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soziale stadt - bundestransferstelle

Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt"

 

Nordrhein-Westfalen: Recklinghausen, Hochlarmark


Mutter - Kind - Turnen und noch mehr


Gebietstyp

Neubauquartier (ab 1945)

Gebietslage

Stadtrand

Zentral(e) Handlungsfeld(er)

Inhaltliche Handlungsfelder: Gesundheitsförderung, Sport und Freizeit, Zusammenleben unterschiedlicher sozialer und ethnischer Gruppen

Der Schwerpunkt liegt im inhaltlichen Handlungsfeld.

Projektbeschreibung

Mutter-Kind-Turnen im Stadtteil Hochlarmark

Mit dem Angebot einer Mutter-Kind-Turn-Gruppe im Recklinghausener Stadtteil Hochlarmark sollen die Begegnung und das Miteinander der verschiedenen Kulturen (deutsch und türkisch) in besonderer Weise unterstützt werden. Vor allem über eine bestehende Spiel- und Lerngruppe im Stadtteil wurden Mütter angesprochen und auf dieses Angebot aufmerksam gemacht.

Problematisch bei der Einrichtung eines solchen Angebotes war vor allem die Kollision der Kurszeit mit weiteren Kursen (Sprachkurse, Nähkurse, etc.), die von der Zielgruppe besucht werden. Eine zeitliche Verlegung der Mutter-Kind-Turn-Gruppe war aufgrund knapper Hallenzeiten jedoch nicht möglich.

Außerdem scheint die Hemmschwelle der Frauen (insbesondere der türkischen), ein solches Angebot wahrzunehmen sehr hoch zu sein: als Einzelperson dorthin zu gehen und dabei nicht genau zu wissen, was sich dahinter verbirgt, verlangt ein hohes Maß an Selbstbewusstsein.

So haben sich zunächst fünf Mütter für eine Mutter-Kind-Gruppe (Krabbelgruppe) zusammengefunden, um gemeinsam zu spielen, zu singen und zu basteln. Mittlerweile wird die Gruppe von 15 Müttern besucht. Das Interesse bei anderen Müttern wächst. Da die Leiterin allerdings keine weiteren Teilnehmerinnen mehr aufnehmen kann, soll evtl. schon bald ein zusätzliches Angebot eingerichtet werden.

Langfristiges Ziel bleibt es, die Mütter für den Bereich der Bewegungserziehung zu sensibilisieren und ihnen deren Bedeutung für die weitere Entwicklung ihrer Kinder näher zu bringen. Hierzu steht das Stadtteilbüro bereits in engem Kontakt mit dem örtlichen Sportverein S.C. Preußen, der bei entsprechendem Interesse/Bedarf ein solches Angebot in seinem Verein installieren wird.

Im Jahr 2002 wird das Angebot durch verschiedene Vortragsreihen erweitert. Es werden Themen wie "Gesunde Ernährung" und "Bewegung im Kleinkind- und Vorschulalter" aufgegriffen, um den Müttern fachliche und praktische Hilfen für den Alltag mit auf den Weg zu geben. Die Vorträge werden u.a. in Kooperation mit dem SC Preußen Hochlarmark (Dr. Siering) und mit der Stadtteil-Volkshochschule organisiert.

Die ersten Erfahrungen der Gruppenleiterin lassen sich etwa wie folgt beschreiben:

1. Entwicklung der Kinder
Die Mütter und ihre Kinder kommen regelmäßig zu den wöchentlichen Treffen. Die Kinder zeigen sich besonders aufmerksam, was den Gesang und das Spiel angeht. Ein gemeinsames Spielen unter Gleichaltrigen kommt dabei noch nicht zustande. Ein häufiges Wiederholen von Liedern und Bewegungsspielen animiert dabei die Kinder besonders zum Mitmachen. Bastelarbeiten erregen ebenfalls die Aufmerksamkeit der Kinder, vor allem dann, wenn sie durch kleine Hilfestellungen miteinbezogen werden.

Da die Gruppe etwa zu 2/3 von Kindern mit Migrationshintergrund (Türkei) besucht wird, gilt ein besonderes Augenmerk der sprachlichen Entwicklung der Kinder. Im Alter von 1,5 bis 2 Jahren wächst der passive Wortschatz der Kinder enorm an, d.h. ihr Sprachverständnis wird immer differenzierter. Für die Entwicklung des aktiven Wortschatzes können in dieser Entwicklungsphase wichtige Fundamente gelegt werden. Dies soll u.a. mit einem kontinuierlichen Angebot zur Bewegungserziehung besonders unterstützt werden ("Lernen durch Bewegung"). Die Anbindung an einen Sportverein bietet den Teilnehmerinnen zudem neue Möglichkeiten, sich in ihren Stadtteil zunehmend zu integrieren.

2. Zusammenarbeit mit den Müttern
Die Begegnung zwischen den deutschen und türkischen Müttern gestaltet sich sehr gut: sie gehen offen aufeinander zu und bemühen sich, eine gegenseitige Verständigung mit der Begegnungssprache Deutsch aufzubauen und zu intensivieren. Dies verlangt von beiden Seiten eine gegenseitige Rücksichtnahme und eine hohe Selbstdisziplin.

Autor der Projektbeschreibung

Julia Overmann, Jugendpflegerin Stadt Recklinghausen

Zielgruppe

Kinder, Ausländerinnen / Ausländer

 

Genderaspekt

nein

Finanzierung

Mittel aus Landesprogrammen

Erläuterungen Finanzierung

Das Projekt ist Teil der "Werkstatt Sport - in Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf" und wird mit 90% der Zuschusssumme gefördert. Die "Werkstatt Sport" ist im Landesprogramm NRW "Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf" eingebettet. Je zur Hälfte wird es von den Abteilungen Stadtentwicklung und Sport des Ministeriums für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport NRW finanziert. Die Laufzeit ist von 2001 - 2005.

 

Projektträger

SC Preußen Hochlarmark

Projektbeteiligte

  • Stadtteilbüro Hochlarmark
  • Stadt Recklinghausen

Laufend seit

26.10.2001

Voraussichtliches Projektende

fortlaufend

Ansprechpartner


Projektebene Gebietsebene Kommunalebene
SC Preußen Hochlarmark
Westfalenstraße 128
45661 Recklinghausen
Telefon: +49 (0)2361/657820

Frau  Andrea Staubermann
Stadtteilbüro Hochlarmark
Westfalenstraße 132
45661 Recklinghausen
Telefon: +49 (0)2361/375290
Telefax: +49 (0)2361/960280
E-mail:

Frau  Julia Overmann
Stadt Recklinghausen
Rathausplatz 3
45655 Recklinghausen
Telefon: +49 (0)2361/50 2283
E-mail:

Stand: 03.04.2002

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