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soziale stadt - bundestransferstelle

Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt"

 

Niedersachsen: Hannover, Mittelfeld


Interkulturelle Nachbarschaften

Modellprojekt im Stadtquartier Mittelfeld


Gebietstyp

Gemischtes Gebiet - eher Neubau

Gebietslage

Stadtrand

Projektbeschreibung

Aufgrund ihrer unterschiedlichen sozialen, ökonomischen, kulturellen und religiösen Lebenswelten reagieren Menschen auf nachbarschaftliche Konflikte zunehmend durch ethnische Zuschreibungen. Eine selbstständige Lösung solcher Konflikte durch die Beteiligten geschieht dabei in vielen Fällen nicht. Die Einrichtung von unterstützenden Strukturen zur (interkulturellen) Konfliktschlichtung und -prävention erweist sich aus diesem Grund als sinnvoll und notwendig, wie die Beispiele in anderen Städten zeigen.

Das Referat für interkulturelle Angelegenheiten, das Amt für Wohnungswesen und das lokale Quartiersmanagement in Hannover-Mittelfeld haben in Kooperation ein Modellprojekt ins Leben gerufen, bei dem in einer vertiefenden Feldforschung zu Problemlagen zwischen verschiedenen kulturellen Personengruppen nachbarschaftliche Konfliktpotenziale im Stadtteil Mittelfeld ermittelt sowie Ansätze ihrer Überwindung entwickelt werden sollen. Zu diesem Zweck wird durch das beauftragte Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung (IES) eine Bestandsaufnahme und Problemanalyse im Stadtteil durchgeführt.

Die Analyse umfasst u.a. die Erhebung der demografischen, sozialen und wirtschaftlichen Situation der Wohnbevölkerung, der Ausbildungs- und Beschäftigungssituation und der Wohnsituation sowie die Durchführung von Befragungen unter lokalen Akteuren und den Bewohnerinnen und Bewohnern, um Konfliktfelder und -potenziale zu identifizieren. Die Analyse umfasst auch eine Bestandsaufnahme der bereits aktiven sozialintegrativen Akteure und institutionellen Netzwerke. Basierend auf den Ergebnissen der Bestandsaufnahmen und in Kenntnis vergleichbarer Projekte in anderen Städten sind gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Stadtteils sowie mit Initiativen, Kirchen, Migrantenorganisationen und Wohnungsgesellschaften Handlungsansätze zur Lösung und Vorbeugung von nachbarschaftlichen Konflikten zu entwickeln, die in der weitergehenden Perspektive dieses Projektes ab Mitte 2002 realisiert werden sollen.

Gedacht wird in diesem Zusammenhang z.B. an eine Koordinierungsstelle als Bestandteil des Quartiersmanagements, die einen Beitrag zur Verbesserung des interkulturellen Zusammenlebens im Stadtteil leistet. Von der Koordinierungsstelle sollten Initiativen zur Förderung der interkulturellen Kommunikation sowie zur Förderung von Selbsthilfe und Eigeninitiative der Bewohner/-innen bei der Lösung und Vorbeugung von Konflikten ausgehen. Unter Umständen sollen zu diesem Zweck Bewohner/-innen des Stadtteils zu Konfliktmoderator/-innen qualifiziert werden. Von der Tätigkeit einer solchen Koordinierungsstelle sollen perspektivisch auch Impulse für die Verbesserung der Qualifizierungs- und Beschäftigungssituation von Migrantinnen und Migranten ausgehen. Die konzeptionelle Ausgestaltung einer solchen interkulturellen Koordinierungsstelle ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch noch offen und wird sich erst im Projektverlauf konkretisieren.

Autor der Projektbeschreibung

Dr. Claudia Olejniczak

Zielgruppe

Bewohnerinnen / Bewohner, Ausländerinnen / Ausländer, Aussiedlerinnen / Aussiedler, Asylbewerberinnen / Asylbewerber, Initiativen / Vereine

 

Genderaspekt

nein

Finanzierung

Bund-Länder-Programm Soziale Stadt

 

Projektträger

Stadt Hannover
  • Amt für Wohnungswesen
  • Referat für interkulturelle Angelegenheiten
  • Quartiersmanagement Mittelfeld

Projektbeteiligte

Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung (IES) an der Universität Hannover

Laufend seit

07/2001

Abgeschlossen am

06/2002

Ansprechpartner


Projektebene Gebietsebene
Koordinator
Herr  Gereon Visse
Stadt Hannover
Planen und Stadtentwicklung
Rudolf-Hillebrecht-Platz 1
30159 Hannover
Telefon: +49 (0)511/168-46681
Telefax: +49 (0)511/168-41599
E-mail:

Frau Dr. Claudia Olejniczak
Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung (IES) an der Universität Hannover
Lister Straße 15
30163 Hannover
Telefon: +49 (0)511/399-7253
Telefax: +49 (0)511/399-7229
E-mail:

Frau  Arzu Altug
Referat für interkulturelle Angelegenheiten der Landeshauptstadt Hannover
Marktstraße 45
30159 Hannover
Telefon: +49 (0)511/168-41232
Telefax: +49 (0)511/168-46480
E-mail:

Quartiersmanagerin
Frau  Agnes Skowronneck
Landeshauptstadt Hannover, FB Soziales
Quartiersmanagement Mittelfeld
Schweidnitzer Weg 4
30519 Hannover
Telefon: +49 (0)511/860-2620
Telefax: +49 (0)511/860-1621
E-mail:

Stand: 01.11.2001

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