soziale stadt - bundestransferstelle

Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit
besonderem Entwicklungsbedarf - Soziale Stadt"

Integrierte Stadterneuerung in Fredenberg / Salzgitter-Lebenstedt

Der Stadtteil Salzgitter-Fredenberg ist ein Stadtteil, der in Zeiten der großmaßstäblichen Stadterweiterung in den 60er und 70er Jahren entstanden ist. In den 80er Jahren bis 1991 haben weitere Wohnungsbauaktivitäten den Wohnungsbestand im Stadtteil auf über 2.200 Wohneinheiten mit ca. 8.000 Einwohnern anwachsen lassen. Ergänzend zum Wohnungsbau wurde der Stadtteil in seinen 'Gründerjahren' mit entsprechenden Infrastrukturausstattungen, wie beispielsweise dem Schulzentrum mit über 3.000 Schülern, verschiedenen Kindertagesstätteneinrichtungen oder dem Einkaufs- und Versorgungszentrum an der Gaußstraße ausgestattet.

Neubau

Der Stadtteil Fredenberg weist mittlerweile - gemessen an den heutigen Anforderungen an einen lebenswerten, attraktiven und lebendigen Stadtteil - analog zu den Problemlagen ähnlicher Großwohnanlagen anderenorts eine Reihe von städtebaulichen, baulich-technischen, infrastrukturellen und sozialen sowie kulturellen Defiziten und Mängeln auf. Die Vorbereitende Untersuchung fasst die Problembereiche u.a. in folgenden Punkten zusammen:

Vor diesem Hintergrund hat sich die Stadt Salzgitter dazu entschlossen, einen umfassenden, integrierten und langfristig angelegten Stadterneuerungsprozess für den Stadtteil Fredenberg im Rahmen des Bundesprogramms Soziale Stadt anzustoßen und umzusetzen. Nach der Aufnahme des Stadtteils in das Programm im Jahr 2001 ist eine neue Förderkulisse zur Finanzierung von integrierten Stadterneuerungsmaßnahmen eröffnet worden.

Hochhaus

Anfang Dezember 2001 hat das Stadtteilmanagement in Fredenberg seine Arbeit aufgenommen. Eigene Räumlichkeiten werden hergerichtet und sollen im Frühjahr 2002 vom Stadtteilmanagement bezogen werden. Bei der Besetzung des Stadtteilmanagements hat die Stadt Salzgitter einen eigenen Weg beschritten. Durch die Beauftragung eines auf diesem Arbeitsgebiet erfahrenen Ingenieurbüros - der Planungsgruppe STADTBÜRO aus Dortmund - in Kooperation mit dem Fredenberg Forum e.V. verbindet sich die Absicht externe Fachkompetenz mit dem anders gelagerten, fachlichen Know-How und der langjährigen Verwurzelung des Vereins im Stadtteil zu einem umfassend qualifizierten und leistungsstarken Arbeitsteam zusammenzuführen.

Neben den bereits im Vorfeld angelaufenen Projekten zur Schulhofumgestaltung im Schulzentrum und zur Revitalisierung des Einkaufszentrums sollen in den nächsten Jahren u.a. Projekte in den nachfolgenden Handlungsfeldern entwickelt und verstärkt Bemühungen für eine positive Öffentlichkeits- und Imagearbeit für den Stadtteil unternommen werden. Gemeinsam mit den verschiedenen Akteuren im Stadtteil werden bestehende Projektideen bzw. konkrete Vorhaben zusammengetragen neue Projekte entwickelt, und die Bürger intensiv am Prozeß und der Umsetzung beteiligt. Ein integriertes Handlungskonzept bietet hierfür den geeigneten programmatischen und inhaltlichen Rahmen. Vorbehaltlich der notwendigen kommunalpolitischen Entscheidungen soll bereits im Vorfeld in enger Abstimmung mit der Verwaltung ein breites Einvernehmen im Stadtteil zur Projektauswahl Umsetzung und zur Prioritätensetzung bei der Projektantragsstellung hergestellt werden. Für die einzelnen Handlungsfelder stellt sich derzeit folgende Ausgangssituation und Zielsetzung:

Sozialbau

· Wohnungswirtschaft: In der Vergangenheit hat sich die Bevölkerungsstruktur in Fredenberg stark gewandelt. Viele Mieterinnen und Mieter der ersten Generation sind fortgezogen und andere Bevölkerungsgruppen, hier v.a. eine große Zahl von Spätaussiedlern, sind in den Stadtteil nachgezogen. Das Verhältnis von Wohnungsangebot und Wohnungsnachfrage ist in den letzten Jahren zunehmend aus dem Gleichgewicht geraten. Deutliche Anzeichen hierfür sind die erhöhte Fluktuation, zahlreiche Wohnungsleerstände und einseitige Belegungsstrukturen. Gemeinsam mit den ansässigen Wohnungsunternehmen sind Maßnahmen und Strategien zu entwickeln, die dazu beitragen, die Wohnzufriedenheit in Fredenberg zu erhöhen, die Fluktuation zu senken und das Wohnungsangebot und die Wohnungsnachfrage wieder ins Verhältnis zu setzen.

Hochhaus

· Beschäftigung und Qualifizierung: In Fredenberg sind im Vergleich zur Gesamtstadt überdurchschnittlich viele Menschen auf staatliche Transferleistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes angewiesen. Arbeitslosigkeit und hier insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit ist eines der drängenden Probleme im Stadtteil. Die überwiegende Mehrzahl der auf dem Arbeitsmarkt benachteiligten Bewohnerinnen und Bewohner in Fredenberg insbesondere Langzeitarbeitslose, arbeitslose Jugendliche und arbeitslose Sozialhilfeempfänger sind allerdings ohne vorgeschaltete Maßnahmen der Qualifizierung nicht in der Lage, auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt dauerhaft Tritt zu fassen. Die Erfahrungen aus anderen Projektzusammenhängen zeigen, dass die integrierte Stadterneuerung für derartige Beschäftigungs- und Qualifizierungsansätze ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten bietet. Im Verlauf des ersten Projektjahres sind die verschiedenen Handlungsfelder und Projektzusammenhänge auf Möglichkeiten zur Integration von Beschäftigungs- und Qualifizierungsansätzen zu überprüfen. Diese bieten sich erfahrungsgemäß beispielsweise in den Bereichen Wohnumfeldverbesserung, Hochbau (ausgewählte Gewerke), lokale Abfallentsorgung und verwertung, (Selbsthilfe-) Werkstätten, hauswirtschaftliche und soziale Dienste u.ä. mehr. Zur Durchführung derartiger Maßnahmen müssen frühzeitig geeignete Träger gefunden und entsprechende Fördermittel beantragt werden.

· Wohnumfeldgestaltung: Die zwar zum Teil großzügig bemessenen Grün- und Freiflächen in Alt-Fredenberg weisen offensichtliche Mängel und Defizite hinsichtlich ihrer gestalterischen Qualität auf. Zudem sind sie in vielen Bereichen über die Jahre hinweg stark abgenutzt. Für diese Flächen gilt ebenso wie für die Flächen in Neu-Fredenberg, dass sie den Bewohnerinnen und Bewohnern heute nur wenig Aufenthaltsqualität bieten. Auf den privaten Flächen der Wohnungsunternehmen sind in den letzten Jahren lediglich punktuell, kleinteilige Erneuerungsmaßnahmen vor allem im Bereich der Kinderspielplätze ergriffen worden. Im Rahmen der Wohnumfeldverbesserung in Fredenberg gilt es, ein umfassendes Maßnahmepaket zu schnüren, dass die Gestalt- und Aufenthaltsqualität der Freiflächen nachhaltig verbessert. In diesem Zusammenhang werden beispielsweise Wegeverbindungen optimiert, Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen, Müllplätze neu gestaltet und geordnet, Hauseingangsbereiche und Vorgärten verschönert sowie Spielmöglichkeiten verbessert. An der Planung sollen die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils intensiv beteiligt werden. Einen wichtigen weiteren Aspekt bei der Wohnumfeldgestaltung kann die Verknüpfung der baulichen Maßnahmen mit Ansätzen der Beschäftigung und Qualifizierung von (Langzeit-) Arbeitslosen aus Fredenberg einnehmen, wenn es gelingt, einen Teil der anfallenden Arbeiten durch einen Beschäftigungsträger ausführen zu lassen.

Markt

· Lokale Ökonomie: Das Einkaufszentrum an der Gaußstraße bildet das Nahversorgungszentrum in Fredenberg. Zusätzlich zur wenig integrierten Lage im Stadtteil haben allgemeine Entwicklungen zu einem deutlichen Attraktivitätsverlust des Zentrums beigetragen: Unter den Einzelhändlern und Gewerbetreibenden hat eine verstärkte Fluktuation eingesetzt, die Branchenstruktur hat sich weiter ausgedünnt, die Leerstände von Gewerbeeinheiten haben zugenommen und auch städtebaulich hat das Zentrum in den letzten Jahren deutlich an Attraktivität eingebüßt. Gemeinsam mit den Eigentümern und den Gewerbetreibenden/Einzelhändlern sind Strategien zur Attraktivierung und Belegung des Einkaufsszentrums zu entwickeln. Dabei sollte angesichts der Mehrfachproblematik ein integriertes Konzept erarbeitet werden, das Maßnahmen zur städtebaulichen Aufwertung des Zentrums mit Maßnahmen und Strategien zu einem Standortmanagement kombiniert.

Schulhof

· Soziale und kulturelle Aktivitäten: Im Stadtteil existieren eine ganze Reihe von verschiedenen Angeboten im sozialen und kulturellen Bereich für unterschiedliche Zielgruppen. Zum Teil gibt es einzelne Zusammenschlüsse (wie z.B. Arbeitskreis Kinder- und Jugendarbeit, Arbeitskreis Schulen) im Stadtteil. Insgesamt allerdings ist der Austausch der Träger dieser Maßnahmen und Angebote nur wenig ausgeprägt, so dass heute vielfach nur ein nebeneinander der verschiedenen Hilfe- und Unterstützungsangebote in Fredenberg existieren. Durch eine verstärkte Zusammenarbeit entsteht die Chance, bei der Entwicklung sozialer Angebote Überschneidungen, Konkurrenzen zu vermeiden sowie Lücken in der Angebotsstruktur zu schließen. Die Träger sollen bei der Projektentwicklung und umsetzung einzelner neuer Projekte und Angebote unterstützt werden.

Kommunale Ansprechpartner:
Herr Roland Schiller
Sachgebiet Soziale Stadt und Sanierung
Joachim-Campe-Straße 6-8
38226 Salzgitter
Tel: +49(0)5341/8393523
E-Mail:

Ansprechpartner auf Gebietsebene:
Stadtbüro Fredenberg
Kurt Schumacher Ring 4
38228 Salzgitter
Herr Detlev Behrens
Herr Dirk Ruß
Herr Karsten Schröder
Tel: +49(0)5341/901180
Fax: +49(0)5341/901181
E-Mail:

Kontakt beauftragtes Planungsbüro:
Planungsgruppe STADTBÜRO
E-Mail:
Internet: www.stadtbuero.com

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Im Auftrag des BMVBS vertreten durch das BBR. Zuletzt geändert am 07.04.2004