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soziale stadt - bundestransferstelle

Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt"

 

Nordrhein-Westfalen: Dortmund, Nordstadt


Konfliktvermittlung


Gebietstyp

Gemischtes Gebiet - eher Altbau

Gebietslage

Innenstadt

Zentral(e) Handlungsfeld(er)

Inhaltliche Handlungsfelder: Zusammenleben unterschiedlicher sozialer und ethnischer Gruppen

Der Schwerpunkt liegt im inhaltlichen Handlungsfeld.

Projektbeschreibung

Das Projekt Konfliktmanagement ist eine Antwort auf die vielfältigen latenten oder offen ausgetragenen Konflikte, die durch unterschiedliche Lebenssituationen und -gewohnheiten, durch kulturelle Unterschiede und Verhaltensweisen unter Bewohnern der Dortmunder Nordstadt entstehen. Die vielfach ethnisierten Konflikte gilt es frühzeitig aufzugreifen und zu entschärfen. Das Projekt möchte eine niedrigschwellige Alternative bieten zu den traditionellen Wegen der Beschwerden bei Wohnungsgesellschaften und der Polizei sowie der formellen Konfliktregelung über Schiedsleute und Gerichte. Mit Hilfe des Projektes soll ein Klima der gegenseitigen Anerkennung und die Übernahme von Eigenverantwortung in der Lösung von Konflikten gefördert werden. Viele relevante Akteure werden in die Bearbeitung von Konfliktsituationen und in die Etablierung einer kleinräumigen Konfliktbearbeitung eingebunden.

Das Projekt bedient sich, neben anderen Formen der Konfliktbearbeitung, insbesondere der Methoden der Mediation. Im Gegensatz zu Gerichts- oder Schiedsverfahren wird beim Mediationsverfahren kein Urteil oder Schiedsspruch getroffen. Die Lösung bleibt in der Hand der Konfliktbeteiligten. Es wird ein gemeinsames Gespräch am "runden Tisch" an einem neutralen Ort und in Anwesenheit der neutralen Mediator/innen ermöglicht. Im Rahmen des Mediationsprozesses soll die Kommunikation unter den Konfliktbeteiligten schrittweise wieder hergestellt werden und das Verständnis füreinander geweckt werden.

Um in Konfliktfällen konkrete Unterstützung zu bieten, wurde im Nachbarschaftstreff des Planerladens eine Anlaufstelle für Personen eingerichtet, die in einen nachbarschaftlichen Konflikt verwickelt sind oder von einem solchen erfahren haben und an einer friedlichen Einigung interessiert sind. Die Inhalte der an den Planerladen heran getragenen Fälle sind vielfältig. Sie reichen von der Anwohnerbeschwerde über ein verwahrlostes Grundstück oder Gebäude über Klagen von Nachbarn bezüglich störenden Kinderlärms oder mangelnder Treppenhausreinigung bis hin zu Streit unter Jugendlichen. Bei der Kontaktaufnahme sowie auch bei der weiteren Fallbearbeitung hat sich die Besetzung des Projektes mit einer deutschen und einer türkischen Mitarbeiterin als sehr bedeutsam herausgestellt. Dadurch ist es sehr schnell gelungen, das Vertrauen der deutschen wie der nicht-deutschen Beteiligten zu gewinnen. Umgekehrt wurden die Mitarbeiterinnen jedoch nicht als parteilich und somit als "Anwälte" für die eine oder andere Seite wahrgenommen.

Für den Erfolg des Projektes ist eine Gewinnung von Kooperationspartnern im Stadtteil unabdingbar. Um Konkurrenzen zu vermeiden und Synergieeffekte zu erreichen, wird gezielt der Kontakt zu anderen Institutionen gesucht, die sich bereits für eine Bewältigung von Konflikten im Stadtteil einsetzen. Hierzu zählen unter anderem die Schiedsleute, die traditionell eine Alternative zur gerichtlichen Auseinandersetzung bieten, sowie die Wohnungsgesellschaften, die oft für Mieter erste Ansprechpartner in Konfliktsituationen sind und dem Ansturm an Beschwerden oft gar nicht gewachsen sind.

Autor der Projektbeschreibung

Planerladen e.V.

Zielgruppe

Bewohnerinnen / Bewohner, Initiativen / Vereine

 

Genderaspekt

nein

Finanzierung

EU - Fördermittel aus URBAN, sonstige Bundesmittel, Mittel aus Landesprogrammen, Kommunale Mittel

Erläuterungen Finanzierung

Bis Ende 2001 Finanzierung durch das Landesprogramm "Förderung von Maßnahmen und Initiativen gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung sowie zur friedlichen Konfliktregelung in Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf". Seit 2002 EU-Mittel Förderung aus URBAN II, mit finanzieller Beteiligung von Bund, Land und Kommune.

 

Projektträger

Planerladen e.V.

Projektbeteiligte

Stadt Dortmund, Stadtplanungsamt

Laufend seit

Mai 2000

Voraussichtliches Projektende

Ende 2004

 

Literaturhinweise / Zeitungsartikel / Websites

  • Eine Projektdokumentation kann beim Planerladen e.V. bezogen werden.
  • www.planerladen.de

Ansprechpartner


Projektebene Kommunalebene
Herr  Reiner Staubach
Planerladen e.V.
Rückerstraße 28
44147 Dortmund
Telefon: +49 (0)231/828362
Telefax: +49 (0)231/728312
E-mail:
WWW: www.planerladen.de

Frau  Gisela Bartholomä
Stadt Dortmund
Stadtplanungsamt
Brückstraße 20-26
44122 Dortmund
Telefon: +49 (0)231/50-25604
Telefax: +49 (0)231/50-25788

Stand: 08.05.2002

Soziale Stadt © 2000-2007 Deutsches Institut für Urbanistik
Im Auftrag des BMVBS vertreten durch das BBR. Zuletzt geändert am 06.06.2007