Saarland: Neunkirchen, Östliche Innenstadt/Oberer Markt
Gemischtes Gebiet - eher Altbau
Innenstadt
Inhaltliche Handlungsfelder: | Qualifizierung und Ausbildung, Wohnumfeld und öffentlicher Raum |
Der Schwerpunkt liegt im inhaltlichen Handlungsfeld. |
Um die Situation von Kindern und Jugendlichen in sozialen Brennpunkten zu verbessern, hat das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend das Programm "Entwicklung und Chancen junger Menschen in sozialen Brennpunkten (E & C)" ins Leben gerufen. Ein Schwerpunkt des E & C-Programms ist das FREIWILLIGE SOZIALE TRAININGSJAHR (FSTJ) das mit einer dreijährigen Laufzeit in Gebieten der "Sozialen Stadt" umgesetzt wird. Im Rahmen eines Konzeptwettbewerbes wurde das Konzept des Christlichen Jugenddorfwerkes (CJD), Neunkirchen (Projektträger) für die Erprobung des FSTJ in der Kreisstadt Neunkirchen ausgewählt. Ziel des FSTJ ist es, Jugendlichen in besonderen Lebenslagen eine maßgeschneiderte Unterstützung beim Übergang von der Schule in den Beruf/ Ausbildung zu bieten. Sie sollen für den Einstieg in den Beruf motiviert und ihnen sollen - wenn erforderlich - soziale und berufliche Schlüsselqualifikationen vermittelt werden. Das FSTJ ist vor allem ein niederschwelliges Angebot für besonders von Ausgrenzung bedrohte Jugendliche. Der Einstieg in das FSTJ erfolgt freiwillig. Wesentlich ist insbesondere eine individuelle Förderung der Teilnehmer. Der Verlauf wird deshalb auf der Grundlage der Ausgangssituation sowie den Zielen und Erwartungen der Jugendlichen gestaltet. Die individuelle Verbleibdauer der Teilnehmer beträgt maximal 12 Monate. Insgesamt kann die Maßnahme mit max. 25 Teilnehmern durchgeführt werden. Der Einstieg ist bedarfsgerecht jederzeit möglich bzw. eine Verkürzung, wenn der Übergang in eine Ausbildung erfolgen kann. Der QUARTIERSBEZUG im Modellgebiet Neunkirchen Innenstadt wird zunächst dadurch hergestellt, dass die Teilnehmer des FSTJ in Neunkirchen weitgehend aus dem Programmgebiet "Soziale Stadt" stammen. Da vor allem das Ausbildungs- und Qualifizierungsniveau die Chancen auf dem 1. Arbeitsmarkt beeinflusst, wirkt sich das FSTJ auf Grund des hohen Anteils jugendlicher Arbeitsloser daher in Neunkirchen positiv auf die Lebensumstände im Quartier aus. Auch durch einen stadtteilorientierten Einsatz der Jugendlichen - neben beruflichen Praktika, externen und internen Qualifizierungen - trägt das FSTJ zu einer Verbesserung der Lebensqualität und Infrastruktur im Projektgebiet bei. Für den stadtteilorientierten Einsatz wurde eine ständig angeleitete Arbeitsgruppe eingerichtet. In dieser Projektarbeitsgruppe werden alle Jugendlichen versammelt, die sich nicht in einem beruflichen Praktikum befinden. Für die Laufzeit des FSTJ wurde in Neunkirchen das lokale Qualifizierungsbüro "Lift" eingerichtet, das die zur Umsetzung erforderlichen Aufgaben erfüllt. Die Betreuung der Jugendlichen erfolgt durch zwei sozialpädagogische Fachkräfte sowie zwei Lehrkräfte und Ausbilder. Im bisherigen Projektverlauf hat sich gezeigt, dass die Jugendlichen erhebliche Defizite in der Leistungsfähigkeit, der Ausdauer und Zuverlässigkeit aufweisen. Die Mehrzahl zeichnet sich durch Orientierungslosigkeit, Passivität, hartnäckige Vermeidungsstrategien oder starke persönliche Hemmnisse zum Eintritt in das Berufsleben aus. Gerade diese Probleme machen die Bedeutung des FSTJ für die Innenstadt von Neunkirchen deutlich. Das FSTJ erschließt eine neue, besonders problematische Zielgruppe von Jugendlichen, für die es in Neunkirchen - und sicherlich auch in zahlreichen anderen Soziale-Stadt-Gebieten - bisher keine anderen adäquaten Förderangebote gibt. Aus diesem Grund kann dem FSTJ ein hoher Stellenwert zur Verbesserung der Lebenssituation im Modellgebiet beigemessen werden. Bis Oktober 2001 konnten von 22 Teilnehmern sieben in den 1. Arbeitsmarkt integriert werden. Im Rahmen der Projektgruppe haben die Jugendlichen verschiedene Arbeiten ausgeführt, die auch zu einer Aufwertung des Wohnumfeldes und des öffentlichen Raums im Modellgebiet beitragen. So z.B:
Nicht unerwähnt soll aber an dieser Stelle bleiben, dass die Projektgruppe für stadtteilbezogene Arbeiten auf Grund der bei den Jugendlichen vorhandenen Defizite und durch eine hohe Abbruchquote in ihrem Umfang stark schwankt. So können zur Verbesserung des Quartiers nur Projekte durchgeführt werden, die völlig zusätzlich und ohne Zeitvorgabe realisiert werden können. Um das FSTJ als Jugendhilfeinstrument im Sinne der "Sozialen Stadt" besser einzubinden und zu nutzen, sind regelmäßige "runde Tische" der Projektpartner Arbeitsamt, Landkreis und Kommune geplant. Insbesondere die Vernetzung mit dem Sozialamt und dem Arbeitsamt der Stadt Neunkirchen zeichnet sich schon jetzt durch kurze Wege und eine kooperative Zusammenarbeit aus. Alle Abbildungen zu diesem Beitrag |
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FIRU - Forschungs- und Informationsgesellschaft für Fach- und Rechtsfragen der Raum- und Umweltplanung mbH, Programmbegleiter vor Ort
Jugendliche, Arbeitslose
Zielgruppe des FSTJ sind Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 25 Jahren. Kernzielgruppen sind:
nein
E & C Programm, Kommunale Mittel
Für die bundesweite Erprobung des FSTJ stehen 100 Mio. DM zur Verfügung. Davon werden 30% aus dem Etat des Bundesjugendministeriums und 60% von der Bundesanstalt für Arbeit bereitgestellt. Die Kommunen haben einen Eigenanteil von ca. 10% zu tragen.
Literaturhinweise / Zeitungsartikel / Websites
Projektebene | Kommunalebene |
Frau Dr. Annette Benz CJD Neunkirchen Hüttenbergstrasse 6 66538 Neunkirchen Telefon: +49 (0)6821/178270 Telefax: +49 (0)6821/178269 E-mail: Herr Gottfried Bickel CJD Neunkirchen Hüttenbergstrasse 6 66538 Neunkirchen Telefon: +49 (0)6821/178270 Telefax: +49 (0)6821/178269 E-mail: Frau Ulrike Dehmelt CJD Neunkirchen Hüttenbergstrasse 6 66538 Neunkirchen Telefon: +49 (0)6821/178270 Telefax: +49 (0)6821/178269 E-mail: |
Herr Häderle Stadt Neunkirchen Bauamt, Abteilung für Garten- und Friedhofswesen Oberer Markt 16 66538 Neunkirchen Telefon: +49 (0)6821/202-0 Telefax: +49 (0)6821/21530 |
Stand: 22.02.2002 |