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soziale stadt - bundestransferstelle

Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt"

 

Brandenburg: Eisenhüttenstadt, 7. Wohnkomplex Süd


Begegnungsstätte Kinderhaus "Wi-Wa-Wunderland"


Gebietstyp

Neubauquartier (ab 1945)

Gebietslage

Stadtrand

Zentral(e) Handlungsfeld(er)

Inhaltliche Handlungsfelder: Soziale Aktivitäten und soziale Infrastruktur

Der Schwerpunkt liegt im inhaltlichen Handlungsfeld.

Projektbeschreibung

I. Aufbauend auf dem bereits vollzogenen Prozess der Öffnung des Kinderhauses gestalten wir die Einrichtung weiter zu einem reservierten Ort öffentlicher Erziehung und Bildung im Interesse von Kindern, Familien und Anwohnern. Dabei basiert die Arbeit auf der konkreten Lebenssituation der Familien und des Umfeldes. Wir stärken mit vielfältigen Angeboten das Gemeinwohl im Nahraum. Dazu betreiben wir die bereits praktizierte Vernetzung mit Vereinen, Institutionen, Partnern usw. in kooperativer Art und Weise weiter. Unser Zentrum macht unterschiedlichste Begegnungen möglich, lässt aber auch Raum für Rückzug und Individualität und verschiedene Entwicklungsprozesse. Neben der Möglichkeit des gegenseitigen Kennenlernens, der Begegnung und Kommunikation schaffen wir eine Identifikationsbasis, welche insbesondere durch demokratische Mitwirkung gestärkt wird.

II. Das Konzept ist auf unterschiedlichste Zielgruppen ausgerichtet:

a) Kinder treffen Kinder
In der Einrichtung finden Krippen-, Kindergarten- und Hortkinder Aufnahme, deren Eltern mit dem Träger der Einrichtung einen Betreuungsvertrag vereinbart haben. Sie leben in überschaubaren reinen Altersgruppen oder insbesondere für Einzel- und Geschwisterkinder gedacht, in altersgemischten Gruppen. Dem Anliegen der Eltern auf eine gute Vorbereitung ihrer Kinder auf den Anfangsunterricht wird mit einer Vorschulgruppe entsprochen. Durch die Integrationsgruppe wird das soziale Miteinander von behinderten und nichtbehinderten Kindern gefördert. Kids bis 16 Jahre können ohne Anmeldung, aber mit einer Freizeitkarte die Einrichtung mit ihren unterschiedlichen Angeboten aufsuchen. Die Kinder erleben durch diese übergreifenden Angebote unterschiedliche und wesentlich intensivere Beziehungen. Sie nehmen sich stärker als Teil dieses Umfeldes war und erfahren als Ergänzung ihres Lebensgefühles die Zuwendung und Unterstützung durch andere Kinder und Bürger. Gleichzeitig wird es den Kindern möglich, Orientierungen zu entwickeln und das reale Leben in seiner Komplexität, aber auch Kompliziertheit und Vielfältigkeit vor Ort zu erleben. Jedes Kind soll im Kinderhaus Chancen haben, durch das Zusammenleben Gemeinsamkeiten erfahren, Verschiedenheiten als Quelle wechselseitiger Anregungen wertschätzen und respektieren und Mitverantwortung übernehmen.

b) Kinder treffen Eltern und andere Erwachsene
Den Gedanken fortführend, dass das Wohngebiet die soziale Realität der Kinder ist, wo sich ihnen die Möglichkeit bietet, Handlungskompetenz einzuüben und zu erweitern, betreiben wir die Bildung und Erziehung grundsätzlich offen. Dazu bieten wir unseren Eltern auf der gemeinsamen Basis von Vertrauen und Zusammenarbeit an, am Leben der Kinder in den unterschiedlichsten Situationen teilzunehmen. Stärker noch gilt es das typische Umfeld des Kiezes für die Kinder zu erschließen. Kleine Unternehmen, Handwerksbetriebe, Geschäfte, Fahrschulen wollen wir den Kindern als Bestandteil der Arbeitsstruktur der Erwachsenen bewusst machen. Die Einbindung von Ehrenamtlichen und Honorarkräften in die Arbeit mit den Kindern wird insbesondere bei der Gestaltung von Interessengruppen fortgesetzt. Das gilt auch für die Durchführung von Gesprächsrunden (z.B. Mobile Suchtberatung, Ernährungsberatung, Verkehrserziehung usw.) im Kindergarten-, Hort- und Freizeitbereich und bei der Hilfestellung zur Erledigung von Hausaufgaben.

c) Eltern treffen Eltern
In unserem Kinderhaus sollen Eltern die Chance haben, Erwachsene in ähnlichen Situationen ganz zwanglos kennen zu lernen. Der Eltern-Kind-Treff und das Elterncafe sind dabei Orientierungsbeispiele. Immer wieder plädieren wir aus der Kenntnis der Spezifik des Wohngebietes heraus, für unterschiedliche Formen der Begegnung zwischen den Anwohnern. Interessengruppen für Erwachsene, Bildungsveranstaltungen im Interesse des Einzelnen aber auch der Familie, gemeinsame Aktivitäten und Veranstaltungen stärken das Selbstbewusstsein. Immer stärker ist die Eigeninitiative und Selbsthilfe zu aktivieren. Der komplizierten Situation im Kiez räumen wir als Einrichtung mit einem Mittagstisch für Erwachsene gute Chancen ein. Neben der eigenen Aktivität werden dabei Kenntnisse zur gesunden Ernährung und zum optimalen Einkauf vermittelt. Weiterhin beibehalten wollen wir vielfältiges Tun im Interesse der Nachbarschaftshilfe. Hier haben sich besonders der Second-Hand Laden und die Tauschbörse bewährt.

d) Professionelle treffen auf Laien
Da das Haus in vielfältiger Form als eine offene Einrichtung wirkt und sich viele Bürgerinnen und Bürger für die Belange der Kinder einsetzen, ist kooperative Zusammenarbeit unerläßlich. Ohne das ehrenamtliche Engagement der Öffentlichkeit hätte sich dieser Weg nicht beschreiten lassen können. Das Team begrüßt weiterhin gerne Frauen und Männer, welche das Konzept des Kinderhauses mit verwirklichen möchten.


Das Kinderhaus "Wi-Wa-Wunderland" ist 2001 aufgrund vorbildlicher pädagogischer Arbeit vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg (Herrn Minister Reiche) ausgezeichnet worden und kann von Interessierten in der Verantwortung einer Konsultationseinrichtung aufgesucht oder kontaktiert werden.

Zielgruppe

Kinder, Jugendliche, Familien, Alleinerziehende, Behinderte

 

Genderaspekt

nein

Finanzierung

Kommunale Mittel, Sponsoring / Spenden

Erläuterungen Finanzierung

Die Finanzierung erfolgt im Rahmen der Bestätigung des jährlichen Wirtschaftsplanes für den Eigenbetrieb "KiTa-Vereinigung". Damit verbunden ist die monatliche Zuführung des Betriebskostenzuschusses und die Anwendung der Budgetierung im Sachkostenbereich.

Im Rahmen der Finanzverantwortung des Kinderhauses werden Spenden und sonstige Einnahmen aus vielfältigen Eigeninitiativen durch die KiTa vereinnahmt und stehen dem Kinderhaus uneingeschränkt zur Verfügung.

 

Projektträger

  • Stadt Eisenhüttenstadt
  • KiTa-Vereinigung, Eigenbetrieb der Stadt Eisenhüttenstadt

Projektbeteiligte

  • Kinderhaus "Wi-Wa-Wunderland"
  • Förderverein das Kinderhauses "Wi-Wa-Wunderland"

Laufend seit

9/1990

 

Literaturhinweise / Zeitungsartikel / Websites

  • Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg (Hrsg.): "Regionale Verantwortung stärken - kompetente Selbsthilfe fördern". Arbeitsmaterial zum Jugendhilfetag im Land Brandenburg. Januar 1996, Potsdam 1996.
  • Klein und Groß, 6/98, 7/98 und 8/98.
  • KiTa aktuell, 10/98, 3/99, 7/99 und 8/99.
  • Frankfurter Rundschau vom 28.05.2001
  • www.wi-wa-wunderland.de

Ansprechpartner


Projektebene Gebietsebene Kommunalebene
Frau  Petra Lorenz
Kinderhaus
Eisenbahnstraße 57
15890 Eisenhüttenstadt
Telefon: +49 (0)3364/72185
E-mail:
WWW: www.wi-wa-wunderland.de

KiTa-Vereinigung
Am Trockendock 1 A
15890 Eisenhüttenstadt
Telefon: +49 (0)3364/566449
E-mail:

KiTa-Vereinigung
Am Trockendock 1 A
15890 Eisenhüttenstadt
Telefon: +49 (0)3364/566449
E-mail:

Stand: 12.11.2001

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