerziehende
nein
Mittel aus Landesprogrammen, Sponsoring / Spenden
Förderverein Schutzengel e.V., bestehend aus:
Literaturhinweise / Zeitungsartikel / Websites
Projektebene | Gebietsebene | Kommunalebene |
Wissenschaftliche Begleitung Herr Volker Syring Kindergarten Adelby GmbH Meisenstraße 15 24939 Flensburg Telefon: +49 (0)461/493050 Telefax: +49 (0)461/4930521 E-mail: WWW: www.adelby.de/ Gemeindebüro Kirchengemeinde St. Petri Bauerlandstraße 19 24939 Flensburg Telefon: +49 (0)461/41501 WWW: www.kirchenkreis-flensburg.de/... Förderverein Schutzengel e.V. Lerchenstraße 4-6 24939 Flensburg Telefon: +49 (0)461/9402850 WWW: www.schutzengel-flensburg.de/ |
Stadtteilmanager Herr Norbert Schug Stadtteilbüro Flensburg-Neustadt Neustadt 12 24939 Flensburg Telefon: +49 (0)461/505-4014, -4015 Telefax: +49(0)461/505-4044 E-mail: |
Frau Welz-Nettlau Stadt Flensburg Fachbereich II/Sozialpädagogische Dienste Rathausplatz 1 24931 Flensburg Telefon: +49 (0)461/85-0 |
Stand: 13.06.2002 |